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Killerspiele: Palinskis fünfter Fall (German Edition)

Killerspiele: Palinskis fünfter Fall (German Edition)

Titel: Killerspiele: Palinskis fünfter Fall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Emme
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Euro auf seinem Konto vorfindet, werde ich ihn nicht zu überreden versuchen, das Geld zurückzuschicken. Immerhin wird er bald Vater und von der staatlichen Versehrtenrente wird er wohl kaum leben können. Die Frage ist nur, was das Finanzamt dazu sagen wird.«
    Während diese rhetorische Frage im Raum stand, betrat ein Beamter der Schutzpolizei den Raum. Er trug ein Paket mit sich, das er vor Wiegele auf den Schreibtisch legte. »Das wurde eben für Sie gebracht, von UPS angeliefert.«
    »Danke«, sagte der Hauptkommissar und versuchte einen Absender auf der Vorderseite der Lieferung auszumachen. »Muss ich etwas unterschreiben oder ist etwas zu bezahlen?«
    »Nein, Herr Wiegele, das hat schon der Diensthabende erledigt.« Dann ging der Beamte wieder.
    Vorsichtig öffnete der Hauptkommissar die Verpackung und holte drei Videokassetten sowie einen Brief hervor. »Was nehmen wir uns als Erstes vor?« meinte er zu Palinski. »Willst du lieber etwas sehen oder hören?«
    Gleichgültig zuckte der Besucher mit den Achseln. Wiegele stand auf, legte eines der Bänder in das an der Wand stehende Abspielgerät und betätigte den Startknopf.
    Plötzlich füllte das Heck eines vor der Kamera fahrenden Autos den Bildschirm. »Das ist ja Vondermattens Golf«, entfuhr es dem überraschten Hauptkommissar. Plötzlich wurde der Wagen mit dem Kameramann von einem Chrysler Cabrio mit offenem Dach überholt, das sich neben den Golf setzte und einige Zeit auf gleicher Höhe blieb. Jetzt erkannte Wiegele auch Josefa Bütterli alias Tamara Salud, die zumindest oben nur minder bekleidet offensichtlich obszöne Gesten in Richtung Vondermattens machte.
    Dann war genau zu sehen, wie der Fahrer mit einem kleinen Gerät auf das Gesicht des Polizisten deutete und dann am Golf vorbeizog. In derselben Sekunde verriss Vondermatten den Golf, schlingerte mehrmals hin und her und durchstieß dann die Straßenbegrenzung, als er die nächste Rechtskurve nicht einlenkte, sondern geradeaus weiter fuhr.
    Der dahinter fahrende Wagen mit dem Kameramann oder der Kamerafrau hielt nun an, und die Kamera bewegte sich von dem Fahrzeug weg in Richtung Absturzstelle.
    Das nächste Bild zeigte den jungen Mann, der den Laser betätigt hatte, Arm in Arm mit Josefa Bütterli an der Absturzstelle. Beide lachten, als ob jemand gerade einen guten Witz erzählt hätte.
    »Ui, da wird aber jemand ganz schönen Erklärungsbedarf haben«, brummte Wiegele vor sich hin. Dann blickten Josefa und der Fahrer in die Tiefe und die Kamera folgte. Weit unten sah man das schräg am Fuß des steilen Hanges auf dem Dach liegende Fahrzeug Vondermattens.
    Die nächste Einstellung zeigte den jungen Killer, der einen Revolver aus der Tasche zog und einen gezielten Schuss auf das Fahrzeug abgab. Dann noch ein Kamerablick auf das brennende Fahrzeug, zum Abschluss noch einen auf die beiden höchst amüsiert wirkenden Akteure des schrecklichen Spiels, und dann war es vorbei.
    Beide Zuseher standen deutlich unter Schock. »So was gibt es doch nicht«, entfuhr es schließlich Palinski. »Was sind das bloß für Menschen?«
    »Das sind keine Menschen, das sind Monster«, stellte Wiegele fest. »Der Unterschied zwischen dem, was uns die Bütterli erzählt hat und der Wahrheit macht mindestens zehn Jahre Knast aus. Mein Gott, dass es so etwas gibt. Wie gut, dass der Richter sie nicht hat gehen lassen. Wegen Fluchtgefahr.«
    Das zweite Band gab das Geheimnis des ›Selbstmordes‹ von Walter Webernitz in jedem einzelnen schrecklichen Detail wieder und lieferte Palinski einen neuen, erschreckenden Ansatz für seine moralisch-ethischen Zweifel von heute Morgen.
    Was diese Dokumentation einer Hinrichtung so besonders absurd wirken ließ, war der Kerl mit der Startnummer 8 auf dem Rücken, der ständig vor der Kamera herumhüpfte und hineinlachte.
    »Wir haben deinen Fingerabdruck«, entfuhr es Wiegele und es klang fast schadenfroh. »Dich Schwein bekommen wir mit Hilfe der Bilder.«
    Die Aufzeichnung des dritten Bandes wirkte zunächst wie die Folge eines Society-Magazins eines privaten TV-Senders. »Das ist ja die Halle im ›Schlosshotel Gabensberg‹, erkannte Wiegele. Da tummelten sich eine Menge offenbar fröhlich gestimmter Menschen, Kellner servierten Drinks, und dem Angebot des Buffets an der rückwärtigen Seite des riesigen Raumes wurde eifrig zugesprochen. Zahlreiche Gesichter der herumstehenden Gäste waren unkenntlich gemacht worden. Der Hauptkommissar konnte einige örtliche Prominenz aus

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