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Killeralgen

Killeralgen

Titel: Killeralgen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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sie Stimmen aus dem Gang vor ihnen hörten. Sie wichen in einen anderen Tunnel aus und schafften es, auf Umwegen wieder zu ihrer ursprünglichen Route zurückzugelangen. Der Umweg kostete sie wertvolle Minuten, die Fauchard gestatteten, die Jagd nach ihnen zu organisieren, und Austin war nicht im Mindesten überrascht, als er Emils Stimme, die die Männer zu größerer Eile antrieb, dicht hinter ihnen hörte. Erneut mussten sie in Seitentunnels ausweichen, wobei Austin vorwiegend auf seinen inneren Kompass vertraute.
    Trotz Austins Ortssinn forderten die Umwege ihren Tribut.
    Irgendwann verlor er jegliche Orientierung. Und Emils Stimme kam immer näher. Austin stand dicht davor zu verzweifeln, als sie zu einer Kreuzung von vier Tunnels gelangten. Seine Blicke versuchten das vierfache Dämmerlicht zu durchdringen.
    »Irgendwie kommt mir das hier vertraut vor«, stellte Zavala fest.
    »Wir befinden uns in der Nähe der Kontrollkabine«, sagte Austin.
    Sie drangen in den rechten Tunnel ein, nur um schon nach wenigen Schritten stehen zu bleiben. Raue Männerstimmen schienen ihnen entgegenzukommen. Sie eilten zur Kreuzung zurück und versuchten es geradeaus, doch dort versperrte ihnen ein Schleusentor den weiteren Weg. Wenige Sekunden später standen sie wieder auf der Kreuzung. Der ferne Hall eiliger Schritte drang aus dem Gang zu ihrer Linken.
    »Wir sind umzingelt«, sagte Zavala.
    Ein verzweifelter Plan nahm in Austins Kopf Gestalt an. Er betrat den linken Tunnel.
    Zavala hielt ihn zurück. »Warte, Kurt. Auch von dort kommen Fauchards Männer.«
    »Vertrau mir«, sagte Austin. »Aber entscheide dich schnell.
    Wir haben keine Sekunde zu verlieren.«
    Zavala zuckte die Achseln und spurtete dicht hinter Austin in den spärlich erleuchteten Gang. Er murmelte spanische Flüche vor sich hin, während sie durch Pfützen trabten. Seit er zum NUMA-Spezialteam gehörte, hatte er mit Austin bei den verschiedensten Missionen zusammengearbeitet. Dabei hatte Zavala einen nahezu blinden Glauben an Austins Fähigkeiten entwickelt. Es gab jedoch Zeiten, wie in diesem Moment, da ihm Austins Verhalten völlig irrational erschien, und sein Vertrauen wurde einer grundlegenden Prüfung unterzogen.
    Zavala stellte sich vor, wie sie den Schlägern Fauchards in die Arme liefen. Aber sie erreichten unbehelligt die Kontrollkabine und stiegen eilig die Leiter zum Laufgang hoch. Fauchards Männer tauchten im dämmrigen Tunnel auf und stießen heiseres Triumphgeschrei aus, weil sie glaubten, ihr Wild in die Enge getrieben zu haben. Sofort eröffneten sie das Feuer auf die Kabine.
    Kugeln prallten klirrend vom Laufsteg ab und sirrten als Querschläger durch die eisige Luft. Dabei verstärkten die Tunnelwände den Lärm in einem fast unerträglichen Maß.
    Austin rettete sich mit einem Hechtsprung in die Kontrollkabine, zog dabei Zavala hinter sich her und schlug die Tür zu. Die restlichen Männer Fauchards hörten den Lärm der Schießerei, kamen angerannt und beteiligten sich am allgemeinen Truthahnschießen. Sie überschütteten die Zelle mit hunderten von Kugeln. Die Fenster lösten sich regelrecht auf, und das anhaltende Bleigewitter drohte die Stahlwände zu durchdringen.
    Austin kroch über die Glasscherben, die den Fußboden bedeckten, ging auf die Knie hoch und fuhr mit den Händen über die Kontrollkonsole, während er weiterhin den Kopf unten hielt. Eine schematische Darstellung des Tunnelsystems erschien auf dem Bildschirm. Der Kugelregen, der die Kabine überschüttete, war ohrenbetäubend, doch Austin gab sich Mühe, sich in seiner Konzentration nicht ablenken zu lassen. Er gab auf dem Keyboard verschiedene Kommandos ein und atmete erleichtert und dankbar auf, als er sah, wie die Farben des Diagramms sich veränderten.
    Zavala machte Anstalten, sich aufzurichten in der Hoffnung, ein oder zwei gezielte Schüsse abfeuern zu können, doch Austin zog ihn wieder nach unten.
    »Sie pusten dir den Schädel weg«, überbrüllte er den Lärm der Schießerei.
    »Immer noch besser, als mir den
Arsch
wegschießen zu lassen«, sagte Zavala.
    »Warte«, sagte Austin.
    »Warten? Auf was?«
    »Die Schwerkraft.«
    Zavalas Erwiderung ging in einer weiteren Salve unter. Dann verstummte das Pistolen- und Gewehrfeuer urplötzlich, und sie konnten Emils spöttische Stimme hören.
    »Austin? Genießen Sie und Ihr Freund eigentlich die Aussicht?«
    Austin legte einen Finger auf die Lippen.
    Als er keine Antwort gab, meinte Emil spöttisch: »Erzählen Sie

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