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KillerHure

KillerHure

Titel: KillerHure Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Nolan
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Benutzung durch ganz unterschiedliche Leute und Gruppen hervorbringt. Hier hat schon lange keine Familie mehr zusammengesessen.
    »Zuerst die Wunde. Ein Streifschuss?«, fragt Bren und lässt heißes Wasser in eine Schale.
    Ich schüttle den Kopf und öffne die Knöpfe hinten an dem schwarzen Rock.
    »Glassplitter. Du musst mir helfen, am besten mit einer Pinzette.«
    Meine Hüfte sieht eklig aus. Drei große und mehrere kleine Splitter haben sich dort hineingebohrt und hässliche, schwarz-rot verkrustete Löcher hinterlassen, wie der Treffer einer Miniatur-Schrotladung. Der Rock und das Handtuch haben das meiste Blut aufgesaugt, aber auch der Slip darunter ist seitlich rot verfärbt.
    Bren wühlt in einem Kasten neben der Spüle und kniet sich dann mit einer chirurgischen Zange in der Hand neben mich. Ich schaue aus dem Fenster und beiße die Kiefer zusammen. Das Herausholen tut nicht so weh wie das Desinfektionsspray, das er mir danach auf die offenen Wunden sprüht, bevor er fest haftende Pflaster darüberklebt.
    »Nähen wird nicht notwendig sein, das müsste auch so ganz gut verheilen«, meint er schließlich und sieht an mir hoch. Mir wird plötzlich bewusst, dass ich halbnackt vor ihm stehe. Er betrachtet interessiert meinen Schritt.
    »Bist du jetzt feucht?«, fragt er neugierig. »Von der Schießerei? Dem Töten?«
    Abgrundtiefer Hass durchfährt mich, verbunden mit Verletzung und Ekel. Das also denkt er von mir?! Dass es mich anmacht, andere Leute abzuknallen?! Dass ich in diesem Geschäft arbeite, weil es mir einen sexuellen Kick gibt?! Einen simplen, animalischen Reiz?!
    Meine Augen müssen mich verraten haben. Er zuckt leicht zurück vor der schwarzen, unbändigen Wut, die darin wohl zu lesen ist. Ich zögere nur deshalb, diese Wut auch verbal kübelweise über ihn auszugießen, weil mir keine Worte, keine Flüche einfallen, die auch nur halbwegs in der Lage sind, die Gefühle auszudrücken, die in mir toben.
    Dann geht mir auf, dass er sich damit selbst ins Abseits geschossen hat. Er hat keinen Schimmer! Keine Ahnung, wer ich bin, was mich bewegt. Trotz all seiner Recherchen weiß er nichts über mich. Nicht das Geringste!
    Plötzlich geht es mir großartig! Ich bin wieder die letzte Instanz! Er versteht mich nicht, wird es nie tun. Das verschafft mir einen ungeheuren Vorteil.
    Den ich umgehend ausbauen werde.
    Ich sinke auf die Knie, spüre die Kanten der rauen Holzdielen darunter. Nehme seine Hand. Schiebe sie zwischen meine Beine. Reibe mich an seinen harten Fingern wie eine läufige Hündin.
    »Das stimmt tatsächlich!«, schnurre ich seidenweich. »Jetzt, wo du es sagst, spüre ich es auch!« Meine Stimme sinkt zu einem Flüstern herab. »Haben wir Zeit für einen Fick?«
    Ob er das wohl schluckt? Meinen seltsamen Stimmungsumschwung als lediglich animalische Triebäußerung interpretiert?
    In der halben Sekunde, bevor er seine Mimik wieder im Griff hat, lese ich Abscheu, Anwiderung, Ekel in seinem Gesicht. Interessant! Trotz seiner Abgebrühtheit gibt es also Dinge, die ihn wirklich noch berühren.
    »Nein«, meint er nur neutral und richtet sich auf, zieht seine Hand zurück.
    »Hier. Zieh dir was Vernünftiges an.« Er zeigt auf eine blaugrüne Reisetasche auf einem Küchenstuhl. »Dann gehen wir Fernsehen.«
    Meine neu gefundene Überlegenheit fühlt sich an wie ein halber Champagnerschwips. Ich strecke ihm die Zunge heraus, tänzle um den Tisch, und breche in künstliche Verzückung aus, als ich den Inhalt auf die Platte kippe. Bren verschränkt die Arme vor der Brust und betrachtet mich finster, während ich mich nackig ausziehe und dann in dem unordentlichen Haufen Frauenkleidung wühle.
    Die Tür geht auf, ein Mann mit Brille erscheint. Er öffnet den Mund, um Bren etwas zu fragen. Als er mich sieht, verharrt er wie vom Blitz getroffen und starrt mich aus großen Augen an.
    »Den roten oder den schwarzen?«, frage ich ihn und halte zwei BHs hoch. Er glotzt, schüttelt den Kopf, als hätte er eine Ohrfeige bekommen, und schließt vorsichtig die Tür wieder hinter sich. Bren schnaubt. Ob vor Belustigung oder Verärgerung kann ich nicht heraushören. Ist mir gerade auch egal.
    Wenig später führt Bren mich nach oben. Ich habe mich für eine weite Hose aus weichem Samtcord in Grau und einem engen weißen Shirt ohne etwas darunter entschieden. Meine Brüste sind wieder auf ihr natürliches Maß geschrumpft und zeichnen sich mehr als deutlich durch den Stoff ab. Hey, ich habe schließlich einen

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