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Killers: Roman (German Edition)

Killers: Roman (German Edition)

Titel: Killers: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Kilborn , Blake Crouch
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Gefecht zu setzen und zurück zur Hütte zu fahren oder zusammen mit dir einen kleinen Trip nach Rock Springs zu machen, um dort einen sturzbetrunkenen Rancharbeiter in einem der Wasserlöcher aufzuschnappen. Mit dem könnten wir uns dann für ein paar Tage vergnügen. Oder hast du es etwa eilig?«
    » Ich will noch immer wissen, was in dieser Schachtel hier steckt.«
    » Dann lüfte das Geheimnis doch endlich.«
    Donaldson konnte nicht anders, als zu lächeln.
    Er zerschnitt das gelbe Klebeband mit dem Messer.
    » Und immer schön vorsichtig sein«, warnte Orson ihn.
    Donaldson zog das Messer langsam weiter über das Band– ganz wie ein Künstler einen Pinsel über die noch unbefleckte Leinwand. Der Karton ließ sich leicht öffnen, und er zog eine dunkle, hölzerne Schachtel heraus– vielleicht Walnussholz?–, die kunstvoll mit Elfenbeinintarsien verziert war.
    Wie er so dastand und die Schachtel anstarrte, verspürte Donaldson sowohl ein Gefühl der Neugier als auch des Unbehagens.
    Er berührte sie mit den Fingern, strich über den Deckel.
    » Kein Wunder, dass du dir die extra hast bringen lassen. Elfenbein ist illegal.«
    » Das wird noch viel besser. Mach schon, öffne sie endlich.«
    Orson musterte Donaldson genau, als dieser die Messingschnapper öffnete und langsam den Deckel aufmachte.
    Erst als Donaldsons Augen aufblitzten, griff er an.
    Fünf Schritte, schneller als ein Blinzeln.
    Er rammte mit der Schulter gegen Donaldsons Bauch, ergriff ihn an den fetten Schenkeln und warf ihn auf den Wüstenboden.
    Orson spürte, wie Donaldson der Atem wegblieb, und setzte dann dessen führende Messerhand außer Kraft, indem er diese mit seinem Knie auf den Boden drückte.
    Dann schnappte er sich sein nagelneues Spielzeug aus der Walnussholzschachtel.
    Das neue Messer lag perfekt in der Hand.
    Der Elfenbeingriff fühlte sich kühl an und passte wie angegossen.
    Er berührte die makellose Klinge und hielt sie dann gegen Donaldsons Kehle.
    » Kohlenstoffstahl. Drei Millimeter dick, und ich bin mehr als ein bisschen scharf darauf, ihn gleich an dir auszuprobieren, Dickerchen. Schon mal von einem Schrei in der Wüste gehört? Das Echo hört einfach nicht auf. Soll ich dir das mal zeigen?«
    Donaldson grunzte. Er zog eine Grimasse. » So viel Süßholzgeraspel törnt mich nur an. Was hast du für das Messer bezahlt?«
    » Dreihundertfünfundsiebzig Dollar. Dazu kommen noch unzumutbare Versandkosten.«
    » Eines musst du mir versprechen. Wenn du mich leben lässt, musst du mir verraten, woher du es hast. Ich will nämlich auch so eins.«
    Orson starrte in Donaldsons Augen. Klar, er erkannte die Furcht, die sich auch auf seinen dicken Wangen und dem teigigen Fett abzeichnete. Aber da war noch etwas anderes, etwas Unerwartetes.
    Aufregung. Vielleicht sogar Erregung.
    Orson seufzte.
    » Was nun?«, wollte Donaldson wissen. » Tu es oder lass es, Kollege.«
    » Ich weiß auch nicht, aber das fühlt sich… fühlt sich nicht richtig an.«
    » Nicht richtig?«, wiederholte Donaldson und bewegte sich ein wenig, sodass Orson etwas durchgeschüttelt wurde. Aus einem ihm nicht erklärbaren Grund erinnerte es Orson daran, wie er das erste Mal mit Andy zusammen geritten war.
    Sie waren neun Jahre alt gewesen.
    Süßer Andy. Ich vermisse dich noch immer, Bruderherz.
    » Meinesgleichen umzubringen«, sagte Orson schließlich. » Das fühlt sich nicht richtig an.« Trotzdem drückte er die Klinge tiefer in Donaldsons Hals. Er stellte sich bereits vor, wie der Stahl die Haut durchdrang. » Wie viele von unserer Sorte laufen sonst noch hier herum, was glaubst du?«
    » Mehr, als man glauben sollte.«
    Dann vernahm er ein leises Klirren, metallen und unverkennbar.
    Orson spürte, wie etwas gegen seine Rippen drückte.
    Er grinste.
    » Ein zweites Messer. Am Schienbein?«
    » Zwar kleiner als das, was du mir gerade gegen den Rachen drückst, aber lang genug, um ein Loch in die Lunge zu bohren. Hast du so etwas schon mal gesehen?«
    » Klar.«
    Die Anspannung verließ Donaldsons Gesicht. » Ich liebe dieses Geräusch: Halb nach Luft ringend, halb schlabbernd.«
    » Ich mag es, wenn jemand einatmet, während sich seine Lunge mit Blut füllt. Das klingt auch gut.«
    » Ich habe eine Idee«, sagte Donaldson.
    » Immer raus damit.«
    » Wir werden einander nie vertrauen.«
    » Stimmt.«
    » Ist vielleicht besser, wenn sich unsere Wege trennen.«
    Orson dachte darüber nach. » Zwei Löwen, die in der Dunkelheit aneinander vorbeiziehen?«
    »

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