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Killeralgen

Killeralgen

Titel: Killeralgen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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Tempo beträchtlich.
    Er wusste, wenn die Maschine nicht bald ihre Startgeschwindigkeit erreichte, würde sie unweigerlich in die Baumgruppe am Ende der Rollbahn rauschen. Austin zwang sich dazu, sich zu entspannen und zuzulassen, dass die Kontrollen seinen Händen und Füßen mitteilten, was sie zu tun hatten. Das Flugzeug beruhigte sich und nahm Geschwindigkeit auf. Austin zog behutsam am Steuerknüppel. Die Räder der Maschine lösten sich vom Erdboden, und das Flugzeug begann seinen Steigflug, lag aber immer noch zu niedrig in der Luft, um den Bäumen zu entgehen.
    Austin erbat sich in Gedanken ein paar Meter Höhe von den Tragflächen. Das brave Maschinchen musste seine Gebete erhört haben, denn es schien tatsächlich einen kleinen Hüpfer zu machen und berührte die Baumwipfel noch so eben mit dem Fahrwerk. Die Tragflächen quittierten diese minimale Störung mit einem leichten Wackeln, doch das Flugzeug blieb auf seinem Kurs.
    Austin ließ die Maschine stetig steigen und schaute nach links und rechts, um sich zu orientieren. Die Landschaft lag zum größten Teil in tiefem, dunklem Schlaf – bis auf das Schloss der Fauchards, dessen gespenstisch anmutende Zinnen und Türmchen von Scheinwerfern angestrahlt wurden. Er versuchte, in Gedanken eine Landkarte zu zeichnen, indem er seine Erinnerungen an die Autofahrt zu Hilfe nahm. Er konnte die runde Auffahrt mit ihrem seltsamen Brunnen sehen sowie den von Laternen beleuchteten Weg, der den Berg hinunter und in den langen Baumtunnel führte.
    Er legte die Maschine in eine Kurve, um sich an der Straße zu orientieren, die durch die Weinfelder verlief, und flog in etwa tausend Fuß Höhe nach Osten. Er hatte gegen einen leichten Gegenwind zu kämpfen, der die Geschwindigkeit der Maschine auf knapp achtzig Meilen pro Stunde reduzierte. Zufrieden, dass er sich auf einem Kurs befand, der sie in die Zivilisation zurückbringen würde, ergriff er das Mikrofon, das mit den Kopfhörern an Skyes Platz verbunden war.
    »Entschuldigung für den etwas ruppigen Start«, rief er, um den Motorenlärm zu übertönen. »Ich hoffe, Sie wurden nicht zu heftig durchgeschüttelt.«
    »Mir geht es sicher wieder gut, wenn ich erst mal meine Zähne sortiert habe.«
    »Das freut mich zu hören. Sie werden nämlich all Ihre Beißerchen brauchen, wenn wir zusammen essen gehen.«
    »Schon wieder so ein Mann, der nur an das eine denkt. Haben Sie irgendeine Idee, wohin wir fliegen?«
    »Im Großen und Ganzen in die Richtung, aus der wir gekommen sind. Halten Sie Ausschau nach irgendwelchen Lichtern. Ich versuche, auf einer Straße in der Nähe einer Stadt zu landen, und hoffe, dass dort um diese nächtliche Stunde nicht allzu viel Verkehr herrscht. Machen Sie es sich bequem und genießen Sie den Flug.«
    Austin konzentrierte sich nun ganz darauf, sie heil nach unten zu bringen. Trotz seiner unbekümmerten Art machte er sich keine Illusionen über die Schwierigkeiten, die vor ihnen lagen.
    Er befand sich praktisch im Blindflug, war über unbekanntem Gebiet unterwegs und saß in einem altertümlichen Flugzeug, das er trotz seiner umfangreichen Kirmeserfahrungen auf keinen Fall hätte steuern dürfen. Das war echtes Learning-by-doing-Fliegen. Keine Plastikkuppel schützte ihn vor dem kalten Wind, und der Lärm war wirklich ohrenbetäubend. Erneut empfand er großen Respekt vor den Männern, die diese Maschinen im Luftkampf gelenkt hatten.
    Er hätte liebend gerne noch einige zusätzliche Knoten Geschwindigkeit aus der Maschine herausgeholt, die sich durch den nächtlichen Himmel zu kämpfen schien. Sein Herz begann vor Freude zu hüpfen, als er nach mehreren Minuten Flug stecknadelkopfgroße Lichter in der Ferne sah. Das Flugzeug näherte sich der Grenze des riesigen Fauchard-Besitzes. Seine Zufriedenheit wurde durch Skyes Stimme, die plötzlich in seinem Kopfhörer erklang, empfindlich gestört.
    Gleichzeitig nahm er aus dem Augenwinkel eine Bewegung wahr und blickte nach links. Der Helikopter, der sie im Labyrinth gejagt hatte, war wie durch ein Wunder etwa zehn Meter von ihnen entfernt aufgetaucht. Das Licht im Cockpit war eingeschaltet, und er konnte einen der Wächter des Château Fauchard auf dem Passagiersitz erkennen. Er hatte eine Maschinenpistole auf dem Schoß, machte jedoch keine Anstalten, das Flugzeug abzuschießen, obgleich es ein einfaches Ziel darstellte.
    Sekunden später krächzte die mittlerweile vertraute Stimme Emil Fauchards aus dem Sprechfunkgerät des Flugzeugs.
    »Guten

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