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Killervirus - Gerber, R: Killervirus - Heartstopper

Titel: Killervirus - Gerber, R: Killervirus - Heartstopper Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rip Gerber
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dieses Gespräch ist inoffiziell. Das ist eine Sache nur zwischen Ihnen und mir. Kann ich Ihnen vertrauen, Ben?«
    »Natürlich, aber ich …«
    »Wenn Sie mir helfen, dann bringe ich Sie später wieder in die FDA, das verspreche ich Ihnen. Und zwar auf einen sehr viel besser dotierten Posten als jetzt.«

    Ben dachte einen Augenblick lang nach. Es ging ihm nicht ums Geld. Er wollte wissen, was die seltsamen Vorfälle in Pembroke mit dem Herzpflaster zu tun hatten, das er um ein Haar genehmigt hätte. Vor allem aber wollte er wissen, was mit Tammy Fader passiert war.
    »Sind Sie hier so weit fertig?«, fragte Larrick.
    »Ja.«
    »Dann kommen Sie zum Haupteingang. Ich hole Sie dort in zwanzig Minuten ab.«

14
    09:49 UHR
WASHINGTON, DC
    Ohne die dorischen Säulen am Eingang auch nur eines Blickes zu würdigen, betrat Senatorin Neal raschen Schrittes das Senate Russell Building, das älteste Senatsgebäude in Washington. Kaum hatte sie die von einer hohen Rundkuppel überwölbte Eingangshalle betreten, stürmte auch schon ein vierschrötiger Mann in Armeeuniform auf sie zu, dessen gerötetes Gesicht an eine Bulldogge erinnerte. Es war General Richard Goss, der Stellvertretende Direktor der Heimatschutzbehörde.
    »Frau Senatorin, ich muss mit Ihnen reden«, sagte der General.
    Neal lächelte ihn an, ohne ihre Schritte zu verlangsamen. »Ich habe jetzt leider überhaupt keine Zeit, Richard.«
    Mit ihren einen Meter achtzig war die Senatorin einen guten Kopf größer als der General, weshalb sich Goss in ihrer Gegenwart immer unwohl fühlte. Nicht nur auf dem Schlachtfeld, auch in Wirtschaft und Politik galt körperliche Größe nach wie vor als ein Zeichen von Überlegenheit. Diversen Studien zu Folge verdienten groß gewachsene Menschen im Durchschnitt mehr Geld und erreichten höhere berufliche Positionen. Senatorin Neal liebte solche Studien.

    »Wir haben um elf Uhr eine Sitzung der Homeland Security, in der es um Ihre Parade geht«, sagte Goss.
    »Das ist keine Parade, Richard. Zwölf Millionen Amerikaner bilden eine riesige Menschenkette und drücken damit ihre Solidarität mit Ihren Soldaten aus.«
    »Das weiß ich zu schätzen, Madam, aber wir haben neue nachrichtendienstliche Erkenntnisse, die nahelegen, dass …«
    »Ach hören Sie mir doch mit Ihren Erkenntnissen auf. Die sind doch ein alter Hut.«
    »Seit heute Morgen gibt es eine neue Bedrohung.«
    »Es gibt jeden Tag eine neue Bedrohung.«
    »Diesmal ist es etwas anderes. In Virginia ist ein bisher unbekanntes Virus ausgebrochen. Die CDC hat den Ausbruchsort abgeriegelt. Sieht so aus, als wäre das Virus momentan unter Kontrolle, aber man kann nie wissen, was passiert.«
    »Was ist das für ein Virus?«
    »Das wissen wir noch nicht, die Untersuchungen laufen noch. Feststeht allerdings, dass das Ding höchst ansteckend ist. Wenn die CDC nicht sämtliche Register gezogen hätte, würde es sich ausbreiten wie ein Buschfeuer. Wir können nicht ausschließen, dass der Ausbruch etwas mit Ihrer Menschenkette zu tun hat.«
    »Jetzt machen Sie mal halblang, Richard. Wollen Sie mir jetzt vielleicht Angst vor einer neuen Schweinegrippe machen oder was? Das Thema ist durch, das wissen Sie genau.«
    »Zwölf Millionen Menschen, die an einem Tag gemeinsam auf die Straße gehen, sind ein lohnendes Ziel für alle möglichen Terroristen. Eines, das den ganz großen Schlag geradezu herausfordert.«

    »Und deshalb waren Sie von Anfang an dagegen, Richard. Aber ich will Ihnen mal was sagen: Sie können mich jetzt nicht mehr stoppen. H.A.T. soll den Terroristen ja gerade zeigen, dass wir keine Angst vor ihnen haben. Und deshalb ist es Ihr Job, einen Anschlag auf unschuldige Bürger zu verhindern, die ihr Recht auf freie Meinungsäußerung ausüben, und nicht, diese Meinungsäußerung zu unterbinden.«
    Goss räusperte sich und machte einen neuen Anlauf. »Frau Senatorin, Ihre Menschenkette ist ein zweischneidiges Schwert. Sie gefährdet die Sicherheit dieses Landes.«
    Neal knipste wieder ihr unwiderstehliches Lächeln an, diesmal allerdings mit einer gehörigen Portion Herablassung.
    »Die Entscheidung, was die Sicherheit dieses Landes gefährdet, sollten wir doch lieber dem Präsidenten überlassen, finden Sie nicht, Richard? Und der Präsident hat bereits signalisiert, dass er sich übermorgen höchstpersönlich in meine ach so gefährliche Menschenkette einreihen wird. Oder wollen Sie ihm etwa sagen, er soll den Nationalfeiertag um einen Monat verschieben, nur weil Sie

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