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Killervirus - Gerber, R: Killervirus - Heartstopper

Titel: Killervirus - Gerber, R: Killervirus - Heartstopper Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rip Gerber
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Krankenhaus zu schleichen,
eine Schwester zu töten und einen Patienten zu bedrohen ließ zunächst auf einen schwer geistesgestörten Soziopathen schließen, wären da nicht die anderen Vorfälle in der vergangenen Nacht gewesen. Dass nur wenige Stunden nach dem Mord am Commissioner der FDA auf einen seiner Projektleiter ebenfalls ein Anschlag verübt wurde, konnte kein Zufall sein, ebenso wenig wie die Tatsache, dass der Killer, sobald sie ihm durch das Fenster die Verpackung ihres CardioPatch gezeigt hatte, sofort von Ben abgelassen und ihre Verfolgung aufgenommen hatte.
    Aber wo war er jetzt? Angies Plan hatte einzig und allein auf der Tatsache basiert, dass sie mit dem CardioPatch den Killer von Ben weglocken konnte, und anfangs hatte er auch perfekt funktioniert. Sie hatte die Schritte hinter sich auf dem Gang gehört, bis sie um die Ecke war und den Flur zum Aufzug erreicht hatte. Da war jemand keuchend und mit lauten Schritten hinter ihr hergerannt, und sie hatte nicht gewagt, sich umzudrehen.
    Aber dann? Waren dann auch noch Schritte hinter ihr gewesen? Sie konnte sich nicht mehr erinnern, sie war zu sehr darauf konzentriert gewesen, in den Aufzug zu springen und nach unten zu fahren.
    War ihr der Killer etwa gar nicht bis zum Aufzug gefolgt? Hatte er die Verfolgung schon früher aufgegeben? Hatte er den Braten gerochen und war umgekehrt, bevor Jack ferngesteuert die schwere Glastür bei den Aufzügen verriegelt und ihn damit aus Station vier ausgesperrt hatte?
    Der Gedanke traf sie wie ein Keulenschlag. Sie musste sofort wieder nach oben. Nicht auszudenken, wenn sie den Killer in der Station eingesperrt hätten, wo er vielleicht eine Möglichkeit fand, Bens Tür aufzubrechen und dann ihn und
Jack abzuschlachten, so wie er es mit Martin Larrick getan hatte.
    Kurz vor der Tür zum Treppenhaus hielt Angie an. Was würde sie hinter dieser Tür erwarten? Dein Tod, sagte eine Stimme in ihrem Innern. Dieser Wahnsinnige wird dir dasselbe antun wie dem armen Martin. Erinnere dich daran, wie er in seinem eigenen Blut dagelegen hat, erniedrigt, abgeschlachtet, noch im Tod gedemütigt.
    Angie nahm ihre Hand, die sie schon an der Tür gehabt hatte, wieder fort.
    Sie wollte fortlaufen, das Krankenhaus verlassen, sich irgendwo an einem sicheren Ort verkriechen und alles vergessen, was in den letzten vierundzwanzig Stunden passiert war. Aber an was für einem Ort war sie sicher vor einem Mann, der in Rekordzeit herausgefunden hatte, dass Ben hier im Krankenhaus war und so selbstverständlich an allen Schwestern und Wachleuten vorbei direkt in sein Krankenzimmer spaziert war? Und, was noch viel schwerer wog, konnte sie Ben und Jack schutzlos demselben Killer überlassen, aus dessen Fängen Ben sie Stunden zuvor befreit hatte?
    Entschlossen drückte sie die Klinke und öffnete die Tür. Ein eiskalter Schreck durchfuhr sie, als sie eine menschliche Gestalt sah, aber gleich darauf stellte sie erleichtert fest, dass es nur ihr eigenes Spiegelbild in der Glastür zur Station gewesen war. Angie sah sich in alle Richtungen um, bevor sie an die Tür trat und auf dem kleinen Ziffernblock daneben den Code eingab, den Janice Robinson ihr gegeben hatte. Die elektrisch betriebene Scheibe aus mit Draht verstärktem Spezialglas blieb zu. Angie tippte den Code noch einmal ein, dann ein drittes Mal. Die Tür bewegte sich keinen Millimeter. Jack hatte Station vier in eine Festung verwandelt,
in der er sich und seinen Vater mit einem skrupellosen Mörder eingeschlossen hatte!
    Angie presste das Gesicht ans Glas und starrte in den leeren Korridor. Direkt hinter der Tür war ein kleines Büro mit Sichtfenster, in dem, wäre die Station schon freigegeben, eine Schwester gesessen und darüber gewacht hätte, wer die Station betrat. Auch dieser Schalter war leer.
    Was sollte Angie nur tun? Vor dieser verschlossenen Tür zu warten, brachte gar nichts. Sie musste Hilfe holen, ganz gleich, ob das FBI sie und Ben festnahm und bis zum Sankt Nimmerleinstag verhörte. Aber wie? Ihr Mobiltelefon lag in ihrem Auto, das immer noch vor Martin Larricks Haus stand, und an das Telefon in der Station kam sie nicht heran.
    Sie drehte um und rannte zum Lift, der inzwischen wieder oben war, und betrat die Kabine.
    In diesem Augenblick schrillten überall in den Gängen laute Glocken los, deren Klingeln ihr durch Mark und Bein ging, und am Infopanel des Aufzugs leuchteten grellrote Buchstaben auf.
    »Feueralarm! Aufzug nicht benützen! Nehmen Sie die Treppe und

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