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Killing Business. Der geheime Krieg der CIA (German Edition)

Killing Business. Der geheime Krieg der CIA (German Edition)

Titel: Killing Business. Der geheime Krieg der CIA (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Mazzetti
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was ihre Verbindungen zu Washington anging, und gaben ganz offen damit an, wie viel die CIA ihnen bezahlte. Aber auch die amerikanischen Spione leisteten sich handwerkliche Schnitzer, und so dauerte es nicht lange, bis allgemein bekannt war, dass es sich bei der Allianz um eine Veranstaltung der CIA handelte. Die Waffenlieferungen und Geldsendungen wurden in der lokalen Presse vermeldet, die CIA versorgte die Warlords mit Kontaktinformationen, die sie nutzen konnten, sollten sie mehr Gerät brauchten, und in Mogadischu machten Gerüchte die Runde, die CIA -Männer hätten sogar eine E-M ail-Adresse eingerichtet, über die die Warlords neue Waffen und neues Geld bestellen konnten.
    Die Plumpheit der CIA sorgte in der amerikanischen Botschaft in Nairobi, einer regelrechten Festung, nachdem der Bombenanschlag von 1998 das alte Botschaftsgebäude zerstört hatte, für erhebliche interne Spannungen. Die Verantwortung für die Operation lag allein beim CIA -Stationschef in Kenia, aber es dauerte nicht lange, bis Diplomaten der Botschaft in Telegrammen an das State Department davor warnten, die verdeckte Unterstützung für die somalischen Warlords könnte ziemlich nach hinten losgehen. Leslie Rowe etwa, der stellvertretende Botschafter, schickte ein Telegramm, in dem er sich über den Unmut ausließ, der in den Reihen afrikanischer Regierungsbeamter wegen des CIA -Alleingangs herrschte. Und Michael Zorick, der für Somalia zuständige Politische Beamte beim State Department, ließ in einem bösen Telegramm an seine Washingtoner Vorgesetzten kein gutes Haar an der Kooperation mit den Warlords und beschwerte sich, dass die CIA die größten Verbrecher in Somalia mit Waffen versorgte. Kurze Zeit später wurde Zorick die Zuständigkeit für Somalia entzogen und er stattdessen mit dem Tschad betraut.
    Wie die Diplomaten gewarnt hatten, geriet die verdeckte CIA -Operation am Horn von Afrika zu einem grandiosen Fiasko. Statt die Islamisten zu schwächen, ließ sie die Balance in Somalia in die andere Richtung kippen und brachte die Somalier dazu, die Union islamischer Gerichte als die Organisation zu sehen, die sie vom ausländischen Einfluss befreien und die Herrschaft der Warlords brechen konnte, die das Land balkanisiert hatten. Bei einem Treffen der amerikanischen Botschafter der ostafrikanischen Länder und des Jemens im Mai 2006 – ein Zeitpunkt, da sich für die Diplomaten der Ausgang der Dinge in Mogadischu bereits klar abzeichnete – konnte man sich zwar auf keine konkreten nächsten Schritte verständigen, war sich aber doch darin einig, dass es von großer Bedeutung sei, das Gespräch weg von den Kämpfen in der somalischen Hauptstadt und hin auf »positive amerikanische Schritte« zum Wiederaufbau der Institutionen des Landes zu lenken.
    Das vormals prekäre Gleichgewicht in Somalia kippte, die Islamisten verjagten die von der CIA unterstützten Warlords aus Mogadischu und die UIC konsolidierte ihre Macht in der Stadt. Noch verheerender für Washington aber war, dass die erfolgreiche Kampagne in Mogadischu den Einfluss von Hassan Dahir Aweis und der radikalen Shabaab-Milizen innerhalb der Union islamischer Gerichte noch weiter mehrte.
    Hank Crumpton, der früher für das Counterterrorist Center der CIA tätig gewesen war, konnte von seinem Schreibtisch im State Department, wo er den Posten des Koordinators für die Terrorabwehr übernommen hatte, zusehen, wie sich das Desaster entwickelte. Als Koordinator für die Terrorabwehr führte er zwar den imposanten Titel eines Sonderbotschafters, sein Einfluss allerdings wurde beschränkt durch die Tatsache, dass er innerhalb einer unterfinanzierten und gelegentlich dysfunktionalen diplomatischen Maschinerie angesiedelt war. Für Crumpton war das Warlord-Abenteuer der CIA in Somalia ein klassisches Beispiel für die Neigung Washingtons, bei Problemen, die zu lösen auf andere Weise allzu schwierig erschien, auf verdeckte Aktionen auszuweichen. Was macht man also, wenn man nicht weiß, was man in Somalia tun soll? »Hier habt ihr Geld, und hier habt ihr ein paar Waffen. Jetzt macht euch an die Arbeit«, sagte er.
    »Aber in Abwesenheit einer klaren Außenpolitik funktionieren verdeckte Aktionen einfach nicht«, fuhr er fort. »Und wenn Sie in der Lage sind, mir die Außenpolitik der amerikanischen Regierung in Somalia im Jahr 2006 oder meinetwegen auch heute zu benennen, gebe ich Ihnen auf der Stelle zehn Dollar.«
    Die Hauptlast der ätzenden internen Kritik entlud sich auf

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