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Killers: Roman (German Edition)

Killers: Roman (German Edition)

Titel: Killers: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Kilborn , Blake Crouch
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Spiel setzen. Und vor allem nicht wegen eines so kindischen Gefühls wie Neugier. Nein, er wurde dafür bezahlt, durch die Gegend zu reisen. Und das glich einem Freibrief, Menschen landauf, landab umzubringen. Er wusste, dass man Serienmörder schnappte, weil sie eine Spur von Opfern hinterließen. Aber die Polizei des einen Staates redete nicht mit der eines anderen. Verdammt, nicht einmal Bullen aus verschiedenen Ortschaften im selben Staat wollten was voneinander wissen. Nach nur sechs Monaten in seinem neuen Job hatte er schon in vier verschiedenen Zeitzonen einige Leichen hinter sich gelassen. Niemand würde einen Zusammenhang zwischen ihnen herstellen, und Donaldson war erpicht darauf, dass dies so bleiben sollte.
    Aber trotzdem, irgendetwas hatte es mit diesem Paket und dem Auftrag auf sich. Die Tatsache, dass er jetzt schon vier Stunden lang unterwegs war und immer noch nicht wusste, wie nahe er seinem Ziel eigentlich war, half seiner Laune ebenfalls nicht. Was auch immer sich in dem Karton befand, musste ungeheuer wertvoll sein, denn er sollte fast dreihundert Dollar für die Lieferung kassieren.
    Er wischte sich den Schweiß von der Stirn– selbst die Klimaanlage vermochte es nicht, die Hitze der Wüste zu verbannen– und trank dann die letzten lauwarmen Schlucke Kaffee aus der Thermoskanne. Das Büro hatte ihm geraten, eine Flasche Wasser mitzunehmen– für den Fall, dass sein Auto liegen bleiben sollte. Hätte er doch nur auf sie gehört. Seit er Rock Springs hinter sich gelassen hatte, konnte er das Büro nicht einmal mehr erreichen. Dieser Ort hier war so weit weg von allem, dass es nicht einmal Radioempfang gab. Donaldson hatte schon lange mit dem Gedanken gespielt, sich ein Handy anzuschaffen, aber das würde hier draußen wahrscheinlich auch nicht funktionieren. Außerdem waren die Dinger noch viel zu groß. Er hatte von einem Fall in Chicago gehört, bei dem eine Polizistin einem Freizeitmörder entkommen war, indem sie ihm unentwegt mit seinem Handy auf den Kopf geschlagen hatte. Donaldson wollte lieber warten, bis die Technik ausgereift war und die Telefone kleiner wurden.
    Er gab Gas.
    Die Reifen wirbelten Staub auf, der in der roten Abendsonne wie Nachbrenner aussah. Noch fünfzehn Kilometer, und wenn er sein Ziel dann immer noch nicht erreicht hatte, würde er verdammt noch mal umdrehen und seinem Boss sagen, dass der Kunde sich nicht hat blicken lassen. Oder vielleicht sollte er die Übergabe in der nächstgelegenen Stadt arrangieren? Würde womöglich etwas weniger Geld einbringen, aber da gab es so ein Wasserloch von einer Bar in Pinedale, in das Donaldson vor ein paar Jahren mal eingekehrt war. Dort würde er sicherlich irgendein hübsches Ding abschleppen können, das niemand auf dieser Welt vermissen würde.
    Seit seinem letzten Mord waren drei Wochen vergangen, und Donaldson juckte es mal wieder.
    Die Sonne blendete ihn im Rückspiegel.
    Ein weiterer sengender Tag in der Hölle.
    Aber er liebte die Hölle.
    Durch die Windschutzscheibe sah er, wie die Wind River Range immer größer und größer wurde, während er mit siebzig Kilometern pro Stunde auf sie zudonnerte.
    Verdammt, er konnte es kaum erwarten.
    Vor drei Monaten hatte er es bestellt.
    Drei. Lange. Monate.
    Beinahe wäre er abgesprungen. Sechshundert Dollar waren schließlich ein halber Monatslohn am Woodside College, und beinahe die Hälfte davon sprang für den Kurier ab. Nun ja, die Ware war ja auch nicht ganz legal. Aber das war es ihm wert.
    In der Ferne bemerkte er eine Staubwolke.
    Das musste sein Paket sein.
    Und verdammt pünktlich.
    Er überlegte, wie genau die Firma wohl ihre Fahrer kontrollierte und ob die Autos mit Navigationssystem ausgestattet waren.
    Es wäre das Höchste, den Inhalt seines Pakets an dem Fahrer auszuprobieren. Er müsste ihn (oder sie) nur in den Schuppen locken. Das Auto wäre das geringste Problem, aber wenn der Fahrer sich nicht wieder zurückmelden würde, würden sie ihn wahrscheinlich bis hierher in die westliche Wyoming-Wüste zurückverfolgen können. Aber er hat mit nicht markiertem Geld gezahlt und obendrein einen falschen Namen angegeben. Wenn tatsächlich ein Bulle auftauchen sollte, könnte er sich einfach dumm stellen oder sagen, dass der Fahrer nie angekommen sei. Aber war es das Risiko wert? Andererseits war es schon verlockend, denn noch nie war jemand zu ihm gefahren, um ihm sein Leben zu überlassen.
    Noch nie.
    Also tatsächlich eine Überlegung wert.
    Das war schon

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