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Killerwelle

Titel: Killerwelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Warmwasserbehälter. Ein anderer war erheblich kleiner und vermutlich der warme Kompressormotor des Kühlschranks. Es gab keine helle Zündflamme, demnach stand in der Küche ein Elektroherd. Auf diese Art und Weise konnte Juan nicht nur die Bewohner des Hauses sehen, sondern sich auch ein Bild von seinem Grundriss machen. Drei Personen befanden sich in Ruhestellung. Ihre Körper schienen über dem Boden zu schweben, weil der Scanner die Betten, auf denen sie lagen, nicht sehen konnte. Die vierte Gestalt saß aufrecht wie in einem Sessel, mit einer hell leuchtenden Glühbirne über sich.
    Er konzentrierte sich eine Viertelstunde lang auf die sitzende Person, und in dieser Zeit bewegte sich die Gestalt nicht ein einziges Mal. Wenn Juan um eine Einschätzung gebeten worden wäre, hätte er vermutet, dass der Mann fest schlief.
    Als Nächstes bewegte er sich etwa zwanzig Meter weit nach rechts, durch das hohe Gras, bis er zu einem Baumstamm kam. Er war jetzt dicht genug am Zaun, um hinüberzublicken. Hier nahm er das Haus ein zweites Mal ins Visier. Weil er seine Position verändert hatte, sah er dieselben Objekte nun aus einem anderen Blickwinkel und erhielt die Bestätigung, dass das Bild, das er sich in Gedanken vom Grundriss des Hauses zurechtgelegt hatte, offensichtlich zutreffend war.
    Nun kehrte er zu seinem Team zurück, und sie tauchten wieder in den kleinen Wald ein.
    Cabrillos Stimme war kaum lauter als ein Flüstern. »Ich habe drei Wächter gezählt. Einer sitzt vorne im Haus in einem Sessel und schläft. Ein zweiter ist allein in einem Schlafzimmer im hinteren Teil des Hauses. Der dritte hält sich im Schlafzimmer daneben auf, zusammen mit MacDs Tochter.« Er spürte, wie sich Lawless neben ihm anspannte. »Ehe Sie fragen, sie liegen in getrennten Betten.« Er hatte das Mädchen anhand seiner deutlich kleineren Gestalt von den anderen unterscheiden können.
    Sie hatten schon vorher entschieden, dass das Haus, wenn auch nach amerikanischen Maßstäben als eher klein einzustufen, aber doch zu groß war, um den Trick mit dem Betäubungsgas anzuwenden, wie sie es bei der Rettung von Setiawan Bahar getan hatten. Sie müssten leise und ohne zu zögern hineingehen. Die Wärmebilder zeigten deutlich, dass keiner der Entführer eine unförmige Sprengstoffweste trug, aber das hieß natürlich noch nicht, dass sie die Westen nicht in Reichweite bereitliegen hatten.
    Während der nächsten zwei Stunden wechselten sie sich dabei ab, das Haus weiter durch den Wärmebildbetrachter zu inspizieren. Irgendwann stand der Wächter im vorderen Raum auf, um die Toilette zu benutzen, und als er zurückkehrte, war im Scanner zu sehen, wie er sich hinlegte – vermutlich auf ein Sofa – und höchstwahrscheinlich sofort wieder einschlief.
    Als der Minutenzeiger auf Juans Armbanduhr auf drei Uhr morgens sprang, starteten sie, näherten sich geduckt dem Haus und setzten wie Gespenster über den Zaun. Dabei waren sie so leise, dass sich die wenigen Zikaden in der Nähe nicht in ihrem Gesang stören ließen. Eine einzige Tür führte aus der Küche in den Hintergarten. Juan und MacD setzten Nachtsichtbrillen auf und schalteten sie ein. Sich nur auf seinen Tastsinn verlassend, öffnete Linc das Schloss in weniger als fünfzig Sekunden. Trotz seiner massigen Hände war er so geschickt wie ein Chirurg, hatte aber dennoch länger gebraucht als üblich, um kein Geräusch zu verursachen.
    Während Linc an der Arbeit war, träufelte Cabrillo Öl aus einer kleinen Dose auf die Scharniere und verteilte es mit den Fingern in den Spalten. Der Riegel sprang zurück, aber Linc hielt die Tür noch geschlossen, da ein leichter Wind aufgekommen war und ins Haus gedrungen wäre, wenn er sie geöffnet hätte.
    Die Männer trugen Pistolen in Schulterhalftern, aber keiner hatte seine Waffe gezogen. Es waren Kaliber-.22-Pistolen. Die Schalldämpfer auf ihren Läufen waren so groß wie Getränkedosen und machten die Pistolen mündungslastig und unhandlich. Solche Waffen hatten nur einen einzigen Zweck. Sie waren die Werkzeuge von Berufsmördern. Die Munition war mit Quecksilber gefüllt, aber in den Patronen befand sich weniger Schießpulver als üblich, da in diesem Fall eine geringe Lautstärke wichtiger war als hohe Durchschlagskraft. Aber wenn der Schalldämpfer gegen den Kopf der Zielperson gedrückt wurde, wäre zusätzliches Schießpulver in der Patrone ohnehin überflüssig gewesen.
    Der Wind legte sich, und Cabrillo nickte. Die Pistolen kamen aus

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