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Killeralgen

Killeralgen

Titel: Killeralgen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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»Und was hat unser Glatzköpfchen darauf erwidert?«
    »Er meinte, es sei ihm eine Freude, uns den richtigen Weg zu zeigen. Ich glaube, er hat mit mir geflirtet.«
    Trout betrachtete sie kopfschüttelnd von der Seite. »Das ist schon das zweite Mal, dass du deinen weiblichen Charme eingesetzt hast. Zuerst bei Bert und jetzt bei Kugelkopf und seinem Kettenhund.«
    »In der Liebe und im Krieg ist alles erlaubt.«
    »Es ist nicht der
Krieg
, weshalb ich mir Sorgen um dich mache. Jeder Franzose, den wir kennen lernen, hat so einen seltsamen Schlafzimmerblick.«
    »Jetzt sei still. Ich habe ihn gefragt, ob wir ein wenig herumfahren und uns die Weinstöcke ansehen dürften. Er sagte, das sei in Ordnung, wir sollten uns nur von dem Zaun fern halten.«
    Trout bog an der ersten Schotterstraße ab, und sie schaukelten durch scheinbar endlose Weingärten. Nach ein paar Minuten lenkten sie den Wagen unweit einer Gruppe von Traubenpflückern, die soeben eine Zigarettenpause machten, an den Straßenrand. Etwa ein Dutzend dunkelhäutige Arbeiter unterhielten sich mit einem Mann, der offensichtlich diesen Ernteeinsatz leitete. Gamay stellte sich und ihren Mann als amerikanische Weinhändler vor. Der Mann hörte stirnrunzelnd zu, als sie ihm erklärte, Marcel habe ihnen erlaubt, durch die Weingärten zu fahren.
    »Ach,
den
meinen Sie«, sagte der Mann und nickte mit dem Kopf. Er stellte sich als Guy Marchand und Leiter der Traubenpflückermannschaft vor.
    »Es sind Gastarbeiter aus dem Senegal«, fuhr er fort. »Die Arbeit hier ist sehr schwer, daher bin ich nicht so streng mit ihnen.«
    »Wir haben im Bistro gegessen und uns mit Bertrand unterhalten«, berichtete Gamay. »Er lobte den Wein, der hier produziert wird, in den höchsten Tönen.«
    »
Oui. C’est vrai.
Kommen Sie, ich zeige Ihnen die Trauben.«
    Er gab den Traubenpflückern ein Zeichen, wieder an ihre Arbeit zurückzukehren, und führte die Trouts an einer Reihe Weinstöcke entlang. Er redete offenbar gerne und begeisterte sich für seine Arbeit, daher konnten die Trouts auf ihre Fassade als eingefleischte Weinkenner verzichten. Sie brauchten lediglich verständnisvoll zu nicken, während Guy seinen Vortrag über Bodenqualität, Klima und Traubensorten hielt. An einem Spalier blieb er stehen und pflückte ein paar Trauben ab.
    Er reichte sie Gamay und Paul. Er selbst zerquetschte eine Traube, roch daran und kostete den Saft mit der Zungenspitze.
    Sie machten es ihm nach und schnalzten anerkennend mit der Zunge. Dann kehrten sie zur Straße zurück und sahen, dass die Arbeiter Trauben in einen Lastwagen kippten.
    »Wo wird der Wein in Flaschen abgefüllt?«, wollte Paul wissen.
    »Auf dem Gut«, antwortete Guy. »Monsieur Emil möchte sichergehen, dass über jede Flasche Buch geführt wird.«
    »Wer ist Monsieur Emil?«, fragte Gamay.
    »Emil Fauchard ist der Eigentümer dieser Weingärten.«
    »Meinen Sie, es wäre möglich, Monsieur Fauchard einmal persönlich kennen zu lernen?« Gamay sah ihn fragend an.
    »Nein, er scheut jeden Kontakt.«
    »Demnach kriegen Sie ihn nie zu sehen.«
    »Oh doch, wir sehen ihn«, sagte Marchand. Er verdrehte die Augen und deutete zum Himmel.
    Beide Trouts schauten hoch. »Das verstehe ich nicht«, sagte Gamay.
    »Er fliegt dort mit seinem kleinen roten Flugzeug herum, um alles unter Kontrolle zu behalten.«
    Guy berichtete weiter, dass Emil persönlich die Weinstöcke mit Insektiziden besprühte. Einmal habe Emil dabei sogar einen Arbeitstrupp erwischt. Einige Arbeiter seien schwer krank geworden und mussten ins Krankenhaus eingeliefert werden. Da sie ausnahmslos illegale Einwanderer waren, hatten sie sich nicht beklagt, aber Marchand habe damit gedroht zu kündigen, und die Arbeiter erhielten als Schadensersatz höhere Geldbeträge. Ihm war erklärt worden, es sei ein Unfall gewesen, jedoch ließ sein Tonfall keinen Zweifel daran, dass er sicher war, Emil hätte die Arbeiter mit voller Absicht besprüht.
    Während Marchand erzählte, hatten die Arbeiter den Lastwagen beladen. Paul schaute ihm hinterher, während er die Schotterstraße hinunterrollte. Nach etwa einer Viertelmeile bog er nach links ab und steuerte auf ein Tor im elektrisch gesicherten Zaun zu. Als aktiver Angler und Fischer hatte Paul ein scharfes Auge für Details, und er konnte zwei Wächter beobachten, die vor dem Tor standen. Er sah, wie der Truck leicht bremste, dann durchgewunken wurde und das Tor sich hinter ihm schloss.
    Paul klopfte Gamay auf die Schulter. »Ich

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