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KillerHure

KillerHure

Titel: KillerHure Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Nolan
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richtig, sondern fickt mich schnell und hart und maschinenhaft. Hier ist kein Entkommen.
    Ich weiß nicht genau, wie ich es schaffe, aber mit schmerzhaft zusammengebissenen Zähnen spanne ich mein Zwerchfell so hart an, bis es wie ein Brett quer in meinem Körper steht und diesen in zwei Hälften zerschneidet. Die untere zuckt und windet sich immer noch in den letzten Ausläufern des heftigen Höhepunktes und bindet die Dämonen, aber oberhalb der Taille bin ich von einem Lidschlag auf den anderen völlig nüchtern, eiskalt und präsent. Umstandslos falle ich zurück in meinen Jagdmodus.
    Sofort ist mir klar, dass es keinen Sinn macht, Bren anzugreifen. Ich könnte zwar wohl einen oder zwei Griffe ansetzen und mich vermutlich sogar kurz befreien. Aber in der Raserei, unter der stark gelockerten Kontrolle, die er sonst eisern aufrecht erhält, könnte er mich ohne weiteres erwürgen, bevor er wieder einigermaßen zu sich kommt.
    Er ist schon tot, er weiß es nur noch nicht!, sage ich mir wie ein Mantra immer wieder vor. Er ist schon tot! Schon tot! Tot! Was macht es also aus, wenn er mich jetzt noch in seinem Stahlgriff hat?
    Ich werde die letzte Instanz sein! Nur darauf kommt es an!
    Ungerührt, fast neugierig, sehe ich zu Bren auf. Registriere seine fast qualvoll zusammengekniffenen Augen, seine entblößten Zähne, die heraustretenden Sehnen am Hals, seine krampfartigen Stöße, die meinen ganzen Körper erzittern lassen. Ich hebe die imaginäre Pistole in meiner Hand, eine alte Walther PPK, bringe sie unter sein Kinn und ziehe gemächlich den etwas schwergängigen Abzug. Die Kugel zaubert in Zeitlupe ein schwarzrotes Loch in seinen Halsansatz, zerreißt ihm Zunge und Mundhöhle, und treibt dann alles oben durch das explodierende Schädeldach hinaus, zusammen mit seinem Gehirn. Warme, rotweiße Fetzen klatschen an die Decke über ihm und tropfen dann vereinzelt wieder herunter. Ich muss fast ungläubig lächeln, so echt ist das Bild, das mir vor Augen steht.
    Was? Das war nicht real? Er hängt immer noch auf mir und fickt mich frenetisch? Kein Problem!
    Ich senke die imaginäre Walther, schiebe sie in die Fuge, wo unsere nassgeschwitzten Leiber aufeinandertreffen und schieße ihm methodisch eine Kugel nach der anderen von schräg oben in den Bauch. Seine ekstatischen Zuckungen sind nun ein sehr real wirkender Todeskampf.
    Immer noch nicht wirklich? Kein Problem!
    Bren stirbt ein ums andere Mal von meiner Hand. Aufgeschlitzt, enthauptet, erdrosselt. Diese kleine, selbstinszenierte Show lenkt mich so effektiv ab, dass ich seinen Erguss erst mitbekomme, als seine Bewegungen schon wieder langsamer und entspannter werden und es auf diese eindeutige Art zwischen meinen Beinen schmatzt.
    Als er danach ausgepumpt und schlaff auf mir hängt, habe ich schon fast wieder zu meinem gewohnten ungerührten Zustand zurückgefunden und denke müßig über die Absurdität von sexuellen Begegnungen nach. Körperlich ist man so eng zusammen, wie es Menschen nur möglich ist. Gleichzeitig kann man sich aber geistig problemlos in völlig verschiedenen Galaxien aufhalten.
    Kapitel 21
    Dienstag, 02.09.08, 03:30 Uhr
    Ich stehe auf dem wackligen Geländer des kleinen Balkons unserer Wohnung. Zwölf Stockwerke unter mir liegt der triste Platz zwischen den Wohnblöcken. Betonplatten in einem ausgewaschenen Grau, da und dort unterbrochen von den struppigen Umrissen einiger Büsche, fast unkenntlich in der Dunkelheit der Sommernacht.
    Mein dünnes Nachthemd bewegt sich in einer geisterhaften Brise und ein Frösteln überzieht meinen ganzen Körper. Ich bin vierzehn, fühle mich aber höchstens halb so alt. Der vordere Teil meiner Füße, Fußballen und Zehen, befinden sich in der kühlen Luft, ebenso die Fersen. Das runde Profil der Stahlstange presst sich nur gegen die Mitte meiner Fußsohlen, ich kann den Schorf der abblätternden weißen Farbe spüren. In meinem Rücken das Monster, das Alien. Vor mir der freie Fall, das endgültige Vergessen.
    Noch während ich in dieser unsicheren Haltung vor- und zurückschwanke, ist mir klar, dass ich träume. Diesen Traum hatte ich früher sehr oft, inzwischen seltener. Ich weiß, dass ich niemals wirklich auf dem Geländer stand, sondern nur auf der Betonplatte des Balkons. Aber die Frage ist echt. War echt.
    Ich weiß auch, dass ich mich gegen den Fall entscheide, und für den Kampf. Ellen Ripley hat auch gegen das Monster gekämpft. Sie ist die Heldin meiner Kindheit, sie und viele andere Figuren von

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