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Killervirus - Gerber, R: Killervirus - Heartstopper

Titel: Killervirus - Gerber, R: Killervirus - Heartstopper Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rip Gerber
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offenbar das Herz angreift.«
    »Coxsackie B?«, fragte Ben.
    »Eher nicht. Nach allem, was ich in Erfahrung bringen konnte, greift das Pembroke-Virus das Herz direkt an, und zwar in einer Geschwindigkeit, die alles in den Schatten stellt, was man bisher in dieser Hinsicht erlebt hat. Deshalb scheidet auch das Adenovirus aus, das ja erst die Atemwege befällt. Die Biester, mit denen wir es in Pembroke zu tun haben, lösen eine Ruptur der Aorta in direkter Herznähe aus, und zwar innerhalb weniger Minuten und so heftig, dass die Patienten keine Überlebenschance haben.«
    »Einen Riss in der Aorta? Das ist unmöglich«, sagte Ben und spürte, wie ihm das Atmen schwerer fiel. Die Scheiben des Wagens waren beschlagen, und er bekam zunehmend das Gefühl, von der Außenwelt abgeschottet zu sein.
    »Und warum?«
    »Weil Tammy gesagt hat, dass die Herzprobleme die Testpatienten für CardioPatch betroffen haben. Und deren Aorta kann nicht mehr reißen, weil sie durch das Herzpflaster verstärkt wurde. Dafür ist das Pflaster schließlich da.«
    »Aber nur, wenn es so funktioniert, wie der Hersteller behauptet.«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Nun, Sie hatten in Ihrer E-Mail doch selber den Verdacht geäußert, dass möglicherweise etwas mit dem Herzpflaster
nicht stimmt. Wäre es nicht möglich, dass es gerade das Pflaster ist, das mit dem Virus zusammen reagiert?«
    Ben rieb mit dem Ärmel seiner Jacke die Beifahrerscheibe frei und schaute auf die regennasse Straße hinaus. In der Ferne konnte er das George-Washington-Denkmal sehen, das sich als schwarze Silhouette gegen den dunkelgrauen Himmel abzeichnete. Wenn das Virus mit dem Herzpflaster reagierte und die Aorta seiner Opfer zum Zerreißen brachte, dann war Tammy nicht in Gefahr. Sie würde einige Zeit in Quarantäne bleiben müssen, und wenn die Sache ausgestanden war, würde die Seuchenschutzbehörde sie wieder gehen lassen.
    »Wenn das Pflaster mit dem Virus reagiert, dann wäre es eine biologische Zeitbombe, die wir im Körper ahnungsloser Menschen deponiert haben«, sagte er. »Wir müssen die Zulassung sofort stoppen. Am besten rufen Sie auf der Stelle Nancy DeLuca an …«
    Larrick beugte sich zu Ben herüber und legte ihm eine Hand auf den Arm.
    »Immer mit der Ruhe, Ben. Jetzt ist nicht die Zeit für übereilte Entscheidungen.«
    »Ich verstehe nicht ganz, was Sie meinen, Sir. Wenn CardioPatch wirklich mit diesem Virus reagiert, dann darf es niemals in die Körper von noch mehr Patienten eingesetzt werden. Das Ding ist dann ja ein Killer, der jederzeit aktiviert werden kann.« Das Trommeln des Regens auf das Autodach kam Ben auf einmal viel lauter vor. Er hatte das Gefühl, als würde das Wageninnere sich langsam um ihn zusammenziehen.
    »Und was ist mit den Patienten, die diese Zeitbombe schon in sich tragen?«

    »Sie meinen die Personen, die an Phase III der klinischen Erprobung teilgenommen haben? So wie die alten Leute in Pembroke?«
    Larrick malte mit dem Finger auf der beschlagenen Windschutzscheibe herum.
    »Vielleicht sollten wir zuerst über das Virus sprechen, das in Pembroke ausgebrochen ist«, sagte er, während sein Finger quietschende Geräusche machte. »Sagt Ihnen der Name Dr. Allan Low etwas?«
    »War das nicht ein Wissenschaftler, der im Frühjahr tot aufgefunden wurde? Auf einer Landstraße südlich von Atlanta?«
    Larrick nahm den Finger von der Scheibe und sah Ben durchdringend an. »Woher wissen Sie das?«, fragte er erstaunt. »Haben Sie Verbindungen zur Regierung?«
    »Nein, aber ein fotografisches Gedächtnis. Es war eine kleine Meldung auf der vorletzten Seite der Washington Post . Es stand nicht mal dabei, wie er ums Leben gekommen ist. Danach habe ich nie mehr etwas über den Fall gelesen.«
    »Auch diese erste Meldung hätte damals nicht erscheinen dürfen«, sagte Larrick mit einem resignierten Lächeln. »Es gab eine strikte Nachrichtensperre. Aber ich kann Ihnen sagen, wie Dr. Low ums Leben gekommen ist, Ben. Er ist an seinem eigenen Erbrochenen erstickt. Aber zuvor hat ihm jemand eine lebende Ratte in den Mund gesteckt und ihn dann zugenäht.«
    Ben fing an zu würgen. Er hatte das Gefühl, keine Luft mehr zu bekommen, als würde das Wageninnere ihn zerquetschen wie eine Faust, die sich um eine überreife Frucht schließt.

16
    10:16 UHR
IM WAGEN VON DR. MARTIN LARRICK, WASHINGTON, DC
    »Geht’s wieder?«, fragte der Commissioner und sah Ben besorgt an.
    »Ja, alles in Ordnung«, gab Ben zurück. Ihm war ganz kurz schwarz vor

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