Killerinstinkt: Serienmördern auf der Spur (German Edition)
angelehnt war.
Der Tatort ist eine Altbauwohnung mit drei Zimmern, Küche und Bad. Im Bad entdecken die Kommissare auf der Fensterbank eine nicht auswertbare Wischspur und zwei Handflächenabdrücke. In der Badewanne sind mittig zwei Schuhabdruckspuren deutlich zu erkennen.
»Ich griff mit meinen Händen durch das geöffnete Fenster. Dann zog ich mich am Rahmen hoch und ging mit meinen Knien auf die Fensterbank. Danach steckte ich meine Beine als Erstes durch das Fenster nach innen. Als ich oben auf der Fensterbank saß, sah ich links etwas Weißes schimmern. Das war die Badewanne. Ich habe meine Beine langsam heruntergelassen. Mit den Händen stützte ich mich auf der Fensterbank ab. Ich trat jetzt auf die Ecke der Badewanne und kam weiter auf den Fußboden. Als ich da ankam, sah ich, dass ich tatsächlich in einem Badezimmer war.«
Auf der Kante der Badewanne liegen eine blaue Hose, ein rotes Hemd und ein BH. Etwa einen halben Meter davor finden die Fahnder ein grünes Einwegfeuerzeug.
»Als ich dann im Badezimmer stand, habe ich mit dem Feuerzeug den Raum ausgeleuchtet. Ich zog meine Jacke aus und legte sie auf den Boden. Das Feuerzeug hatte ich vorher wieder in die Jacke gesteckt, es muss dabei wohl aus der Tasche gefallen sein. Über der Kante der Badewanne hing unter anderem eine Damenstrumpfhose. Jetzt war mir ziemlich klar, dass ich in der Wohnung der Frau war, die ich an der Baustelle getroffen hatte. Ich habe die Strumpfhose in die Hand genommen und in meine Hosentasche gesteckt. Möglicherweise konnte ich die Strumpfhose noch gebrauchen, entweder zum Fesseln der Frau oder zum Töten. Die Badezimmertür war angelehnt. Als ich die Tür öffnete, kam ich in den Wohnungsflur.«
Die Tür zum Schlafzimmer ist weit geöffnet. Den Beamten bietet sich ein grauenhafter Anblick.
»Ich ging jetzt in Richtung der Schlafzimmertür, die einen Spaltbreit offen stand. Im Schlafzimmer habe ich kein Licht angemacht. Vom Hinterhof drang viel Helligkeit herein. Deshalb konnte ich erkennen, dass in dem Schlafzimmer rechts zwei Ehebetten standen. Das Bett zum Fenster hin war glattgestrichen und unbenutzt. Im vorderen Bett zur Tür hin lag die Frau und schlief. Es war die Frau von der Baustelle.«
Vor dem Bett, in dem das Opfer liegt, finden die Ermittler ein drei Meter langes, aus Flachs bestehendes Seil. Ob das Seil aus dem Haushalt des Opfers stammt oder vom Täter mitgebracht worden ist, muss erst recherchiert werden.
»Das Seil hatte ich vorher, als ich im Park spazieren war, gefunden und in die Wohnung mitgebracht. Ich hatte es ins Schlafzimmer mitgenommen, um die Frau eventuell zu fesseln. Das habe ich aber nicht gemacht. Ich habe das Seil dort einfach liegen gelassen.«
Der nackte Leichnam liegt rücklings auf dem Bett, die Beine sind gespreizt. Aus Mund und Nase des Opfers sind geringe Mengen Blut ausgetreten. Am Hals ist die Haut beidseitig abgeschürft, die halbmondförmigen Abschürfungen sind blutunterlaufen. Unterhalb des Kehlkopfes erkennen die Kommissare mehrere Abdruckspuren eines Daumens.
»Die Frau lag auf der rechten Körperseite und drehte mir den Rücken zu. Sie schlief. Ich bin ans Bett herangetreten und rüttelte an ihrer Schulter. Mit einem Mal holte sie tief Luft. Sie wurde wach und drehte sich zu mir hin. Sie wollte anfangen zu schreien, da habe ich ihr blitzartig meine rechte Hand auf den Mund gelegt. Jetzt wollte ich die Frau vergewaltigen. Ich hab ihr befohlen: ›Tu, was ich sage!‹
Die Frau hörte aber nicht auf mich und hat versucht, meine Hand wegzudrücken. Als ihr das gelang, habe ich ihr mit beiden Händen die Luft weggedrückt. Ich habe kräftig zugedrückt. Sie versuchte, mit ihren Fingern in mein Gesicht zu kommen, um mich zu kratzen. Dadurch wurde ich auch an der linken Nasenseite und an der linken Wange verletzt. Die Kratzwunden fingen sofort an zu bluten. Mit den Händen und Armen klemmte die Frau meine Arme und mein Gesicht ein. Sie war richtig verkrampft dabei. Der Kampf mit ihr ging bestimmt einige Minuten so. Sie zappelte auch mit Armen und Beinen. Dann wurde sie allmählich ruhig und bewegungslos. Durch das Gerangel hatte die Frau ihre Lage verändert. Sie lag fast quer über dem Bett. Das linke Bein hing schon über der Bettkante. Ich habe sie dann wieder in die Bettmitte gezogen.«
Im Gesicht der Toten sind massive Verletzungen unterhalb des rechten Auges sowie an Nase und Mund zu erkennen, die hämatomartigen Charakter haben.
»Als sich die Frau gewehrt hat, habe
Weitere Kostenlose Bücher