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killer country: thriller (German Edition)

killer country: thriller (German Edition)

Titel: killer country: thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Nicol
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Rudi Klett schubste ihn vorwärts.
    »Was soll das denn?«, fragte Schultz mit versagender Stimme und schreckgeweiteten Augen.
    »Geld, Herr Doktor.« Rudi Klett schloss die Haustür. »Eine erste Anzahlung der Provisionen, die Sie mir noch schulden. Damit ich mich meinen Freunden erkenntlich zeigen kann. Meinen Freunden, die alles ermöglicht haben. Sollen wir in Ihr Arbeitszimmer gehen?«
    Sie folgten ihm einen kurzen Korridor hinunter. Wolfie hatte die Waffe auf den Kopf des Mannes gerichtet, während er mit der anderen dessen Jackett festhielt. Ihm folgte Mace, mehr eine Spielfigur als ein Handlungsträger in Rudi Kletts Inszenierung. Dieser bildete das Schlusslicht, wobei er einen Livekommentar über die Gemälde lieferte, die auf Schulterhöhe wie in einem Museum an den Wänden hingen. Rudi erklärte, er sei bereits bei seinem ersten Besuch von der Sammlung beeindruckt gewesen. Seitdem sei sie ja noch besser geworden. Der Herr Doktor habe offenbar viel Geld in die Kunstwerke gesteckt. Eine weise Entscheidung. Barzahlungen an den Künstler oder die Galerie – und die Gemälde dann so hängen, dass sie kaum jemand sah und niemand auf die Idee kam, dumme Fragen zu stellen. Zehn Jahre später verkaufte man dann einige der Bilder. Wer sollte sich da schon wundern? Das Finanzamt sicher nicht.
    Mace dachte: Falls Rudi jemals dem Richter begegnete, würden die beiden sicher stundenlang über Waffen und Kunst sprechen können.
    Im Arbeitszimmer erklärte Rudi, dass sich Schultz in ein Konto einloggen solle, das er bei der Deutschen Bank habe. Schultz zögerte.
    »Herr Doktor«, sagte Rudi. »Es ist besser, wenn Sie mir den Gefallen tun. Dieser Mann – nicht Wolfie, sondern mein stiller südafrikanischer Freund hier – war in den Trainingslagern der Befreiungsbewegung. Seine Aufgabe war es, nach Spionen zu suchen. Seine Methode, sie zu einem Geständnis zu bringen, bestand darin, dass er ihnen die Finger brach. Diese Methode wird er auch heute Abend anwenden. Er wird einen nach dem anderen mit dem Kolben seiner Pistole zertrümmern. Im Lager habe ich gesehen, wie er einen Hammer benutzte. Aber die Pistole ist genauso gut. Stimmt’s, Mr Bishop?«
    Mace nickte. Er wünschte sich, Rudi hätte seinen Namen nicht erwähnt. Zudem hatte er nicht die geringste Absicht, irgendwelche Finger zu brechen.
    »Dafür wird er Sie zuerst an einen Stuhl fesseln, weil Sie sonst vor Schmerzen umkippen. Er wird Ihnen etwas in den Mund stopfen. Letztlich werden Sie tun, was ich verlange, aber Sie werden außerdem auch noch eine gebrochene Hand haben. Sie werden ins Krankenhaus müssen. Viele Wochen der Qualen liegen dann vor Ihnen.«
    Rudi machte eine Pause, um die Kontonummer auf dem Computer einzugeben. »Sie sehen, ich fülle schon mal die Maske für Sie aus.« Er trat einen Schritt zurück.
    »Wenn Sie klug sind, tun Sie, was ich sage. Außerdem bitte ich Sie um etwas, das mir eh zusteht. Wir hätten das Ganze auch als Gentlemen regeln können, wenn Sie gleich gezahlt hätten, wie Sie das versprochen haben.«
    »Bitte«, sagte Konrad Schultz. »Von diesem Konto kann ich nichts abheben. Das Geld ist bereits geschickt.«
    »Ach«, erwiderte Rudi Klett. »An die richtige Stelle? Oder ging es unterwegs verloren?«
    »An die richtige Stelle«, sagte Schultz.
    »Das haben Sie in der letzten Stunde erledigt?«
    Er nickte eifrig. »Ja, hab ich. Das war doch unsere Vereinbarung. Natürlich habe ich mich daran gehalten.«
    »Dann zeigen Sie es mir, und wir verabschieden uns wieder.«
    »Aber, Herr Klett, wie soll ich das tun? Dann handeln wir ja gegen unsere Vereinbarungen. Sie misstrauen mir?«
    »Genau«, erwiderte Rudi. »Ich musste immer wieder feststellen, dass diejenigen, die vertrauen, auch diejenigen sind, die nicht mehr aufwachen. Während sie vertrauensselig schlafen, werden ihnen die Kehlen durchtrennt.« Er fuhr sich mit dem Zeigefinger über den Hals. »Ratzfatz. Also, Herr Doktor, Vertrauen ist nicht mein Ding. Zeigen Sie uns das Konto.«
    »Das kann ich nicht. Unserer Vereinbarung nach sollte das Konto nach der Zahlung aufgelöst werden. Das habe ich getan. Es existiert nicht mehr.«
    Er starrte zu Rudi Klett hoch, der rechts neben ihm stand. Wolfie befand sich zwei Schritte von Schultz entfernt. Mace schlenderte durchs Zimmer und tat so, als ob er sich für die Bücherregale interessieren würde, die vom Boden bis zur Decke reichten. Auf einigen der Regalbretter standen gerahmte Fotos einer Frau mit kleinen Kindern, formell

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