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Killerwelle

Titel: Killerwelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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die dieses Dorf betraf. Doch zwei Dinge hielten ihn davon ab. Das eine war, dass er es nicht riskieren konnte, so nahe am Ziel zu sprechen, und das zweite war, dass Overholt ihn stoppen konnte oder, was noch schlimmer wäre, dass er selbst kaltgestellt werden würde.
    Wenn die Corporation weiterhin erfolgreich arbeiten wollte, müsste sie sich darum bemühen, ihre guten Beziehungen in Washington wiederherzustellen, und das so schnell wie möglich.
    Er blickte durch das Fenster, und als er nichts anderes erkennen konnte als sein geisterhaftes Spiegelbild, schloss er, dass die Glasscheibe geschwärzt worden war. Er nahm sein Gewehr vom Rücken und zog die schallgedämpfte Pistole aus dem Holster. Linc folgte seinem Beispiel.
    Die Tür hatte weder ein Schloss noch einen Riegel. Sie bestand lediglich aus sieben roh zurechtgesägten Brettern, die durch einige Latten auf der Rückseite zusammengehalten wurden.
    Cabrillo drückte mit einer behandschuhten Hand gegen die Tür und testete, wie leicht sie sich öffnen ließ. Sie bewegte sich ein wenig. Glücklicherweise waren die Scharniere ausreichend mit Tierfett geschmiert, so dass sie nicht knarrten. Zum ersten Mal während dieser Mission meldeten sich bei ihm Zweifel, was den Ausgang des Projekts betraf. Sie waren im Begriff, ihr eigentliches Ziel wegen dieser neuen Angelegenheit zu gefährden, und wenn irgendetwas schiefging, dann würde Setiawan Bahar dafür bezahlen.
    Er drückte etwas stärker gegen die Tür und blickte mit seiner Nachtsichtbrille durch den Spalt. Es war nicht genug Licht vorhanden, das die raffinierte Elektronik hätte verstärken können, daher öffnete er die Tür ein wenig weiter. Er spürte, wie sie gegen etwas stieß, das auf dem Fußboden lag oder stand. Er streifte einen Handschuh ab und griff am unteren Ende der Tür mit der Hand durch den Türspalt. Seine Finger berührten etwas Kaltes und zylindrisch Geformtes. Er untersuchte die Form und fand zwei weitere. Es waren Blechdosen, die zu einer kleinen Pyramide aufgestapelt waren. Hätte er die Tür noch weiter aufgedrückt, wären die Dosen heruntergefallen. Wahrscheinlich waren sie mit Stahlkugeln oder leeren Patronenhülsen gefüllt, die ein lautes Klappern verursacht hätten. Eine simple, selbst gebaute Alarmanlage.
    Vorsichtig hob Juan die oberste Dose an und stellte sie draußen neben sich auf den Boden. Das Gleiche tat er mit den beiden anderen. Jetzt konnte er die Tür weit genug öffnen, um mit seiner Nachtsichtbrille Einzelheiten zu erkennen. Ein großes Bild von Osama bin Laden hing an der gegenüberliegenden Wand neben der Tür zum nächsten Zimmer. Er sah einen gemauerten Herd, der längst erkaltet war, einen niedrigen Tisch ohne Stühle auf einem zerschlissenen Teppich, ein paar Töpfe und Pfannen sowie ein paar Bündel, bei denen es sich vermutlich um Kleidung handelte. Ein weiteres Bett stand auf der rechten Seite. Darauf lehnte noch ein schlafender Wächter mit dem Rücken zum Herd und einem AK-47 quer auf den Oberschenkeln.
    Ihm gegenüber zeichnete sich ein dunkler Schatten ab. Juan brauchte einige Sekunden, um darin einen Mann zu erkennen, der auf dem Fußboden lag. Er hatte das Gesicht von Cabrillo abgewendet und sich zusammengekrümmt, als wollte er seinen Bauch vor Fußtritten schützen. Gefangene zu treten war für die Taliban offenbar eine unerlässliche Praxis.
    Im Gegensatz zu Kinofilmen, in denen eine schallgedämpfte Pistole nicht mehr Lärm verursacht als eine Luftpistole, würde ein Schuss, der in diesem Raum abgefeuert wurde, die beiden Männer im Hinterzimmer und wahrscheinlich auch die Nachbarn wecken.
    Langsam, aber zielgerichtet und mit sparsamen Bewegungen drang Cabrillo in die Hütte ein. Der schlafende Wächter schnaubte und gab schmatzende Laute von sich. Juan erstarrte mitten im Schritt. Aus dem anderen Raum konnte er tiefes Schnarchen hören. Der Wächter suchte sich eine bequemere Position und sank tiefer in den Schlaf. Nachdem er das letzte kurze Stück mit leisen Schritten überwunden hatte, erreichte Juan den Mann und hämmerte die Hand wie eine Axt gegen seine Halsschlagader. Der Aufprall verursachte im Gehirn des Wächters einen vorübergehenden Kurzschluss, der Juan Gelegenheit gab, seine Luftzufuhr so lange zu unterbrechen, bis er das Bewusstsein verlor.
    Linc war bereits in Bewegung. Sein Messer durchschnitt die Plastikfesseln um die Fußknöchel und die Handgelenke des Gefangenen, während er eine mächtige Hand auf den Mund des Mannes legte,

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