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Killers: Roman (German Edition)

Killers: Roman (German Edition)

Titel: Killers: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Kilborn , Blake Crouch
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zumindest nicht so, dass man sie unter der Jeans hätte erkennen können. Das Einzige, was i n ih r steckte, war ein Daumen in der Nähe der Hosentasche.
    Und genauso stand Donaldson da– weil er in der hinteren Hosentasche das Messer hatte.
    Der Mann lächelte. » Und? Gut hergefunden?«
    » Sind Sie Miller?«, wollte Donaldson wissen.
    » Das steht doch auf der Rechnung, oder?«
    Donaldson wusste nicht wieso, aber er war sich sicher, dass das nicht der richtige Name des Kunden war.
    Er stellte sich breitbeinig vor seinem Gegenüber auf und vergrub die Hacken etwas im Sand– eine defensive Stellung.
    » Und bezahlt ist auch alles, oder?«, meinte der Mann.
    » Kommt nicht allzu oft vor, dass man so weit ins Nirgendwo fahren muss, um etwas abzuliefern.«
    » Tja, man ist hier wahrlich im Nirgendwo. Ist es nicht wunderschön?«
    Miller, oder wie auch immer er heißen sollte, hatte die untergehende Sonne hinter sich. Eine weitere Tatsache, die Donaldson aufstieß. Das war ein alter Trick.
    » Ihr Paket liegt auf dem Rücksitz. Kommen Sie und holen Sie es.«
    » Sie sind damit den ganzen Weg von Montana hierhergefahren, und ich habe teures Geld dafür bezahlt. Warum bemühen Sie sich also nicht, es von der Rückbank zu holen und mir zu bringen?«, entgegnete Miller.
    Er trat mit den schwarzen Schlangenlederstiefeln in den Wüstenboden und schickte einen Mini-Tornado aus Sand in Donaldsons Richtung.
    Der aber lächelte nur. » Aber selbstverständlich, Sir. Sofort, Sir.«
    Mit einem Auge stets auf Miller gerichtet, öffnete er eine Tür und beugte sich in den Wagen, um den Karton zu holen.
    » Ich muss schon sagen, dass ich nach der langen Fahrt total neugierig bin, was sich da drin befinden könnte.«
    » Tot-al. Hm…«
    Donaldson warf die Autotür mit einem Hüftschwung ins Schloss und umklammerte mit der einen Hand das Messer in seiner Gesäßtasche.
    » Würden Sie mir vielleicht verraten, was darin ist?«, versuchte es Donaldson erneut.
    » Vielleicht zeige ich es Ihnen ja.«
    Donaldson trat beiseite, sodass er nicht mehr von der Sonne geblendet wurde. » Ja, vielleicht tun Sie das.«
    Er hielt fünf Schritte vor Miller an.
    Dann ließ er das Messer von der Handfläche in die Finger gleiten und öffnete die Klinge.
    Miller begann zu lachen. Das war nicht die Reaktion, die Donaldson von ihm erwartet hatte.
    Zwei Sekunden später wusste er warum.
    Miller hielt ebenfalls ein Messer in der Hand. Auch ein Klappmesser mit einem Wellenschliff.
    Verdammt, es war wahrscheinlich dasselbe Modell wie seins.
    » Also, wollen Sie mir vielleicht verraten, was Sie mit dem Ding da vorhaben, Dickerchen?«, wollte Miller wissen.
    » Ich wollte Stücke aus deinem Gesicht schneiden und dich damit füttern. Und du?«
    » Ich wollte dein mediales Kollateralband– du weißt schon, die Sehnen hinterm Knie– durchschneiden und dich dann mit zu mir nehmen. Ich habe eine ganze Hütte voller feiner Sachen.«
    » Nicht schlecht. Wegrennen wär dann wohl keine Option mehr.«
    » Dann kannst du alles abschreiben, dann geht nämlich gar nichts mehr. Wie heißt du?«
    » Donaldson. Und wie lautet dein Name? Dein richtiger?«
    Der Mann zögerte für einen Augenblick, antwortete dann aber: » Orson.«
    » Wie ich sehe, hast du einige Blutspritzer auf der Jeans, Orson. Und stinken tust du auch. Stammt das von deinem letzten Kollateralband-Opfer?«
    » Nein, nein. Das war ein ganz besonderer Freund, den ich letzte Woche in Casper getroffen habe. Zumindest das, was von ihm übrig ist. Warum steckst du dein Messer nicht wieder dahin, wo es hingehört, und vielleicht tue ich dann das Gleiche?«, schlug Orson vor.
    Donaldson fuhr sich mit der Zunge über die Lippen.
    Sie waren so trocken, dass es sich anfühlte, als ob er Sandpapier lecken würde.
    » Ich mache dir einen Vorschlag. Ich zähle bis drei, und wir lassen beide die Messer fallen. Eins… zwei… drei.«
    Keiner der beiden hatte sein Messer losgelassen.
    Beide lächelten.
    Undeutliche Schatten huschten unweit von ihnen über den Wüstensand, und Orson musste Donaldsons Ablenkung bemerkt haben, denn er meinte: » Bussarde.«
    Donaldson wagte einen kurzen Blick in den Himmel und erkannte weit über sich zwei Schatten mit einer riesigen Spannweite.
    » Wissen die vielleicht etwas, was wir noch nicht wissen?« Orson grinste.
    » Ich glaube, dass du und ich über das eine oder andere Vertrauensproblem stolpern werden, Orson.«
    » Okay. Die Wahrheit. Ich überlege, was netter wäre: dich außer

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