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Killeralgen

Killeralgen

Titel: Killeralgen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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neonfarbene Plastikente.
    Während er als Erster den Tunnel betrat, setzte er einen Helm auf, der eine Unterwasser-Gegensprechanlage enthielt. Zavala half ihm, die Pressluftflasche und einen Bleigürtel anzulegen, dann reichte er ihm eine Hand, damit er aufs Heck des Tauchbootes klettern konnte.
    Er hockte sich hinter die Cockpitkuppel und benutzte die Gerätesäcke als Sitzgelegenheit, um die Schwimmflossen über die Füße zu ziehen. Ein Mann von der
Mummichug
reichte ein leichtes Unterwasser-Schweißgerät mitsamt Sauerstofftank nach oben. Austin sicherte beides mit einem Gummiseil auf dem Tauchbootdeck. Zavala schlängelte sich in die Kabine und gab Austin durch ein Zeichen zu verstehen, dass er bereit war.
    »Kann’s losgehen?«, fragte Austin, indem er seine Gegensprechanlage testete.
    »Klar, aber ich komme mir vor wie eine Sardine auf Vergnügungsfahrt.«
    »Du kannst ja jederzeit mit mir den Platz tauschen, lieber Freund.«
    Zavala lachte glucksend. »Vielen Dank, aber ich verzichte auf dieses großzügige Angebot. Dort, wo du gerade hockst, passt du viel besser hin, Tex.«
    Austin klopfte gegen die Plexiglaskuppel. Er war bereit.
    Die Männer der Schiffsbesatzung hoben die Deichsel des Trailers und ließen diesen langsam ins Wasser rollen. Dabei kontrollierten sie das Tempo mithilfe zweier Seile, bis die Räder vom Wasser überspült wurden. Sobald das Vehikel im Wasser zu treiben begann, zog die Crew an den Startleinen und schob das Vehikel gleichzeitig vorwärts. Das SEAmobile löste sich vom Trailer, und die Motoren erwachten zum Leben.
    Zavala benutzte die Lateralschrauben am Heck, um das SEAmobile um 180 Grad zu drehen, damit es mit dem Bug voran in den Tunnel vordrang. Er lenkte das Vehikel weiter, bis das Wasser tief genug war, dass es tauchen konnte. Indem er behutsam die Vertikalschrauben einsetzte, drückte er das Boot nach unten, bis der Rumpf sich vollständig unter Wasser befand.
    Die Heckschraube summte erneut, das Tauchboot schob sich vorwärts, sank tiefer, und das Wasser spülte über Austin und die Plexiglaskuppel hinweg.
    Das Licht der vier Halogenstrahler im vorderen Teil des Bootes wurde von den orangefarbenen Wänden und von der Decke reflektiert, sodass das Wasser einen bräunlichen Farbton annahm.
    Zavalas Stimme erklang in Austins Kopfhörer.
    »Das ist fast so, als tauchte man in einen Eimer voll Schokomaulwurfsoße.«
    »Ich werde das nächste Mal, wenn ich in einem mexikanischen Restaurant esse, daran denken. Ich hatte ein viel poetischeres Bild à la Dante vor Augen. Ich dachte an einen Abstieg in den Hades.«
    »Wenigstens ist es im Hades warm und trocken. Wie weit sind die ersten Stützen noch entfernt?«
    Austin starrte in die Dunkelheit und glaubte ein mattes metallisches Schimmern erkennen zu können. Er richtete sich auf, lehnte sich gegen die Kuppel und hielt sich an den D-förmigen Schutzbügeln fest, die die Kabine seitlich abschirmten.
    »Ich glaube, sie kommen gleich.«
    Zavala bremste das Tauchboot dicht vor dem ersten Dreiersatz Aluminiumstützen ab, jede etwa fünfzehn Zentimeter dick, die den Weg versperrten. Bewaffnet mit Schweißgerät und Sauerstoffflasche schwamm Austin zum Fuß der mittleren Stütze. Er entzündete das Schweißgerät, und die grelle blaue Flamme schnitt sauber dicht über dem Fuß durch das Metall.
    Am oberen Ende der Stütze brachte er einen zweiten Schnitt an und rief schließlich: »Achtung! Baum fällt!« Gleichzeitig hebelte er die mittlere Stütze aus dem Weg. Er gab Zavala ein Zeichen, ihm zu folgen, und bugsierte ihn mit Handzeichen durch die Lücke ähnlich einem Flughafenangestellten, der eine Maschine an den Flugsteig herandirigiert. Dann begab er sich zum nächsten Dreiersatz Stützen.
    Während er schwamm, schickte er einen wachsamen Blick nach oben und versuchte, nicht an die tausende von Tonnen Wasser und Eis zu denken, die auf der dünnen Tunneldecke lasteten. Indem er Lessards Ratschlag befolgte, schnitt er die rechte Stütze der zweiten Dreiergruppe heraus. Zavala lenkte sein Fahrzeug hindurch. Danach kappte Austin erneut eine Mittelstütze, danach eine linke. Dann fing er wieder von vorne an.
    Alles lief glatt. Nicht lange, und zwölf Stützen lagen auf dem Tunnelboden. Austin nahm wieder seinen Platz auf dem Heck des Tauchboots ein und riet Zavala, das Vehikel auf seine zweieinhalb Knoten Höchstgeschwindigkeit zu beschleunigen.
    Obgleich sie zügig vorankamen, vermittelten die Dunkelheit und die bedrückende Nähe der

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