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Killeralgen

Killeralgen

Titel: Killeralgen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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als wollte er die Lichter ansteuern, doch als er dem Schloss nahe genug war, steuerte er in die entgegengesetzte Richtung und flog direkt auf den nächsten Turm zu.
    Der Helikopter blieb auf gleicher Höhe. Emils Stimme kam über den Sprechfunk. Er rief etwas auf Französisch. Austin zuckte die Achseln, schaltete das Sprechfunkgerät aus und konzentrierte sich auf die vor ihm liegende Aktion.
    Der Helikopter setzte sich in dem Moment ab, als es so aussah, als würde das Flugzeug den nächsten Turm rammen. Mit wenigen Metern Abstand schwenkte Austin ab, verfehlte den Turm um Haaresbreite und flog über das Schloss hinweg zum gegenüberliegenden Turm. Er beschrieb einen Kreis um das Bauwerk und kam in einer Acht über den Komplex zurück.
    Dann flog er um den nächsten Turm und führte das gleiche Manöver aus. Er konnte sich vorstellen, wie Emils Reaktion aussah, doch das war ihm gleichgültig. Er vertraute darauf, dass Fauchard nicht versuchen würde, ihn zur Landung zu zwingen, solange er über dem Schloss blieb.
    Austin wusste, dass er nicht ewig seine Achten fliegen konnte.
    Das hatte er auch nicht vor. Bei jeder Kurve suchten seine Augen das Gelände jenseits des Grabens ab. Er schaltete das Sprechfunkgerät wieder ein. Dann umrundete er den nächsten Turm und setzte zu einer weiteren Acht an, doch auf halbem Wege verließ er den Kurs, überflog die runde Auffahrt mit ihrem bizarren Brunnen und steuerte auf die Lichter zu, die zu der langen Zufahrt gehörten.
    Der Helikopter hatte in großer Höhe seine Kreise gezogen.
    Sobald Austin die Mauern des Schlosses hinter sich gelassen hatte, tauchte der Helikopter nach unten, bis er sich wieder über der Aviatik befand. Austin ging in einen langen Sinkflug, bis die Räder des Fahrwerks sich nur wenige Meter über der Fahrbahn befanden. Fauchards Pilot hätte ihn jederzeit zu Boden drücken können, doch er nahm vermutlich an, dass Austin auf der Zufahrt landen wollte, daher hielt er sich zurück. Dieser Moment der Unentschiedenheit sollte ihn teuer zu stehen kommen.
    Anstatt zu landen flog Austin in den aus Bäumen gebildeten Tunnel.
    Der Hubschrauber stieg hoch, wobei seine Kufen die Baumwipfel kappten. Der Pilot wendete fast auf der Stelle und begann zu kreisen.
    Austin hörte Fauchards Stimme im Kopfhörer. Er brüllte:
    »Schnappt ihn! Schnappt ihn!«
    Fauchards Befehl gehorchend, folgte der Pilot der Aviatik in den Wald wie ein Bluthund, der einem Fuchs in seinen Bau nachsetzt.
    Dank seiner höheren Geschwindigkeit holte der Helikopter das Flugzeug sehr schnell ein. Austin hörte das Flappen der Rotoren durch das Dröhnen des Aviatikmotors. Seine Lippen verzogen sich zu einem breiten Grinsen. Er hatte befürchtet, dass der Helikopter einfach den Wald überfliegen und auf ihn warten würde, wenn er am anderen Ende des Tunnels wieder auftauchte. Die Bemerkung über Fauchards Mutter musste Emil in rasende Wut versetzt haben, wie Austin gehofft hatte.
    Niemand lässt sich gern als Muttersöhnchen titulieren, vor allem dann, wenn es zutrifft.
    Austin hielt die Räder des Flugzeugs rund zwei Meter über der Fahrbahn. Er hatte über und neben sich ein paar Meter Platz, aber es war trotzdem eine enge Angelegenheit, und schon ein leichtes Schlingern hätte die Maschine ihre Tragflächen oder Austin den Kopf gekostet.
    Der Helikopter befand sich dicht hinter ihm, aber Austin bemühte sich, seinen Verfolger aus seinem Bewusstsein zu verdrängen. Er konzentrierte sich auf den hellen Fleck in der Ferne, der das andere Ende des Tunnels markierte. Etwa auf halbem Weg durch den Tunnel streckte Austin lässig die Hand aus und betätigte den Hebel, der die Sprühdüsen aktivierte.
    Unkrautvernichtungsmittel spritzte in einem giftigen Zwillingsstrom aus den Tragflächentanks und blähte sich zu einer tödlichen Wolke auf. Die Flüssigkeit verschmutzte die Windschutzscheibe des Helikopters und behinderte die Sicht des Piloten, dann drang sie durch die offenen Seitenfenster und verwandelte das Cockpit des Helikopters in eine fliegende Gaskammer.
    Der Pilot schrie vor Schmerzen auf und nahm die Hände von den Kontrollen, um sich die beißende Flüssigkeit aus den Augen zu wischen. Der Helikopter kippte zur Seite, wobei die Rotoren die Äste der Bäume touchierten. Die Rotorflügel zersplitterten, der Rumpf schwang ruckartig herum, raste in den Wald und zerbrach. Herumspritzendes Flugbenzin entzündete sich, und der Hubschrauber explodierte in einem gigantischen orange-weißen

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