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Killeralgen

Killeralgen

Titel: Killeralgen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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worden wären, daher entschieden sie sich für einen Umweg.
    Laut ihres Lageplans waren sie nur noch wenige Minuten vom Tunnel entfernt, durch den man ins Gletscherobservatorium gelangen konnte. Schließlich standen sie vor einer massiven Stahltür, die den Schleusentoren ähnelte, die sie in anderen Tunnels gesehen hatten. Diese hingegen unterschied sich von den anderen: Der dicke Stahl war verbogen wie eine Orangenschale.
    Zavala ging näher heran und betastete behutsam den verbeulten Stahl. »Das muss die Tür sein, die Fauchards Gefolgsmann aufgesprengt hat.«
    Austin hielt den Lageplan hoch und deutete auf eine Tunnellinie. »Wir sind jetzt hier«, sagte er. »Wenn wir durch diese Tür gehen und uns rechts halten, ist das Observatorium nur noch eine halbe Meile entfernt. Wir sollten lieber wachsam sein und darauf achten, möglichst keinen Lärm zu machen.«
    »Ich gebe mir alle Mühe, dafür zu sorgen, dass meine Zähne nicht klappern, aber leicht ist es nicht.«
    Ihre flapsigen Bemerkungen täuschten. Beide Männer waren sich der potenziellen Gefahren, die ihnen drohten, durchaus bewusst, und ihre Sorge drückte sich in der Sorgfalt aus, mit der sie ihre Pistolen überprüften. Während sie den Tunnel betraten, lieferte Austin seinem Gefährten eine Beschreibung der Laboraufteilung. Im Flüsterton berichtete er von der weitläufigen Laboranlage, von der Treppe, die zum Beobachtungstunnel führte, und von der Eiskammer, in der Jules Fauchard eingeschlossen war.
    Sie näherten sich den Labor-Trailern, als Zavala abermals zu humpeln begann. Sein verletztes Knie meldete sich. Er meinte, Austin solle vorgehen, er würde ihn schon einholen. Austin überlegte, ob er die Trailer überprüfen sollte, doch deren Fenster waren dunkel, und er schloss daraus, dass Emil und seine Männer sich im Observatorium aufhielten. Ihm wurde schnell klar, dass er sich irrte, als hinter ihm eine Tür leise aufschwang und eine Stimme ihm auf Französisch befahl, die Hände zu heben. Dann erhielt er den Befehl, sich langsam umzudrehen.
    Im matten Licht konnte Austin eine stämmige Gestalt ausmachen. Obwohl es im Tunnel ziemlich dunkel war, wurde ein verirrter Lichtstrahl von der Pistole reflektiert, die auf ihn zielte.
    »Hallo«, sagte Sebastian mit unverhohlener Freude.
    »Maître Emil erwartet Sie bereits.«

38
    Das Bistro an der Straße kam den Trouts, die den größten Teil des Tages unterwegs gewesen waren, wie eine Oase in der Wüste vor. Sie schlenderten zu dem umgebauten Bauernhaus und saßen schon bald in einem Speisesaal mit Blick auf einen liebevoll angelegten Blumengarten. Ausgelöst durch akuten Hunger und Durst, erwies dieser Zwischenstopp sich auch in anderer Hinsicht als ausgesprochener Glücksfall. Nicht nur die Speisen waren exzellent, sondern der gut aussehende junge Eigentümer des Bistros entpuppte sich außerdem als erschöpfende Informationsquelle.
    Er hörte, dass Paul und Gamay sich auf Englisch unterhielten, und kam an ihren Tisch, um sich vorzustellen. Sein Name war Bertrand, kurz »Bert«, und er hatte einige Jahre lang als Koch in New York City gearbeitet, ehe er nach Frankreich zurückkehrte, um seinen eigenen Betrieb zu eröffnen. Er freute sich über die Gelegenheit, wieder einmal Englisch sprechen zu können, und sie beantworteten seine Fragen über die Vereinigten Staaten mit geduldigem Gleichmut. Als überzeugter Fan der Jets interessierte er sich besonders für Football. Und als Franzose interessierte er sich unverhohlen für Gamay und ihren ungewöhnlichen Namen.
    »
C’est belle
«, sagte er. »
C’est très belle.
«
    »Das war die Idee meines Vaters«, erklärte sie. »Er war ein Weinkenner, und die Farbe meines Haars erinnerte ihn an die Beaujolais-Rebe.«
    Berts bewundernd schmachtende Augen registrierten Gamays langes, kunstvoll frisiertes Haar und ihr strahlendes Lachen. »Ihr Vater konnte sich glücklich schätzen, eine so wunderbare Tochter zu haben. Und Sie, Monsieur Trout, sind ein Glückspilz, da Sie eine bildschöne Frau haben.«
    »Vielen Dank«, sagte Paul und legte einen Arm in einer nicht misszuverstehenden männlichen Geste um Gamays Schultern.
    Bert lächelte unbekümmert, als die unterschwellige Botschaft bei ihm ankam, und war sogleich wieder der perfekte professionelle Gastgeber. »Sind Sie geschäftlich unterwegs, oder machen Sie Urlaub?«
    »Ein wenig von beidem«, erwiderte Gamay.
    »Wir besitzen einige kleine Weinhandlungen in Washington und Umgebung«, erklärte Paul und

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