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Killing for Love: Thriller (German Edition)

Killing for Love: Thriller (German Edition)

Titel: Killing for Love: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Barton
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hatte. Bliebe auch bloß einer am Leben, wäre alles umsonst gewesen. Wollte er sich von dieser nicht enden wollenden Qual befreien, mussten sie alle sterben.
    Er hatte vorsichtshalber seinen Wagen ein paar Straßen weiter geparkt, war zur Klinik gelaufen und hatte sich eingehend vergewissert, dass der Nachtwächter nirgends im Besucherbereich der Eingangshalle zu sehen war. Sobald er drinnen war, lief er eilig den Korridor hinunter zum Westflügel. Unterwegs traf er zum Glück keine Menschenseele.
    So weit, so gut.
    Er blieb an der Stelle stehen, an der die Gänge sich kreuzten, und linste um die Ecke zum Schwesterntresen. Eine schwergewichtige dunkelhaarige Pflegerin kam den Korridor entlang zum Tresen, anscheinend aus einem Patientenzimmer. Sie schritt am Tresen vorbei zum Schwesternzimmer.
    Er atmete tief ein, wartete ein paar Minuten und beobachtete, wie der Wachmann sich aus seinem Sessel erhob, sich streckte und ebenfalls zum Schwesternzimmer ging, wo sich die Spinde für das Personal befanden. Die Luft war rein. Er huschte um die Ecke, lief an dem leeren Sessel des Wachmanns vorbei und den Flur hinunter zu Zimmer 107. Dabei hörte er Stimmen und Gelächter aus dem Schwesternzimmer.
    Er öffnete die Tür und blickte in den dunklen Raum. Weil er aus dem hell erleuchteten Flur kam, brauchten seine Augen einen Moment, um sich an die Dunkelheit anzupassen. Sie lag im Bett, den Rücken zur Tür gewandt und die Decken bis zu ihrem Hals hochgezogen. Eine Mischung aus Erregung und Furcht beschlich ihn, bei der sein Adrenalinpegel in die Höhe schnellte.
    Ich schaffe das! Ich werde es tun! Sie verdient ebenso wenig, zu leben, wie die anderen.
    Seine Aufmerksamkeit richtete sich ganz auf Terris reglose Gestalt, als er die Tür hinter sich schloss und auf sie zuging. Er ertastete den Stuhl neben ihrem Bett und fühlte das Ersatzkissen, das die Schwestern ihr tagsüber unterlegten, damit sie aufrechter im Bett lag. Sie zu ersticken würde nur wenige Minuten dauern. Sie würde nicht leiden wie die anderen, was ihn in gewisser Weise beruhigte. Dennoch schien es unfair, dass ihr, der Hauptverantwortlichen für all seinen Schmerz und sein Elend, ein solch sanfter Tod vergönnt war.
    Plötzlich bemerkte er aus dem Augenwinkel eine Bewegung auf der anderen Seite des Bettes. Das Kissen über Terris Kopf haltend, erstarrte er, als er die silbrige Silhouette in der Ecke sah, keine zwei Meter entfernt.
    Selbst in der Dunkelheit erkannte er diesen Mann.
    »Guten Abend, mein Sohn«, sagte Ransom Owens.

34
    W as machst du hier?« Tyler Owens starrte seinen Vater verblüfft an.
    »Dasselbe könnte ich dich fragen«, entgegnete Ransom, während er seine Hand ausstreckte und an der Schnur zog, die das Licht über Terris Bett einschaltete.
    Tyler packte das Kissen fester. »Ich bin hier, um nach Mutter zu sehen.«
    Ransoms Blick fiel auf das Kissen. »Was hattest du damit vor?«
    Tyler schluckte. »Ich dachte, sie braucht vielleicht ein zweites Kissen.«
    »Auf ihrem Gesicht möglicherweise?«
    »Mach dich nicht lächerlich!« Schweißperlen traten auf Tylers Stirn und Oberlippe.
    Ransom hatte nicht glauben wollen, dass sein Sohn eines Mordes fähig war, geschweige denn heute Nacht herkam, um seine eigene Mutter zu töten. Aber eigentlich überraschte es ihn nicht. Er hatte Jahre gebraucht, seine Sorge um Tyler zu verdrängen, um seinen launenhaften, viel zu ernsten und verschlossenen Jungen, den er verdächtigte, zahlreiche Vögel und Haustiere von Nachbarn getötet zu haben.
    Gott sei Dank hatte er seine Ex-Frau heute Abend ernst genommen, als es ihr gelungen war, die wenigen Worte herauszubringen: Mohden … miii …i …wei …
    Er hatte übersetzt. »Tyler will dich umbringen? Du weißt. Was weißt du?«
    Terri hatte auf die Ziffer zwölf auf ihrer Uhr am Bett gezeigt. »Moo …dn …alläh …«
    Eiskalte Furcht hatte Ransom in diesem Moment ergriffen. Stunden war es her, seit Lila Newton den Wachmann belogen und ihm gesagt hatte, Ransoms Name stünde neuerdings auf der Besucherliste. Lila war diejenige, die ihn angerufen und misstrauisch gemacht hatte, indem sie äußerte, sie glaubte, dass Terri ihren Sohn gebeten hatte, sie vor seinem Vater zu schützen. Sofort war Ransom klar gewesen, dass etwas nicht stimmte, dass entweder Lila das belauschte Gespräch missverstanden hatte oder Terris Verstand ihr Streiche spielte. Er hatte Terri niemals Anlass gegeben, zu glauben, dass er ihr Leid zufügen könnte. Gott, er liebte sie

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