Killing for Love: Thriller (German Edition)
einmal wiederzusehen. Meine Güte, wie lange ist das jetzt her?«
Auf das Privatanwesen der Misners zu gelangen, war ein Leichtes gewesen. Sie würden ihm Tür und Tor öffnen, ihn willkommen heißen, mit ihm zu Abend essen und ihm hinterher Drinks servieren. Der schwierigere Teil würde der, ihre beiden Bodyguards und Jeff auszuschalten, bevor er Puff seine volle Aufmerksamkeit widmen konnte. Schnelles Handeln war gefragt. Deshalb hatte er sich eine halbautomatische Glock 17 mit Zehn-Schuss-Magazin gekauft. Damit konnte er mehrere Schüsse kurz hintereinander abfeuern und die beiden Wachen und Jeff erledigen, ehe sie auch nur ahnten, wie ihnen geschah.
Jack war bei Lorie geblieben, bis Cathy um kurz nach sechs kam. Lorie war froh, dass er sie nicht allein gelassen hatte. Und noch froher war sie, dass er weder versuchte, sich mit ihr zu unterhalten noch sie zu trösten oder ihr Ratschläge zu erteilen. Während sie allein in ihrem Zimmer auf der Couch lag und bei geschlossenen Jalousien eine Meditations-CD hörte, hatte Jack sie vor den Reportern geschützt, die ihr vom Geschäft aus gefolgt waren. Und er hatte mit seiner Schwester Maleah telefoniert, um sie zu bitten, einen Bodyguard von Powell herzuschicken, falls Lorie ihre Meinung bezüglich Mike nicht änderte. Was sie nicht täte, wie sie Jack erklärte. Aber wie die meisten Männer hörte auch er nur, was er hören wollte. Bis Cathy mit Hühnchensandwiches, Pommes frites, Cola und kleinen Apple-Pies von Burger King eintraf, waren die Reporter fort. Alle bis auf Ryan Bonner.
»Kannst du ihn nicht auffordern, zu verschwinden?«, fragte Cathy ihren Mann, während sie das Essen auf dem Küchentisch auftrug.
»Er hält sich nicht auf Lories Grundstück auf«, erläuterte Jack. »Er parkt gegenüber in der Einfahrt der Summervilles. Anscheinend haben sie nichts dagegen.«
»Du solltest sie vielleicht anrufen und fragen.«
»Und du solltest dich beruhigen und so tun, als wäre er gar nicht da.«
»Ist das deine blumige Art, mir zu sagen, dass uns keine andere Wahl bleibt, als ihn zu ignorieren?«
»Ja, so ungefähr – jedenfalls vorerst.«
»Na schön.« Cathy lächelte Lorie zu und bedeutete ihr, sich hinzusetzen. »Essen wir, bevor alles kalt ist. Es gibt nichts Fieseres als kalte Pommes.«
»Kalter Kaffee dürfte gleichauf liegen.« Lorie erwiderte Cathys Lächeln.
Das Letzte, was Lorie wollte, war essen. Aber wenn sie nicht zumindest ein paar Happen hinunterbrachte, würde Cathy sie wahrscheinlich zwangsernähren. Die wenigen Bissen zu schlucken, kostete sie einige Mühe, doch um Cathy zu beruhigen, aß Lorie langsam ein Drittel von ihrem Sandwich und ein paar Pommes frites.
»Mehr willst du nicht essen?«, erkundigte Cathy sich.
»Im Moment nicht, aber ich verspreche, dass ich den Apple-Pie später noch esse.« Sie schob die kleine Schachtel in die Mitte des Tisches.
Als sie gerade mit ihren Resten zum Abfalleimer ging, läutete es an der Tür. Offenbar war Lorie immer noch extrem angespannt, denn ihr stockte der Atem und sie zuckte so heftig zusammen, dass ihre Essensreste auf dem Fußboden landeten.
»Ihr beide bleibt hier!«, ordnete Jack an, der vom Tisch aufstand. »Ich sehe nach, wer das ist.«
Lorie bückte sich, um das Chaos auf dem Boden zu beseitigen, da sprang Cathy auch schon auf und trat zu ihr. »Lass mich das machen!« Sie nahm Lories zitternde Hände. »Du musst dich zusammenreißen!«
Während Cathy den Boden säuberte und alle Reste einschließlich ihrer und Jacks wegwarf, gelang es Lorie, ihre angegriffenen Nerven halbwegs zu beruhigen. Leider hielt es nicht lange vor, denn gleich darauf erschien Jack mit einem Gast.
»Was willst du hier?« Lorie beäugte Mike wütend, der ein Stück hinter Jack in der Küchentür stand.
Mike sah zu Cathy. »Könnt ihr zwei Lorie und mich bitte kurz allein lassen?«
»Wagt es ja nicht!«, warnte Lorie ihre Freunde und wandte sich wieder zu Mike. »Ich will, dass du gehst!«
»Rede mit ihm, ja?«, bat Jack sie, als er eilig mit Cathy hinausging.
Lorie stand mitten in der Küche, die Arme vor ihrer Brust verschränkt und das Kinn trotzig gereckt.
»Ich entschuldige mich«, erklärte Mike. »Alles, was ich gesagt habe, ist wahr, aber ich habe es völlig falsch vorgebracht. Es kam nicht so heraus, wie ich es gemeint habe.«
»Und wie hast du es gemeint?«
»Ich war wütend auf mich, weil ich mich von dir überreden ließ, dich heute ins Geschäft zu fahren. Wärst du zu Hause geblieben,
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