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Killerwelle

Titel: Killerwelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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suchen weitere Informationen über Croissard.«
    Cabrillo fragte: »Wie habt ihr die Rettung aus dem Insein-Gefängnis organisiert?«
    »Wir haben uns mit der Oregon sofort nach Süden aufgemacht, als eure Signale sich bewegt haben und wir dich nicht per Telefon erreichen konnten. Als wir dann in der Nähe waren, haben wir sämtlichen militärischen Funkverkehr überwacht, vor allem Meldungen aus dem Gefängnis. Als dann Soe Than – er ist übrigens der Direktor – seinen Handel mit General Jiang abschloss, erkannten wir unsere Chance. Der Trick bestand darin, zwar früher als er an Ort und Stelle zu sein, aber nicht so früh, um Verdacht zu erregen.«
    »Ich muss Kevin und seinen Zauberern gratulieren. Das Make-up ist sensationell.«
    »Vergiss nicht, dass er einmal um Haaresbreite an einem Oscar vorbeigeschrammt ist. Diese Geschichte hier war wirklich ein Kinderspiel für ihn. Er meinte, eine echte Herausforderung sei es, Linc in Jiang zu verwandeln.«
    »Wie seid ihr an Land gekommen?«
    »Mit der Liberty. « Das war eins der beiden Rettungsboote der Oregon. Ebenso wie in ihrem Mutterschiff und ihrem Zwilling, der Or Death, steckte in der Liberty mehr, als man ihr auf den ersten Blick ansah. »Wir kamen im Laufe der Nacht an und haben sie am Kai einer stillgelegten Fischfabrik auf der anderen Seite des Flusses festgemacht.«
    Der Verkehr wurde dichter und der Lärm der Hupen lauter. Große Linienbusse und Tuk-Tuks, kleine dreirädrige Motorrikschas, die mit Passagieren und ihren Habseligkeiten überladen waren, beanspruchten den gleichen Platz unter vollständiger Missachtung der Präsenz der Mitbewerber. Es war ein einziges Chaos. Sie sahen nirgendwo Verkehrspolizisten, sondern nur zahlreiche bewaffnete Soldaten, die auf den Bürgersteigen patrouillierten und mit Kalaschnikows und Pilotensonnenbrillen ausgestattet waren. Fußgänger strömten um sie herum wie Wasser um steinerne Hindernisse, teilten sich und flossen wieder zusammen, ständig darauf bedacht, sie nicht anzurempeln.
    Auf Cabrillo machten sie keinen ausgesprochen wachsamen Eindruck. Sie wirkten zwar bedrohlich, sahen jedoch nicht wie Soldaten aus, die eine bestimmte Person jagten. Das bedeutete wohl, dass Than sie nicht alarmiert hatte. Noch nicht.
    »Woher habt ihr den Wagen?«, fragte Juan, während sie sich hinter einem alten Lastwagen einfädelten, der mit Teakholzstämmen beladen war.
    »Heute Morgen gemietet.«
    »Ohne Probleme?«
    »Für die eintausend Euro in bar, die ich bezahlt habe, hätte uns der Angestellte sicherlich angeboten, seine eigene Mutter umzubringen«, erwiderte Eddie. Ebenso wie Juan hatte Seng als freier Spion für die CIA gearbeitet und schaffte es leicht, das Vertrauen Fremder zu gewinnen. Außerdem hatte er die Fähigkeit, sich in fremden Ländern zu bewegen, als hätte er dort sein ganzes bisheriges Leben verbracht.
    Während sich die Nachbarschaft immer mehr bevölkerte, sahen sie zunehmend Läden, in denen nahezu alles angeboten wurde, was käuflich zu erwerben war, und Straßenhändler, die den ganzen Rest feilboten. Der Handel bestimmte das öffentliche Leben, allerdings reichte die herrschende Lebhaftigkeit kaum an die anderer Städte Asiens heran. Es war der düstere Schatten der Militärdiktatur, der den Menschen jegliche Energie raubte. Der Verkehr bewegte sich nicht deshalb im Schleichtempo, weil so viele Fahrzeuge die Straßen verstopften, sondern weil die Menschen es nicht eilig hatten, ihr jeweiliges Ziel zu erreichen.
    Sie kamen jedoch in den Genuss eines außerordentlichen Anblicks. Es waren zwei Padaung-Frauen, Angehörige des Karen-Volks, die nebeneinander über den Bürgersteig spazierten. In Schaudörfern als Giraffenhalsfrauen von Touristen begafft, galt ein langer Hals für sie als ein besonderes Schönheitsideal, daher wurde Mädchen vom frühesten Kindesalter an eine Spirale aus Messing um den Hals gelegt, der man im Laufe der Zeit weitere Windungen hinzufügte, um mit ihrem Gewicht Schultergürtel und Brustkorb nach unten zu drücken und so die Illusion eines besonders langen Halses zu schaffen. In Juans Augen sah es so aus, als seien ihre Hälse auf eine Länge von mehr als dreißig Zentimetern gestreckt worden.
    »Sieh mal nach links«, sagte Eddie.
    Juan wusste sofort, wen er meinte. Etwa in der Mitte eines Blocks mit Läden, in denen Kleidung und raubkopierte CDs und DVDs verkauft wurden, stand ein Soldat und hielt sich ein Walkie-Talkie ans Ohr. Er nickte, sagte ein paar Worte und hängte

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