Killing Beauties: Thriller (German Edition)
für ein unsagbar köstliches Spiel. Ein brillanter Plan von Anfang an. Ein Teil von ihm hasste schon jetzt die Vorstellung, dass es bald vorbei war. Aber kein Spiel wurde auf unbestimmte Zeit gespielt. Früher oder später musste jemand gewinnen. Und jemand musste verlieren.
Er hatte nicht die Absicht zu verlieren.
Wir können uns nicht auf unseren Lorbeeren ausruhen. Übertriebene Zuversicht kann in eine Niederlage umschlagen. Und das könnten wir nicht ertragen, nicht wahr?
Es war Zeit, sich ein neues Opfer zu suchen. Wenn er nur eine weitere Rothaarige finden könnte … Eine Blondine ginge auch. Fünfzehn Punkte würden reichen. Für den Augenblick.
Er schwang auf seinem ochsenblutfarbenen Lederdrehstuhl zu seinem Schreibtisch aus der Zeit Jakobs I. herum, blickte auf den Computerbildschirm und tippte das Passwort ein, das ihm Zugang zu einer geheimen Datei verschaffen würde.
Erwartungsvoll beobachtete er, wie sich die Datei öffnete und eine Liste mit Namen, Adressen und persönlichen Informationen auf dem Neunzehn-Zoll-Bildschirm erschien. Zehn insgesamt. Es hatte endlose Stunden der Recherche bedurft, um zehn perfekte Kandidaten zusammenzustellen. Wie schade, dass nicht genug Zeit blieb, um alle von ihnen zu töten.
Triff eine Auswahl. Triff eine Auswahl.
Welche schöne Blume sollst du heute pflücken?
Es stand nur eine Rothaarige auf der Liste.
Heb sie dir für später auf, nur für den Fall, dass du am Ende des Spiels noch zwanzig Punkte brauchst.
Fünf Dunkelhaarige und vier Blonde.
Eine Blonde diesmal. Definitiv eine Blonde.
Shelly Hall. Ashley Gray. Sonya Todd. Heather Johnson.
Er tippte sich mit dem Zeigefinger gegen das Kinn und betrachtete mit einem amüsierten Zug um die Lippen eingehend die Profile der vier Blondinen. Dann hob er den Finger an den Bildschirm und zählte: »Ene mene muh …«
Griffins Flieger landete um kurz vor elf Uhr abends. Wie vereinbart, war Sanders mit der Limousine da und wartete auf sie. Griff verließ sich auf Sanders, wie er sich auf keinen anderen Menschen in seinem Leben verließ. Er vertraute Damar Sanders sein Leben an. Das konnte er von keinem anderen Mann sagen. Nicht einmal von seinem alten Studienkollegen Jim Norton oder seinem Freund aus alten Playboyzeiten, Judd Walker. Nichts konnte zwei Männer enger zusammenschweißen als eine Arbeit in der Hölle.
»Guten Abend, Madam«, begrüßte Sanders Barbara Jean Hughes respektvoll, als Griff ihren Rollstuhl an der rechten Fondtür anhielt.
»Hallo.« Barbara Jean starrte Sanders unverhohlen an, was keine ungewöhnliche Reaktion war, wenn man diesem außergewöhnlichen Mann zum ersten Mal begegnete.
»Ich bin Sanders, Madam«, stellte er sich vor.
»Erfreut, Sie kennenzulernen, Mr. Sanders.«
»Und das hier ist Ms. Hughes«, sagte Griff.
»Bitte nennen Sie mich Barbara Jean«, sagte sie zu Sanders.
Er nickte schlicht.
»Ich hebe Sie jetzt hoch und setze Sie in den Wagen«, sagte Griff. »Erschrecken Sie nicht, eine meiner Agentinnen, Angie Sterling, sitzt in der Limousine. Angie wird einer Ihrer persönlichen Bodyguards sein, solange Sie unser Gast sind.«
Barbara Jeans Augen weiteten sich vor Überraschung. Sie schluckte leicht, dann nickte sie. »Danke. Ich … ich weiß das alles zu schätzen, wirklich. Ich hätte mir nur nie träumen lassen, dass ich einmal einen Leibwächter brauchen würde. Ich mag vielleicht im Rollstuhl sitzen, aber ich bin nicht hilflos. Mein Oberkörper ist sehr kräftig. Ich schaffe es, allein zu leben und ohne Hilfe in meinen Rollstuhl rein und raus zu gelangen. Ich kann arbeiten und mit dem Taxi überallhin fahren.«
»Wir hoffen, dass Sie nicht allzu lange Zeit einen Bodyguard brauchen und bald nach Hause zurückkönnen«, sagte Griff. »Aber unterdessen werden wir Sie so sehr mit Beschlag belegen, dass Sie Angies Anwesenheit vergessen werden.«
Sanders öffnete die Tür. Griff hob Barbara Jean auf seine Arme und setzte sie in die Limousine. Er schloss die Tür, und Sanders klappte den Rollstuhl zusammen und verstaute ihn im Kofferraum.
»Können wir los?«, fragte Sanders.
Griff nickte. »Ja, und fahren Sie bitte die Trennscheibe hoch. Ich muss noch einige Telefonate erledigen und möchte Ms. Hughes nicht damit belästigen.«
Dreißig Minuten später fuhren sie vor dem Anwesen vor, das viele als das »Powell-Camp« bezeichneten. Tatsächlich hatte die Anlage am Douglas Lake einen Namen: Griffin’s Rest.
Zwei dicke Steinpfeiler flankierten das
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