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Killervirus - Gerber, R: Killervirus - Heartstopper

Titel: Killervirus - Gerber, R: Killervirus - Heartstopper Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rip Gerber
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zulaufender Gebäudeflügel hinaus auf die Wasserfläche schaute, ging ihr das Herz auf. Auch jetzt spürte sie, wie ihr der Anblick des Sees eine Ruhe und Gelassenheit schenkte, die sie in ihrem früheren Büro im Geschäftsviertel von Richmond nie gekannt hatte. Als leidenschaftliche Schwimmerin, die in ihrer aktiven Zeit eine ansehnliche Reihe von Pokalen gewonnen hatte, besaß Angie Howlett eine ganz besondere Beziehung zu Wasser. Es war das Element, das sie stets getragen und in dem sie sich von Erfolg zu Erfolg gekämpft hatte.

    »Hält uns die FDA für blöd, oder was?«, fragte sie und drehte sich wieder zu Avery Gavigan um, dem Leiter der Forschungsabteilung von Biometrix. »Wie können die uns vorgestern noch sagen, dass die Zulassung von CardioPatch nur noch eine Frage von wenigen Tagen ist, und heute sieht auf einmal alles anders aus?«
    »Allzu genau konnte Weinstein mir das auch nicht erklären. Er meinte nur, es seien neue Fakten aufgetaucht, die …«
    »Na wunderbar«, schnitt Angie ihm das Wort ab. »Seit einem Jahr tun wir nichts anderes, als der FDA ihre Fragen zu beantworten. Was wollen die eigentlich noch von uns? CardioPatch hat all ihre Tests mit Bravour bestanden.«
    »Weinstein hat etwas von überraschenden Komplikationen bei einigen Teilnehmern an den klinischen Studien gesagt…«
    »Wie bitte?«, fragte Angie ungläubig. »Die klinischen Studien sind längst abgeschlossen, das weiß die FDA doch ganz genau.« Sie ging zu ihrem Schreibtisch, auf dessen großer Glasfläche ein Laptop aus schimmerndem Aluminium stand. »Hier habe ich es schwarz auf weiß«, sagte sie, nachdem sie den Computer durch einen Tastendruck aus dem Ruhezustand aufgeweckt hatte. »Ich bin sie vorhin extra nochmal durchgegangen. Vierhundertdreiundsiebzig Patienten wurde im Rahmen der klinischen Studien unser Herzpflaster eingesetzt und bis auf einen, der bei einem Autounfall ums Leben gekommen ist, geht es allen von ihnen ausgezeichnet.«
    » Ging es, Angie, ging es«, sagte Avery Gavigan mit sanfter Stimme. Er war ein kleiner, untersetzter Mann, der sich in der Gegenwart seiner drahtigen Chefin mit ihrer durchtrainierten Sportlerinnenfigur stets dick und unförmig vorkam.
»Bis gestern ging es ihnen ausgezeichnet. Aber dann muss etwas passiert sein. Weinstein konnte - oder durfte - mir nicht sagen, was, aber es sieht wohl so aus, als wären in der Nacht von gestern auf heute einige der Testpatienten ganz überraschend gestorben.«
    » Einige ?«, fragte Angie ungläubig. Sie stützte sich mit beiden Armen auf den Schreibtisch und sah Gavigan durchdringend an. »Und da haben Sie Weinstein nicht gefragt, woran?«
    »Natürlich habe ich das. Was glauben Sie denn? Aber Weinstein hat gemauert. Das kann er ebenso gut wie seine Chefin.«
    »Ich weiß«, sagte Angie ein wenig besänftigt. Sie kannte die nichtssagenden Floskeln, mit denen sich Politiker und ihre Zuarbeiter um das Aussprechen ihnen unangenehmer Wahrheiten herumdrückten. »Da muss ich wohl mit Kathleen Neal selbst telefonieren. Bei dem vielen Geld, das ich in ihre Menschenkette gesteckt habe, ist sie mir eine Antwort schuldig.«
    Sie griff zum Telefon und tippte eine Nummer, die sie auswendig kannte. Während sie zu Gavignan hinübersah, der sich ostentativ mit seinem Blackberry beschäftigte, wartete sie darauf, dass am anderen Ende der Leitung jemand abhob. Nachdem Angie fünfmal den Klingelton gehört hatte, meldete sich eine Männerstimme.
    »Büro von Senatorin Neal, Michael Weinstein am Apparat.«
    »Hallo Michael, hier spricht Angie Howlett«, sagte Angie. »Ich würde gerne mit Kathleen sprechen.«
    Die Senatorin ist in einer Besprechung, Angie«, sagte Weinstein. »Tut mir leid.«

    Tut dir überhaupt nicht leid, dachte Angie. Wahrscheinlich sitzt sie neben dir und fuchtelt mit den Händen in der Luft herum, damit du sie nur ja nicht an den Apparat holst.
    »Dann sagen Sie ihr, dass ich sie so schnell wie möglich sprechen will.«
    »Das kann dauern, Angie. Es ist eine wichtige Besprechung mit dem Leiter der Heimatschutzbehörde. Kann ich Ihnen vielleicht weiterhelfen?«
    »Sparen wir uns das Spielchen, Michael, okay? Wir wissen doch beide, dass Sie mir ebenso wenig sagen werden wie Avery Gavignan, den Sie vor einer halben Stunde angerufen haben. Oder täusche ich mich da?«
    »Sie täuschen sich nicht, Angie, aber das liegt einzig und allein daran, dass ich wirklich nichts weiß. Die FDA hat der Senatorin gemeldet, dass es in der vergangenen Nacht

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