Killing for Love: Thriller (German Edition)
spät, du Schweinehund!«
Ransom seufzte, als die Agenten seinen Sohn in Handschellen legten und vom Bett hochzerrten.
Tyler starrte ihn wütend an, nichts als Hass in seinen blauen Augen. »Bist du nicht froh, dass sie alle tot sind? Du hast sie gehasst, jeden Einzelnen von ihnen, aber sie hast du am meisten gehasst, nicht? Candy Ruff. Wie oft habe ich dich sagen gehört, du wünschtest, sie wäre tot? Hättest du heute Nacht nicht unbedingt den Helden spielen wollen, wäre sie tot. Tot um Mitternacht.«
Tylers finsteres Lächeln machte Ransom Angst.
Hatte er dieses kranke, wütende, gefährliche Monstrum erschaffen?
Als die FBI-Leute ihn aus dem Zimmer und den Flur entlangzogen, redete er pausenlos weiter. »Er hockte dauernd vor dem Fernseher, hat diesen Film wieder und wieder abgespielt. Guck dir das an, hat er gesagt. Sieh dir an, was wahres Übel ist! Das ist deine Mutter, die all die Männer vögelt. Sie genießt das. Zum Teufel mit ihr! Ihr gefällt das auch noch. Das hat er gesagt.«
Lange nachdem die Agenten Tyler aus Green Willows geführt hatten, stand Ransom allein in Zimmer 107. Die anklagende Stimme seines Sohnes hallte ihm durch den Kopf. Er erstickte an seinen ungeweinten Tränen und rang nach Luft, ehe er endlich seinen Gefühlen nachgab. Leise weinte er vor sich hin, während er am ganzen Leib zitterte.
»Mr.Ransom?«
Er räusperte sich, wischte seine Wangen ab und drehte sich zu Lila Newton um.
»Kann ich etwas für Sie tun?«, fragte sie.
»Würden Sie mich zu Terri bringen?«
»Ja, Sir, selbstverständlich.«
Lila führte ihn aus dem West- zum Ostflügel. Als sie über den Korridor gingen, bemerkte er, dass eine Schwesternhelferin vor der Tür zu Nummer 118 saß. Lila sprach mit ihr, öffnete die Tür und ging mit Ransom in das halbdunkle Zimmer, das nur vom Nachtlicht im Bad erhellt wurde. Langsam bewegte er sich zum Bettrand und sah erst dort, dass Terri hellwach war. Sie sah zu ihm auf.
»Ta. Ta?«, fragte sie mit bebender Stimme.
Ransom nahm ihre kleine zarte Hand und hielt sie sanft. »Das FBI hat ihn weggebracht. Morgen früh besorge ich ihm einen Anwalt. Ich rufe meinen alten Freund aus der Studentenverbindung an, Robert Barlow. Er wird Tylers Fall übernehmen, da bin ich mir sicher.«
Terri drückte seine Hand.
»Robert kann auf Unzurechnungsfähigkeit plädieren«, sagte Ransom. »Tyler ist krank, sehr krank.«
Wieder drückte Terri seine Hand, bevor sie die Augen schloss. Ransom wischte ihr eine Träne von der Wange.
Mikes Handy klingelte nachts um ein Uhr fünfzehn. Obwohl er die Lautstärke nachts herunterschaltete, weckte das Klingeln ihn sofort. Er drehte sich im Bett um und langte mit einer Hand auf den Nachttisch, wo er seine Brieftasche, seine Schlüssel und die S&W-Halbautomatik ertastete, ehe er sein Telefon fand. Er klappte es auf und starrte auf das verschwommene Display, auf dem die Anruferkennung aufleuchtete. Hicks Wainwright.
Mike schoss im Bett hoch und warf die Decken beiseite. Während er aufstand, nahm er das Gespräch an. »Mike Birkett, was ist los?«
»Mike, hier ist Hicks Wainwright. Wir haben ihn.«
»Was?«
»Den Mitternachtsmörder. Wir haben ihn heute Nacht festgenommen, vor wenigen Stunden erst. Und wir haben sein Geständnis für alle Taten.«
»Wie? Wer? Mein Gott!«
»Tyler Owens, der Sohn von Terri Owens«, fuhr Hicks fort. »Aus irgendeinem Grund hatte er es seiner Mutter gestanden, und obwohl sie seit einem schweren Schlaganfall so gut wie gar nicht sprechen kann, konnte sie ihrem Ex-Mann begreiflich machen, was sie sagen wollte. Wir haben Owens eine Falle gestellt, gewartet, dass er versucht, seine Mutter umzubringen, und ihn verhaftet. Seither singt er wie ein Kanarienvogel.«
»Ich kann gar nicht fassen, dass es vorbei ist!«, brachte Mike heraus. »Seid ihr sicher – ich meine, hundertprozentig sicher?«
»So sicher, wie wir es zu diesem Zeitpunkt sein können«, antwortete Wainwright. »Aber mein Gefühl sagt mir, dass es keinen Zweifel gibt.«
»Danke, dass Sie mir gleich Bescheid gegeben haben!«
»Ich dachte, Miss Hammonds sollte die Erste sein, die es erfährt. Sie und Terri Owens sind die einzigen Überlebenden. Alle anderen aus Mitternachtsmaskerade sind tot.«
»Sie hat bestimmt einige Fragen.«
»Vielleicht kann ich ihr diese in ein paar Tagen beantworten.«
Sowie Mike das Gespräch beendet und sein Handy auf den Nachttisch gelegt hatte, schnappte er sich seine Jeans vom Stuhl neben dem Bett, zog sie an
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