Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
killer country: thriller (German Edition)

killer country: thriller (German Edition)

Titel: killer country: thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Nicol
Vom Netzwerk:
behauptest. Durch den Busch spaziert, problemlos Grenzen passiert. Mit Bussen. Ein junges Mädchen wie du, mutterseelenallein. Trotz ihrer Beteuerungen schüttelten sie den Kopf. Die drei schwitzten in dem heißen Raum. Man hatte sie an einen Stuhl gefesselt, die Hände lagen flach auf einem Tisch. Immer wieder dieselben Fragen. Sag es uns. Sag es uns. Sag es uns. Ihre Tränen. Ihr Schluchzen. Ihre Geschichte immer die gleiche. Das Beharren der beiden: Das stimmt nicht. Ihre Erwiderung: Warum glaubt ihr mir nicht? Die zwei, die sich zurücklehnten und sie ansahen. Ungerührt. Gar nicht wütend. Sondern entschlossen. Der Schwarze stellte sie beide vor: Ich bin Pylon, das ist Mace. Erklärte: Vorher hat es keinen Sinn gemacht, uns groß vorzustellen, jetzt schon. Verstehst du, Sister? Jetzt geht’s um was, das schmerzhaft ist. Der weiße Kerl, Mace, nickte ständig, als ob er enttäuscht wäre. Er beschrieb, was sie machen würden. Zeigte ihr die Münze, die sie werfen wollten, um anzufangen. Ehe er die Münze warf, fragte er: Willst du uns doch etwas sagen? Ihre Angst. Ihr Flehen. Ihre Panik. Nichts brachte sie von ihrem Entschluss ab. Die Männer warteten auf ihre Antwort. Dann Mace: Drei Versuche. Ich setz auf Kopf. Der Gewinner ist an der Reihe. Er gewann. Zertrümmerte ihre Hand.
    Die Erinnerung riss sie vom Sofa hoch. »Schweine.« Die Qual auf ihrem Gesicht. »Schweine.« Mit einem Schwung schleuderte Sheemina February das Weinglas durch die offene Balkontür in die Nacht hinaus. Saß da und starrte auf ihre Klauenhand. Versuchte die Finger zu bewegen, die so steif waren. Sie hätte um diese junge Frau weinen können. Um diese junge Frau, die eigentlich noch ein Mädchen gewesen war.

Montag
    26
    Pylon fuhr auf das Sicherheitstor des Golfanwesens zu und stellte zu seiner Erleichterung fest, dass sein früherer Angestellter erneut Dienst hatte. Er ließ das Fenster herunter und fragte: »Haben Sie denn nie frei?«
    Der Wachmann runzelte unfreundlich die Stirn und murmelte etwas von einspringen.
    Pylon hob die Sonnenbrille hoch und blinzelte den Mann im grellen Licht des Morgens an. »Hatten Sie Ärger?«
    »Und wie.«
    »Warum?«
    »Weil ich Sie ohne Erlaubnis reingelassen hab.«
    »Das ist hart.«
    Der Wachmann wandte den Blick ab. Pylon spürte seine Anspannung. Dachte: Jetzt war er garantiert nicht mehr bereit, ihm einen Gefallen zu tun.
    »Das Haus ist noch immer abgesperrt?«
    »Ja, versiegelt.«
    »Und ein Polizist schiebt Wache?«
    »Nein.«
    »Hören Sie.« Pylon blickte zu dem nervösen Mann im Wachhäuschen hoch. »Sie müssen mir helfen.«
    Der Typ schüttelte den Kopf. »Vergessen Sie’s. Kommt nicht in die Tüte.«
    »Sie wissen doch noch gar nicht, worum es geht.«
    »Das muss ich auch nicht.«
    »Fünf Minuten, okay? Mehr brauch ich nicht.«
    »Nein, auf keinen Fall.«
    Pylon nahm die Hände vom Lenkrad und hielt sie aus dem Fenster, die Handflächen nach außen zeigend. »Schauen Sie. Ich will Sie nicht reinlegen. Ich muss nur einen kurzen Blick auf seine CD -Sammlung werfen. Welche Musik er mochte.«
    »Warum?«
    »Es geht um etwas, an dem ich dran bin. Fünf Minuten. Rein, raus, ehe die Polizei da ist. Falls die noch mal wiederkommt.«
    »Die haben aus dem Ganzen eine Riesensache gemacht.«
    »Ich weiß. Darum bin ich hier.«
    Der Wachmann zögerte. Tickerte mit einem Kugelschreiber auf dem Tresen wie bei einem Rave-Beat. Pylon ahnte, was in ihm vorging: zum einen die Angst, gegen die Vorschriften zu verstoßen, zum anderen die Frage, was für ihn dabei heraussprang. Sagte: »Ich kann Ihre Sorgen vielleicht lindern.«
    Der Wachmann seufzte und sah zum Gebirge hinüber. »Ein Großer.«
    Pylon schürzte die Lippen und wollte gerade die Hälfte vorschlagen, doch der Wachmann war schneller.
    »Kein Handeln, okay? Diesen ganzen Mist brauch ich echt nicht. Ich mach’s für tausend oder gar nicht.«
    Pylon nickte. Zückte sein Portemonnaie. »Okay.« Rechtfertigte die Summe vor sich selbst. Im Grunde schuldete er dem Burschen noch wegen des letzten Mals einen Gefallen.
    »Nicht hier«, sagte der Wachmann.
    Im Mercedes folgte Pylon dem Wachmann auf seinem Fahrrad bis zum Haus. Das Anwesen lag so still wie an einem Sonntag da. Vielleicht sogar noch stiller. Niemand befand sich auf den Fairways. Gärtner jäteten unter den Sträuchern, und der Grüns-Manager säuberte die Löcher. Anwohner waren keine zu sehen. Als sie vor dem Ort des Verbrechens anhielten, sah Pylon, wie sich ein Vorhang auf der

Weitere Kostenlose Bücher