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Killervirus - Gerber, R: Killervirus - Heartstopper

Titel: Killervirus - Gerber, R: Killervirus - Heartstopper Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rip Gerber
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Erwachsenen, auch wenn sie noch nie wirklich in der Luft waren.«
    »Ich bin kein Kind mehr. Ich bin siebzehn.«
    »Solange du noch rumläufst wie ein Streuselkuchen, bist du für mich noch ein Kind«, neckte Angie ihn. »Aber keine Angst, wir haben bei uns im Labor eine phänomenal wirksame Anti-Akne-Creme entwickelt. Erinnere mich daran, dass ich dir nachher eine Tube davon gebe. So, und jetzt hilf mir, deinen Vater an Bord zu bringen.«
    Ben spürte, wie sich ein ängstliches Zittern in seinem Körper breitmachte. Seit dem Flugzeugabsturz am Amazonas war er in keinem Kleinflugzeug mehr gesessen. Allein bei dem Gedanken, sich wieder in so eine enge Blechkiste zwängen zu müssen, rebellierte alles in ihm.
    »Können wir nicht doch lieber mit dem Auto fahren?«, bat er. »Dabei wäre mir bedeutend wohler.«
    »Wir können von Glück sagen, dass Ihr Uralt-Wagen bis hierher noch niemandem aufgefallen ist«, sagte Angie. »Mit Sicherheit ist er inzwischen zur Fahndung ausgeschrieben.«

    »Wie fliegt sich so ein Wasserflugzeug eigentlich?«, fragte Jack.
    »Wie jedes andere einmotorige Propellerflugzeug auch«, sagte Angie. »Aber du spürst natürlich den Luftwiderstand der Schwimmer, und bei den Starts und Landungen kommt manchmal so was wie Freibad-Feeling auf.«
    »Echt cool«, sagte Jack.
    »Echt uncool«, brummte Ben. »Fliegen und Wasser - da kommen genau die beiden Dinge zusammen, die ich am meisten hasse.«
    »Regen Sie sich nicht auf, Ben Maxwell«, sagte Angie. »Meine Otter ist ein robustes kleines Ding, in dem Sie sicherer sind als in jedem Auto. Aber sehen Sie selbst, da ist sie auch schon.«
    Angie hatte sie auf einem Steg um den Hangar herum geführt, und jetzt sah Ben einen gelb lackierten Hochdecker mit langen, glänzenden Schwimmern, der mit sanften Bewegungen auf den Wellen des Flusses auf und ab tanzte. Ben wurde schon vom Anblick dieses Schaukelns schlecht.
    »Jack, hol mir bitte meine Reisetabletten aus dem Auto«, bat er.
    »Sind schon eingepackt«, erwiderte sein Sohn und klopfte auf seinen Rucksack, in dem sich auch sein Laptop befand. »Ich weiß doch, was du brauchst.«
    »Danke«, murmelte Ben, der sich angesichts der ihm bevorstehenden Tortur über die Fürsorge seines Sohnes nicht so recht freuen konnte.
    »Möchtest du mir beim Pre-Flight-Check helfen?«, fragte Angie.
    Jacks Augen begannen zu leuchten wie schon lange nicht mehr.
Fünfzehn Minuten später krümmte Ben sich auf einem schmalen Sitz im Innern des kleinen Flugzeuges. Er war nicht nur reisekrank, sondern richtiggehend seekrank und fühlte sich hundeelend. Das Schaukeln auf dem Wasser war um einiges gemeiner als das eines Wagens auf der Straße. Er fühlte sich so schwach wie selten zuvor in seinem Leben und wusste nicht, ob das von der Operation an seinem Herzen oder den Strapazen dieser Flucht kam. Die Operationswunde an seiner Leiste pochte, und die Kopfhörer mit Mikrofon, die Angie ihn hatte aufsetzen lassen, saßen so stramm, dass sie permanent Druck auf seinen ohnehin schon schmerzenden Schädel ausübten.
    Nachdem Angie mit Jack die Checklisten durchgegangen war, startete sie den Motor und ließ ihn warmlaufen, bevor sie den Gashebel ganz nach vorn schob und das Flugzeug in Bewegung setzte. Ben hielt sich krampfhaft an den Armlehnen seines Sitzes fest. Er würde drei Kreuzzeichen schlagen, wenn dieses Ding erst mal in der Luft war.
    »Wenn wir oben sind, darfst du auch ein bisschen fliegen«, sagte Angie zu Jack, der daraufhin grinste wie ein Honigkuchenpferd.
    »Halten Sie das für eine gute Idee, Ms Howlett?«, fragte Ben, der ihre Worte klar und deutlich in seinem Kopfhörer vernommen hatte. »Das ist hier schließlich kein Computerspiel.«
    »Nun seien Sie doch bitte nicht so förmlich und nennen Sie mich Angie«, erwiderte sie. »Schließlich habe ich Ihnen letzte Nacht das Leben gerettet.«
    »Wofür ich Ihnen sehr dankbar bin - Angie.« Der Vorname der Frau, die während des Zulassungsprozesses von CardioPatch mit Kritik an seiner Behörde nicht gespart
hatte, kam Ben nur schwer über die Lippen. »Und Sie sagen dann bitte Ben zu mir.«
    »Voll cool, dass Sie mich fliegen lassen, Angie«, sagte Jack.
    »Das Fliegen selbst ist nicht schwer. Erst hinterher wird’s richtig spannend.«
    »Wann denn?«
    »Bei der Landung. So ein Wasserflugzeug hat schließlich keine Bremsen. Da muss man schon verdammt gut kalkulieren, wenn man nicht in den Steg krachen will. Man muss rechtzeitig das Gas wegnehmen und dann …«
    Ben

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