Killervirus - Gerber, R: Killervirus - Heartstopper
und lächelte. »Aber es sieht ganz
so aus, als hätte Ihr Schutzengel eine Sonderschicht eingelegt.«
»Auch das habe ich schon Ihren Kollegen erzählt«, sagte Angie. »Ich habe versucht, die Maschine auf einem Schwimmer zu landen, aber dann war auf einmal die Brücke da. Ich bin in letzter Sekunde ins Wasser gesprungen.«
»Sind Sie in der Lage, mir ein paar Fragen zu beantworten?«, wollte die dunkelhaarige Agentin wissen.
»Noch mehr Fragen? Ich habe doch schon alles gesagt, was ich weiß.«
»Ich habe etwas andere Fragen als meine Kollegen«, sagte Grillo. »Mir geht es um einen Jungen namens Jack Maxwell.«
Angie sah sie erstaunt an. »Wer sind Sie gleich nochmal?«
»Special Agent Maria Grillo von der Abteilung für Computerkriminalität hier in Washington. Mein Team ermittelt wegen Datendiebstahls in Krankenhäusern und anderen Einrichtungen in der Gesundheitsbranche. Haben Sie Jack Maxwells Vater Benjamin gestern Abend hier in diesem Krankenhaus operiert?«
»Das ist richtig. Es war eine lebensrettende Notoperation. Ich war früher Ärztin hier am Krankenhaus und kann deswegen …«
»Dr. Howlett, Sie müssen sich nicht dafür rechtfertigen«, unterbrach Grillo sie. »Mich interessiert lediglich, ob es Jack Maxwell war, der sich gestern ins Sicherheitssystem des Krankenhauses gehackt und unseren Fahndungsaufruf nach seinem Vater gelöscht hat.«
»Jack hat nichts Schlimmes getan«, sagte Angie. »Er wollte nur mir und seinem Vater helfen, der ebenfalls unschuldig ist.«
»Genau darüber wollte ich mit Ihnen reden. Ich habe mir die Videos der Überwachungskameras hier im Krankenhaus und bei Biometrix angesehen, ebenso wie die Logdateien Ihres Firmennetzwerks. Jack hat dort versucht, ein Passwort zu knacken, stimmt das?«
»Ja.«
»Und? Ist es ihm gelungen?«
»Ja.«
»Angie - ich darf Sie doch Angie nennen? -, ich will Ihnen reinen Wein einschenken. Wir haben den Laptop von Jack Maxwell aus dem Fluss gefischt. Der Computer war natürlich kaputt, aber die Festplatte konnten wir ausbauen und so die Daten retten. Ich weiß, welche Daten Jack Maxwell von AMT entwendet hat. Es sind die Krankenakten von diversen Politikern, Wirtschaftsbossen und anderen Personen öffentlichen Interesses. Da fragt man sich natürlich, was haben ein jugendlicher Hacker und die Chefin eines Pharmaunternehmens mit solchen Daten vor?«
»Jack hat die Daten nicht entwendet. Das war sein Vater. Und der hat es im Auftrag von Dr. Martin Larrick getan, dem Commissioner der FDA.«
»Der bedauerlicherweise vorgestern Abend ermordet wurde und nicht mehr aussagen kann«, bemerkte Agentin Grillo trocken.
»Aber es ist wahr!«, rief Angie. »Das habe ich die ganze Zeit versucht, Ihren Leuten zu sagen. Die Menschen, deren Krankenakten sich auf Jacks Festplatte befinden, sind in höchster Gefahr. Sie werden alle an einer Ruptur der Aorta sterben, wenn es Ihnen nicht gelingt, ihn zu stoppen.«
»Wen zu stoppen, Angie?«
»Ich weiß nicht, wie er heißt. Er nennt sich ›der Samariter‹
und hat Martin Larrick umgebracht. Außerdem hat er mehrmals versucht, Ben Maxwell zu töten, weil der ihm auf der Spur war.«
Special Agent Grillo setzte sich auf ihre Bettkante und zog ein kleines Notizbuch aus Ihrer Umhängetasche.
»So, und jetzt erzählen Sie mir alles nochmal der Reihe nach, Angie. Ich bin ganz Ohr …«
75
13:10 UHR
INTERSTATE 95 RICHTUNG NORDEN
Rudy Collins überholte gerade einen Tanklastzug, als ein Anruf über die Freisprechanlage seines BMW Z4 hereinkam.
»Rudy, ich bin’s Kathleen.«
»Kathleen!«, antwortete er überrascht, während er aufs Gas trat und an dem Ungetüm vorbeizog. »Was gibt’s? Musst du dich nicht auf deinen großen Auftritt vorbereiten?«
»Was es gibt, fragst du? Meine Beutel sind nicht da, das gibt es!«
»Was heißt hier nicht da? Wir haben pünktlich an alle Punkte entlang der Route geliefert, nur die letzten vierzigtausend für das Stadion stehen noch aus.«
»Und genau um die geht es, Rudy!« Man hörte Neal an, dass sie sich mühsam beherrschte, um nicht loszubrüllen. »Das Spiel beginnt um fünf, also in nicht einmal vier Stunden, und bald werden die ersten Zuschauer ins Stadion gelassen. Und es ist noch kein einziger gottverdammter Beutel da! «
»Hör zu, Stute, meine Leute hatten Probleme mit einer der großen Packmaschinen …«
»Hör auf, mich so zu nennen! Weißt du, was das für mich
bedeutet, wenn wir ausgerechnet bei der großen Auftaktveranstaltung, wo alle
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