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Killerwelle

Titel: Killerwelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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deutlich anzuhören, welches Schicksal sie den Männern wünschte. Sie mochte zwar eine vornehme Südstaatenlady sein, aber sie hatte ein Rückgrat aus Stahl.
    »Die werden Sie nie mehr belästigen«, versicherte ihr Juan, und sie verstand den Hintersinn seiner Worte auf Anhieb.
    »Das ist gut.«
    »Sobald wir sie hierher zurückgebracht haben, müssen Sie alle jedoch für eine Weile verschwinden, bis wir die Leute, die Paulines Entführung durchgeführt haben, aus dem Verkehr gezogen haben. Falls Sie keinen sicheren Ort kennen, können wir Sie in einem Hotel unterbringen.«
    Mare Lawless hob abwehrend eine Hand. »Nicht nötig. Ein alter Freund von mir besitzt eine Hütte unten an der Golfküste, die wir benutzen dürfen, wann immer wir wollen.«
    Juan entschied nach kurzem Überlegen, dass ihm diese Möglichkeit ausreichend sicher erschien. Er nickte. »Das klingt ausgezeichnet. Es könnte sein, dass wir zwei Wochen brauchen.«
    »Nehmen Sie sich so viel Zeit, wie Sie wollen«, sagte Kay schnell und mit der Entschlossenheit einer Frau, die ausschließlich daran interessiert ist, ihre Brut zu schützen. Sie fuhr herum, als an der Glasschiebetür geklopft wurde, die in den Garten hinterm Haus führte. Sie stieß einen Freudenschrei aus, als sie ihren Sohn neben einer Sitzgarnitur aus Korbtisch und Korbsesseln stehen sah.
    Sie öffnete die Tür und umarmte MacD dann sofort, während ihr die Freudentränen über die Wangen rannen. Marion senior kam auch hinzu und schlang die Arme um seine kleine Familie. Auch er weinte vor Freude und aus schlechtem Gewissen, die einzige Tochter seines Sohnes nicht ausreichend beschützt zu haben.
    Wenn er sich selbst gegenüber ganz ehrlich war, musste Juan zugeben, dass er bei dieser Szene ebenfalls feuchte Augen bekam.
    Sie blieben nur für eine Stunde. Cabrillo wünschte sich noch genügend Tageslicht, um das Haus, das die Entführer benutzten, zu suchen und eingehend zu inspizieren. MacD erklärte alles seinen Eltern und verzichtete bei seinem Bericht lediglich auf die Behandlung durch die Wärter im Insein-Gefängnis sowie auf die Tatsache, dass ihm eine Seilbrücke regelrecht unter den Füßen weggeschossen worden war, und außerdem auf einige andere Details, von denen er meinte, dass seine Eltern sie nicht unbedingt erfahren sollten. Trotzdem war es immer noch eine schreckliche Geschichte, die Kay Lawless unter ihrer Sonnenbräune sichtbar erbleichen ließ.
    Schließlich verabschiedeten sie sich unter Lachen und Weinen. MacD versprach, nach Hause zu kommen, sobald sie der Person, die hinter Paulines Entführung steckte, das Handwerk gelegt hätten.
    Die Gegend, aus der die Videokonferenz geschaltet worden war, war nicht in den Genuss einer namhaften Spende gelangt, und es gab auch keinen Prominenten, der für ihren Wiederaufbau die Patenschaft übernommen hatte. Viele Häuser waren nach wie vor mit Brettern vernagelt, allerdings hatte man den größten Teil des Mülls und der Trümmer abtransportiert. Dies war der Teil von New Orleans, der am schlimmsten heimgesucht worden war, damals, als die Dämme brachen, und er war in den Tagen nach Katrina ein regelrechter See gewesen. In der Nähe gab es eine Reihe leerer Grundstücke, auf denen dem Verfall preisgegebene Betonflächen die ehemaligen Standorte jener Wohnhäuser markierten, die einstmals mit fröhlichem Leben erfüllt waren.
    Linc setzte MacD und Cabrillo vor einem Café nicht weit von ihrem Zielobjekt ab. In dieser Gegend würden zwei Weiße und ein Schwarzer im selben Wagen verdächtig wie Cops aussehen, ganz gleich wer hinter dem Lenkrad saß. Er kam eine halbe Stunde später zurück und bediente sich aus der Kanne Zichorie-Kaffee, die Juan bestellt hatte.
    »Nun«, fragte Cabrillo, nachdem Linc das Gesicht wegen des bitteren Getränks nicht mehr allzu heftig verzog.
    »Widerlich«, entschied er. »Okay, die Satellitenbilder, die wir haben, sind ein wenig veraltet. Die beiden Häuser hinter dem, für das wir uns interessieren, sind völlig demoliert, und die Grundstücke sind völlig zugewuchert – wie ein ausgewachsener Dschungel. Die Häuser rechts und links stehen noch, sind aber ganz und gar verrammelt. Auf der anderen Straßenseite wohnen Familien. Ich habe in den Gärten mit Ketten gesicherte Kinderfahrräder gesehen sowie alles mögliche Spielzeug auf den Rasenflächen. Darum müssen wir mit aller Vorsicht vorgehen.«
    »Was ist mit den Entführern?«, fragte MacD, dessen Nervositätsgrad stetig anstieg.
    »Von

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