Killers: Roman (German Edition)
Gedanke macht mich ganz feucht«, verkündete Alex.
Luther lief jetzt purpurrot an. » Äh… Und was habt ihr später vor?«
» Mein Bruder und ich haben noch keinen Plan, wollten aber noch ein wenig zur Schießanlage, ehe sie zumacht. Magst du Schusswaffen oder bist du eher ein scharfer Klingen-Typ?«
» Ich liebe Messer, stimmt, hätte aber auch nichts dagegen, ein paar Runden…«
» Um Gottes willen«, unterbrach Alex ihn und starrte an ihm vorbei. » Ist das nicht…«
» James Jansen«, unterbrach Charles seine Schwester.
Luther drehte sich um, um zu sehen, was die beiden so bewegte. Der Name kam ihm zwar irgendwie bekannt vor, aber es gelang ihm zunächst nicht, ihn zuzuordnen. Erst als er den Mann sah, der durch die Menge auf sie zukam, wusste er, um wen es sich handelte.
» Ist das nicht der Filmstar?«, fragte Luther.
» Ach was!«, spottete Alex. » Und er ist so heiß, dass ich dahinschmelzen könnte.«
Als der Mann näher kam, war sich Luther auf einmal nicht mehr so sicher.
» Der trägt eine Jogginghose«, bemerkte er. » Und Flip-Flops. Sicher, dass das James Jansen ist?«
» Sieht genauso aus«, sagte Charles. » Und er ist groß, genau wie James Jansen.«
» Ich glaube nicht, dass er es ist.«
Der Mann war jetzt direkt neben ihnen, und Alex trat seitlich auf ihn zu und lächelte ihn mit ihrem großen, verführerischen Mund an.
» Tut mir leid«, entschuldigte sie sich und trat noch näher an ihn heran, sodass ihr Busen sein Sweatshirt streifte. » Das hören Sie wahrscheinlich andauernd, aber sind Sie James Jansen?«
Der Mann lächelte gequält und zögerte ein wenig, als ob er sich erst überlegen musste, ob er antworten sollte oder nicht.
Endlich schüttelte er den Kopf.
» Nein, ich heiße Lance. Aber Sie haben recht, das höre ich in der Tat andauernd.«
» Das ist der Wahnsinn«, stieß Alex aus. » Wenn Sie jetzt Ja gesagt hätten, hätte ich es Ihnen auf der Stelle abgenommen.«
Der Mann zwängte sich an Alex vorbei und verschwand in der Menge.
Sie seufzte und wandte sich dann an Luther. » Trägst du?«
» Hä?«
Sie trat einen Schritt auf ihn zu und hauchte: » Oder muss ich dich erst abtasten?«
» Äh, ein .45er, im Auto.«
» Luther, bist du verheiratet?«
» Nein. Nein, bin ich nicht.«
» Gut«, erwiderte Alex und blickte Charles forschend an. » Ich stehe nicht so auf verheiratete Typen.«
Luther wunderte sich, welches Spiel hier gespielt wurde, konnte aber nicht umhin, auf Alex’ Titten zu starren. Natürlich bemerkte sie es und zwinkerte ihm zu. » Bis später in der Schießanlage, Cowboy. Einundzwanzig Uhr.«
» Bis später, Luther«, verabschiedete sich Charles und verschwand dann mit Alex. Seine Hand steckte in der hinteren Hosentasche ihrer engen Jeans.
Noch nie im Leben war es Luther in den Sinn gekommen, dass es so eine Frau auf der Welt geben könnte. Er konnte es nicht fassen.
Er steckte die Hände in die Taschen, richtete sich auf und merkte plötzlich, dass er dringend aufs Klo musste. Verdammt dringend.
Auf dem Weg zum Ausgang kam er an drei speckigen Rednecks in Tarnanzügen vorbei, die an einem Stand mit Armbrüsten herumlungerten und so taten, als ob sie Rotwild jagen würden.
War das… ?… nein… unmöglich… Ihre Namen waren tatsächlich auf ihre Jacken gestickt.
Einer von ihnen drehte sich um, als Luther sich seinen Weg an ihnen vorbeibahnte.
» Schaut euch mal das hübsche schwarzhaarige Mädel da an.«
Luther hielt inne und musterte den Typen.
Auf der Jacke stand MUNCHEL .
Luther starrte ihn an. Warum brachen die Leute immer einen Streit mit ihm vom Zaun, wenn Menschenmengen dabei waren oder sie hinterm Steuer saßen, aber nie in einer dunklen Seitenstraße? Auf jeden Fall nie, wenn Luther etwas dagegen unternehmen konnte.
Munchel hielt Luthers Blick und seinen schwarzen Augen nicht länger als fünf Sekunden stand, ehe er sich abwandte und auflachte. Luther wusste, dass er ihn eingeschüchtert hatte. Dann meinte der Typ zu seinen beiden Kameraden: » Schaut euch die Schwuchtel da an.«
Für Luther war es weder die Zeit noch der richtige Ort, um sich mit diesem Schwachkopf anzulegen. Viel zu viele Zeugen. Schlimmer noch, fünfzig Prozent der Leute hier waren bis an die Zähne bewaffnet.
Und trotzdem, er konnte den Typen nicht ungeschoren davonkommen lassen. Also ging er auf Munchel zu, als ob er es eilig hätte, und ließ dann den Ellenbogen emporschießen, sodass er genau auf der Nase des Idioten landete.
»
Weitere Kostenlose Bücher