Killervirus - Gerber, R: Killervirus - Heartstopper
Waffe, die morgen gegen Ihre Menschenkette eingesetzt werden könnte.«
»Sie können mir viel erzählen, Richard, aber was ich brauche, sind Beweise. Wie ich Ihnen schon sagte, ich weigere mich, aufgrund bloßer Mutmaßungen H.A.T. in letzter Sekunde zu stoppen. Denken Sie nur, was für verheerende Folgen das auf die Moral der amerikanischen Bürger hätte.«
»Konkrete Beweise hat das FBI noch keine, aber letzte Nacht wurde Maxwells Vorgesetzter ermordet, der Commissioner der FDA …«
»Das weiß ich bereits, Richard. Ich lebe schließlich nicht in einem Elfenbeinturm.«
»Aber vielleicht wissen Sie noch nicht, dass Ben Maxwells Wagen in der Tatnacht vor Larricks Haus gesehen wurde. Zeugen berichten, in dem Wagen hätte eine Person mit einem Laptop gesessen, was möglicherweise auf einen geplanten, von mehreren Personen ausgeführten Anschlag hinweist. Nur weil Sie mich vorhin gefragt haben, ob diese Sekte über die nötige Logistik verfügt.«
»Na schön, dann haben sie eben einen Laptop«, seufzte Neal und verdrehte die Augen. »Wahrscheinlich brauchen sie den für eines von diesen Bibelprogrammen. Erzählen Sie mir lieber, was Sie sonst noch über diesen Maxwell wissen.«
Goss blätterte in seinem Aktendeckel. »Dr. Benjamin Maxwell hat in Stanford und Oxford Biochemie studiert
und für mehrere Pharmafirmen gearbeitet, bevor er vor fünf Jahren zur FDA ging. Sein letzter Arbeitgeber in der Industrie war übrigens die Firma ChemGen, die wegen illegaler Experimente am Amazonas vor ein paar Jahren in die Schlagzeilen geriet. Vielleicht erinnern Sie sich. Damals kamen mehrere Mitarbeiter von ChemGen unter mysteriösen Umständen ums Leben.«
»ChemGen«, sagte Neal nachdenklich. »Waren das nicht diese Biopiraten, die versucht haben, mit unerlaubten Mitteln das Wachstum von Pflanzen zu beschleunigen?«
»So in etwa. Die Sache wurde damals rasch unter den Teppich gekehrt, weil zu den Aktionären von ChemGen auch einige sehr mächtige Leute gehörten. Ganz koscher war diese Geschichte mit Sicherheit nicht, aber Maxwell war nicht nachzuweisen, dass er in die dunklen Geschäfte der Firma verwickelt war. Ist schon merkwürdig, dass es jetzt, wo er bei der FDA ist, in seinem Umfeld wieder eine Reihe von mysteriösen Todesfällen gibt, finden Sie nicht?«
»Ich weiß nur von Martin Larrick«, erwiderte Neal. »Und was ist mit Monsignore Vada? Kaum rückt der diesen Gerechten der letzten Tage auf den Pelz, wird er umgebracht. Und dann haben wir da noch einen gewissen Dr. Allan Low.«
»Ich glaube, jetzt kann ich Ihnen nicht mehr folgen, Richard.«
»Einen Moment noch, dann werden Sie begreifen, worauf ich hinauswill. Dr. Low hat bei der AFIP vor ein paar Jahren eine neue Biowaffe entwickelt, ein Virus, das eine Ruptur der Aorta auslösen sollte. Die Entwicklung wurde eingestellt, und Low hat seinen Job gekündigt. Wissen Sie,
für wen er danach gearbeitet hat? Für American Medical Testing, also ausgerechnet dort, wo gestern nach diesem Flugzeugabsturz ein Labor in die Luft geflogen ist.«
»Ich dachte, das sollte ein Anschlag auf das Weiße Haus sein?«, warf Neal ein.
Goss grinste gequält. »Kathleen, in unserem Geschäft ist es nun mal so, dass man nur ›Weißes Haus‹ sagen muss, und sofort wird jeder hellwach. Wacher, als wenn ich etwas von einer bisher unbekannten Sekte erzähle, die mit Massenmorden die Welt verbessern will.«
»Sieh mal einer an. Das sind also die Tricks, mit denen Sie arbeiten.«
»Kommen Sie mir nicht mit Tricks, Kathleen. Sie würden doch alles tun, damit Ihre verdammte Menschenkette morgen nicht abgeblasen wird. Und ich weiß ebenso gut wie Sie, warum das für Sie so wichtig ist. Ob dieses Land dem Terror die Stirn bietet, ist Ihnen völlig egal. Sie wollen ins Weiße Haus, und um nichts anderes geht es.«
»Könnten wir vielleicht wieder auf den Boden der Tatsachen zurückkehren?«, fragte Neal und sah Goss mit Augen an, die so kalt blickten wie die eines Reptils.
»Wie Sie wünschen. Ist dieses Virus, das in Pembroke ausgebrochen ist, für Sie Tatsache genug? Die Seuchenschutzbehörde ist mit ihren Untersuchungen noch nicht fertig, aber es deutet vieles darauf hin, dass es dem Virus, das Dr. Low damals für die AFIP entwickelt hat, ziemlich ähnlich sein dürfte.«
»Das Virus ist unter Kontrolle, Richard, das haben Sie vorhin doch selbst gesagt.«
»Stimmt. Aber die, die es weiterentwickelt haben, sind es nicht. Dieser Dr. Maxwell wäre von seiner Ausbildung
her
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