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Killers: Roman (German Edition)

Killers: Roman (German Edition)

Titel: Killers: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Kilborn , Blake Crouch
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’tschuldigung«, brummte Luther im Vorbeigehen. Er hatte dem Sack die Nase gebrochen und konnte den rostigen Geruch frischen Blutes riechen.
    Jack
    Clay bot mir tatsächlich den Arm zum Einhaken an. Das war süß, ein Stück Ritterlichkeit, wie es mir schon lange nicht mehr untergekommen war. Ich hakte mich ein und musste lächeln, als er seinen Bizeps anspannte, um mich wissen zu lassen, dass er nicht ohne war.
    Wir kämpften uns durch die Ausstellungsfläche, und Clay hielt hier und da inne, um das eine oder andere Stück Ware zu begutachten. Kurz vor dem Ausgang stolperte ich über ein mir bekanntes Gesicht.
    Er war keinen Tag älter geworden, seitdem er mir das letzte Mal unter die Augen geraten war, und sah noch immer aus wie ein etwas kleinerer, blonder Arnold Schwarzenegger. Soll heißen, dass er ungefähr so breit wie hoch war. Er trug Chinos, Sportschuhe und ein graues Hemd, das über seiner Brust zu platzen drohte. Als er mich erspähte, erkannte ich in seinen Augen ein schwaches Aufblitzen von Heiterkeit.
    » Hallo, Jack«, grüßte er mich. » Siehst gut aus.«
    Unter dem Arm trug er eine hölzerne Schachtel, von der ich annahm, dass sie mit Waffen gefüllt war.
    » Hallo, Tequila. Das hier ist Clay. Clay, darf ich vorstellen, Tequila.«
    Clay streckte ihm die Hand entgegen und lächelte ihn an. » Tequila und Jack Daniels. Das reicht, um einen Mann zum Alkoholiker werden zu lassen.«
    Tequila ergriff Clays Hand, und ich wartete, während die beiden Männer das Macho-Spiel spielten: Wer konnte länger und härter zudrücken? Obwohl Clay mindestens fünfzehn Zentimeter größer als Tequila war, kapitulierte er.
    » Geschäftlich unterwegs?«, erkundigte ich mich bei meinem alten Bekannten. Tequila hatte vor noch nicht allzu langer Zeit für ziemlich unangenehme Typen gearbeitet.
    » Und selbst?«, schoss er zurück.
    » Wir sind auf dem Weg zum Schießstand«, meldete sich Clay zu Wort und streckte die Finger– wahrscheinlich, um das Blut wieder hineinzulocken. » Warum begleiten Sie uns nicht? Wir wollen ein paar Patronen durch den Lauf jagen.«
    Tequila starrte ausdruckslos vor sich hin, nickte dann aber zustimmend. » Gerne.«
    Wir gingen über den Parkplatz zum Waffenladen. Schüsse ertönten hinter einem Zaun– das musste vom Schießstand kommen. Clay führte uns zur Ausgabe, wo ein unrasierter, besorgt aussehender Mann sich mit dem Ärmel den Schweiß von der Stirn wischte. Unter dem Flanellhemd trug er ein ebenfalls in Schweiß getränktes T-Shirt mit einem witzigen Aufdruck.
    » Porter, altes Haus«, begrüßte Clay ihn. » Wir bräuchten Patronen.«
    » Oh, hi, Clay. Ich mache hier gleich dicht– ihr habt nur noch zehn Minuten.«
    » Das reicht uns völlig.« Clay reichte ihm einen Geldschein. » Wir brauchen drei Mickymäuse und Munition. Für die Lady hier eine Schachtel Sigs, .357er. Ich brauche .454er für meinen Casull und habe keine Ahnung, was der Kollege hier möchte.«
    » .45er ACP «, meldete sich Tequila.
    Porter nickte, nahm das Geld und verschwand.
    » Also, wie haben Sie sich kennengelernt?«, wollte Clay wissen. Er besaß eine entspannte Art, wie jemand, der vom Land kam, ein lockerer Umgang, der mir gefiel. Ich überlegte, ob es sich lohnen würde, ihn abzuschleppen. Jeder, der so viel Selbstbewusstsein an den Tag legte, musste es entweder wert oder völlig verblendet sein.
    » Wir haben schon mal zusammen geschossen«, antwortete Tequila.
    » Wettbewerbstechnisch?«
    » Könnte man sagen«, meinte ich.
    » Sie sind also eine Scharfschützin?«, fragte Clay und hob die Augenbrauen. » Ich habe selbst an dem einen oder anderen Wettbewerb teilgenommen. Vielleicht sollten wir das Ganze mit einem Einsatz etwas spannender machen?«
    » An was denken Sie?«
    Er grinste. » Einhundert Dollar.«
    » Ich bin dabei.« Tequila freute sich.
    Ich wusste, dass Tequila schießen konnte. Von Clay konnte ich es nur annehmen. Aber auch ich war kein Mauerblümchen. Schließlich hatte ich nicht umsonst einen Schrank voller Trophäen, und obwohl ich glaubte, gute Chancen zu haben, fehlte mir gerade das nötige Kleingeld.
    » Das ist ein Happen zu viel für mein kleines Beamtengehalt«, bedauerte ich.
    » Kein Thema. Wie wäre es, wenn Sie dem Gewinner einen Kuss geben, falls Sie verlieren?«
    » Da bin ich dabei«, meldete sich Tequila.
    Die beiden starrten mich wie zwei Löwen an, die ein Zebra mit gebrochenen Beinen im Visier hatten.
    Aber das machte mir nichts aus. Ich hoffte nur, von dem

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