Killing for Love: Thriller (German Edition)
alle heute Abend hergekommen seid!«
Nic hatte die Besprechung beendet und praktisch alle aufgefordert, zu gehen. Holt, Ben und Michelle zogen sich rasch zurück und liefen zu den Fahrstühlen. Als Derek und Maleah ihnen folgen wollten, rief Griff sie zurück.
»Ihr zwei, wartet!«
Sie blieben stehen und drehten sich zu Griff um.
»Derek, wir brauchen dein Fachwissen«, erklärte Griff und sah zu Maleah. »Nic bat darum, dich als eine enge Freundin in dieses Gespräch mit einzubeziehen. Was immer wir von jetzt an sagen, muss streng vertraulich behandelt werden. Niemandem außerhalb dieses Raumes gegenüber dürft ihr auch nur ein Wort von unserer Unterhaltung erwähnen, ist das klar?«
»Ja, ist klar.«
Maleah verstand, dass Griff sie nicht hierhaben wollte und wahrscheinlich energisch protestiert hatte, als Nic ihn bat, sie mit einzubinden. Aber er war nicht in der Position, seiner Frau die Unterstützung einer Freundin zu versagen, solange er Sanders und Yvette Meng bei sich hatte. Und obgleich Barbara Jean und Nic gute Freundinnen waren, galt Barbara Jeans Loyalität in erster Linie Sanders und dessen Loyalität wiederum ausnahmslos Griff.
Natürlich sollte Maleah nicht in solchen Kategorien denken, als wären Nic und Griff uneins, was die streng geheimen Informationen betraf, die Griff enthüllen wollte. Aber als sie Nic ansah und ein paar seltsame Schwingungen von ihrer Freundin wahrnahm, fand sie nicht mehr, dass sie vollkommen falsch gelegen hatte. Yvette Mengs Anwesenheit heute Abend, noch dazu in Begleitung der unheimlichen Hellseherin Meredith Sinclair, machte Nic weit mehr zu schaffen, als sie ihren Ehemann wissen ließ.
Sobald Derek und Maleah sich wieder an den Tisch gesetzt hatten, schloss Sanders die Doppeltüren, und Yvette und Meredith nahmen am anderen Tischende Platz. Sanders räumte einen der Stühle beiseite, so dass Barbara Jean mit ihrem Rollstuhl an den Tisch rollen konnte, dann setzte er sich neben sie.
Griff stand vor der kleinen Versammlung seiner Vertrauten und schwieg einige Minuten, als müsste er überlegen, wie viele Informationen er preisgeben durfte.
»Wie ihr alle wisst, besitzen Yvette und Meredith gewisse Talente, die wir oft nutzen konnten, um bei unseren Ermittlungen Durchbrüche zu erzielen. Nicht in allen Fällen, versteht sich, nur in einigen besonderen. Sie beide durften Kristi und Shelley nach der Autopsie sehen. Yvette konnte keine Informationen gewinnen, die uns weiterbringen, aber Meredith hat etwas empfangen.«
Maleah war skeptisch. Okay, sie war voreingenommen, denn sie glaubte nicht an Übersinnliches, aber sie lehnte es auch nicht blankweg ab. War es möglich, dass manche Menschen über mehr Intuition verfügten als andere? Ja, sicher. Aber viel weiter würde sie auch nicht gehen.
Griff sah Meredith an, eine schüchterne junge Frau mit einem wilden roten Lockenschopf und sehr vielen Sommersprossen, die den Kopf dauernd gesenkt hielt, um zu niemandem Augenkontakt aufzunehmen – nicht einmal zu Griffin.
»Kannst du uns erzählen, was du gefühlt hast, als du bei Kristi und danach bei Shelley warst?«, fragte Griffin sie.
Meredith schluckte. »Sie kannten ihren Mörder nicht, und er kannte sie nicht.«
Ein eiskalter Schauer lief Maleah über den Rücken. Das war ein bisschen zu schräg für ihren Geschmack. Sollten sie etwa glauben, dass Meredith Sinclair imstande war, mit Toten zu reden?
»Und?«, forderte Yvette Meng ihre Schülerin auf, fortzufahren.
»Er fühlte nichts, als er sie umbrachte. Kein Bedauern. Keine Leidenschaft«, berichtete Meredith. »Für ihn war es nur ein Auftrag, den er erledigte.«
»Wir danken dir.« Griff wandte sich wieder an Derek. »Ich möchte, dass du mit Meredith zusammen ein Profil unseres Mörders erarbeitest. Es ist gut möglich, dass es sich um einen Profikiller handelt, was die Enthüllung seiner Identität schwierig machen würde. Aber wenn ich ein Profil des Mannes habe, hilft es mir zumindest, die Suche aufzunehmen.«
Maleah war so lange ruhig geblieben, wie sie konnte. »Warum sollte jemand einen Killer anheuern, der Powell-Mitarbeiter umbringt?«
Griffs strenger Blick richtete sich auf Maleah, und für einen Sekundenbruchteil bereute sie ihr kühnes Vorpreschen.
»Das ist die Frage, nicht wahr? Und ich beabsichtige, die Antwort zu finden, ehe noch jemand, der mit unserer Powell Agency in Zusammenhang steht, zu Tode kommt.«
Ein unangenehmes Schweigen legte sich über den Raum. Einzig das leise rasche
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