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KillerHure

KillerHure

Titel: KillerHure Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Nolan
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Ruf zu verlieren! Ich bin die notgeile, völlig kranke Braut, die sich einen runterholt, während sie ihre Opfer ausknipst!
    In einem der Schlafzimmer sind die Betten an die Wand gestellt und zwei lange Tische voller Elektronik-Equipment aufgebaut. Ich erkenne Funkgeräte, Router und ein paar Notebooks. Davor der Junge aus dem Bus und der Brillenträger von eben. Er mustert mich vorsichtig. Ich lächle zuckersüß und konzentriere mich auf die Berichterstattung des dänischen Fernsehens.
    Auf mehreren Kanälen flimmern Live-Reportagen vom »Fisketorvet«. Grimmig dreinschauende Polizisten, Interviews mit hastig plappernden Augenzeugen und der Abtransport von verhüllten Körpern auf Tragen wird gezeigt. Zumindest um die regionale Infotainment-Wirtschaft habe ich mich also verdient gemacht.
    »Erste Hypothesen gehen von einem Bandenkrieg um den Drogenhandel aus. Es sieht so aus, als hat diese Antonia polizeibekannte Verbrecher verdingt, und auch das, äh, ›ungewöhnlich brutale Vorgehen der Täterin‹ legt diesen Schluss nahe«, berichtet der Junge und beäugt mich von der Seite. Anscheinend versteht er das dänische Kauderwelsch. Ich bekomme nur einige Brocken mit. Weder mein Englisch noch mein Niederländisch ist gerade wirklich hilfreich.
    Colonel Harraf kommt herein, nickt mir einmal zu und konzentriert sich ebenfalls auf den TV-Schirm.
    »Oh, Colonel! Ich habe mich noch gar nicht für die Hilfe bedankt!«, zwitschere ich drauflos wie ein Schulmädchen und lasse meine Brüste ein wenig unter dem Shirt hüpfen – so alt ist er schließlich noch nicht, als dass ihm das völlig gleichgültig sein müsste. »Obwohl ich die eigentlich nicht gebraucht habe.«
    »Du wärst mausetot ohne uns«, stellt er ruhig richtig. »Selbst wir haben nicht damit gerechnet, dass Antonia mit fünf Leuten anrückt. Anscheinend ist sie kürzlich befördert worden. Was ihren Verlust nun umso schmerzlicher machen dürfte.«
    »Tja, so spielt halt das Leben.« Ich kichere und zucke die Schultern. »He, gibt es hier eigentlich nichts zu essen? Ich habe schließlich schon zwei Stunden als Bedienung geschuftet.«
    Der mit der Brille erhebt sich und kommt gleich darauf mit einer Schachtel Schokoladenkekse wieder. Ich nehme mir gleich drei und knabbere darauf herum, während ich interessiert den stockenden Worten einer verheulten Touristin in einer völlig geschmacklosen Bluse lausche. Sie ist aus Kalifornien und spricht englisch! Als sie wieder in Tränen ausbricht, muss ich erneut kichern.
    Die Kekse könnten auch aus Sägemehl sein, ich würde den Unterschied nicht bemerken. So sehr konzentriere ich mich auf mein neues Image als mädchenhaft-kindliche Killerin: eiskalt, stahlhart, unerbittlich und völlig gefühllos. Natürlich halb verrückt. Nur an ihrem persönlichen Wohl interessiert, nachdem sie gerade halb Kopenhagen in Schutt und Asche gelegt hat. Nutzt ihre Sexualität als Werkzeug, kaum weniger tödlich als eine Kugel oder eine Klinge. Genießt wollüstiges Erschauern, während links und rechts die Menschen tot darniedersinken. Na, gefällt euch das? Wollt ihr das nicht haben? Wollt ihr diese rasiermesserscharfe Geheimwaffe nicht für euren Verein einsetzen? Wäre doch ein echter Gewinn, Colonel!
    Nach etwa zehn Minuten geben die Berichte und Bilder keinerlei neue Informationen mehr preis. Die Reporter beginnen, sich in den bekannten Endlosschleifen einzurichten, um alle halbe Stunde in dramatischem Ton neue »breaking news« zu bringen, die sich lediglich in der Formulierung von den vorhergehenden unterscheiden. Ein Polizeisprecher sagt etwas von einer groß angelegten Suchaktion und von drei verletzten Passanten, glücklicherweise keiner davon lebensgefährlich. Ich ziehe eine Schnute, als sei ich höchst enttäuscht über diese letzte Meldung. Bren steht im Hintergrund und telefoniert mit einem Handy.
    »Ausschalten«, befiehlt der Colonel schließlich. Sofort herrscht Stille, seine Leute bilden automatisch einen lockeren Kreis. Ich sortiere mich ein, fließe mit.
    »Jerzy?« Der Colonel sieht zu dem bebrillten Typen.
    »Bis jetzt ist kein Bild von Jana aufgetaucht, nur ein völlig verwackeltes Video von einem Handy. Nichts darauf zu erkennen«, berichtet Jerzy mit einem weichen osteuropäischen Akzent. »Unser Equipment ist vollzählig an Bord, keine Probleme.«
    »Brendan?«
    »Der Bus ist sauber, die Wohnung in der Stadt auch«, rattert Bren herunter. »Das Boot liegt bereit. Das Zeugs hier ist in zehn Minuten in den

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