Killing for Love: Thriller (German Edition)
telegraphisch Geld auf ein Konto in Fayetteville überwiesen hat, das auf den Namen William Geisman läuft«, ergänzte Nic. »Der Beschreibung des Bankkassierers nach sind wir ziemlich sicher, dass Mr.Geisman Casey Lloyd ist.«
»Sowohl Ransom Owens als auch sein Sohn Tyler verließen ihr Zuhause kurz vor den Misner-Morden. Seiner Frau zufolge war Tyler Owens auf einem Angelausflug. Und die Haushälterin von Mr.Owens gab an, er wäre auf einer seiner Knochenausgrabetouren, um es mit ihren Worten auszudrücken.«
»Was ist mit Heath Leroy?«, erkundigte Maleah sich.
»Er war laut seiner Sekretärin in LaRue County, Kentucky, um sich ein Grundstück anzusehen, dass die Erlöserkirche unlängst gekauft hat«, antwortete Nic.
»Verdammt!«, fluchte Maleah leise. »Es dauert zu lange, die Verdächtigenliste weiter einzugrenzen. Wir hätten die vier Männer schon längst observieren müssen. Dann wären zumindest Jean Misner und Shontee Thomas heute noch am Leben.«
»Wir sind noch keine sechs Wochen an dem Fall«, erinnerte Griff sie. »Als wir anfingen, hatten wir nichts außer drei ungelösten Morden, zwischen denen wir, die Powell Agency, die Verbindung entdeckten. Ohne uns hätte sich das FBI gewiss nicht so frühzeitig eingeschaltet. Wir können keine Wunder wirken, Maleah. Wir sind bloß Ermittler.«
»Entschuldige! Ich bin nur wütend und sorge mich schrecklich um Lorie Hammonds. Bis die Misners ermordet wurden, dachten wir, wir hätten einen Monat zwischen den Morden, aber jetzt …« Sie sah Derek warnend an. »Schon gut, du hast uns gesagt, der Täter könnte sein Muster verändern und mehr als einen Mord pro Monat begehen.«
»Wir sind alle frustriert«, gab Griff zu. »Ab sofort werden unsere vier Verdächtigen rund um die Uhr observiert.« Er wandte sich zu Nic. »Ruf Wainwright an, und erzähl ihm, was wir vorhaben. Wir wollen nicht, dass unsere Agenten mit den FBI-Leuten zusammenrasseln. Gegeneinander zu arbeiten wäre wenig hilfreich.«
Er wollte sie nicht töten. Aber er hatte von Anfang an gewusst, dass es unvermeidlich war. Wäre sie die letzte Überlebende, könnten die dämlichen FBI-Typen sich fragen, warum sie nicht umgebracht wurde, und wenn sie dann eins und eins zusammenzählten … Sein ursprünglicher Plan lautete, sie bis zum Schluss aufzusparen. Sie zu töten würde schwierig für ihn, denn er liebte sie, auch wenn sie seine Liebe nie verdient gehabt hatte. Wäre sie doch bloß …
Aber die Vergangenheit ließ sich nicht ändern, egal, wie sehr man es sich wünschte. Ihr unverzeihliches Handeln hatte sein ganzes Leben beeinflusst. Er war nie darüber hinweggekommen, dass sie ihn verließ. Hatte sie ihn jemals geliebt? Falls ja, wie konnte sie dann ohne ihn fortgehen?
Fast den ganzen Tag hatte er überlegt. Er wagte nicht, noch länger zu warten. Wenn er nicht sofort handelte, würde seine Identität bald gelüftet sein.
Um diese nachtschlafende Zeit war die Green Willows Reha-Klinik unheimlich still. Nur hier und da hörte man den Schrei eines rastlosen Patienten oder Lachen aus dem Schwesternzimmer. Die Vordertür verriegelte sich automatisch um Punkt elf Uhr jede Nacht und öffnete sich erst wieder um sechs Uhr morgens. Die Nachtschwestern drehten lediglich eine Runde zu Schichtbeginn und sahen ansonsten nur nach den Patienten, die ihren Klingelknopf gedrückt hatten, weil sie Hilfe brauchten. Der Nachtwächter war für das ganze Gebäude zuständig, einzig in dem gesondert abgesicherten Bereich gab es noch einen privaten Wachmann, der eine Acht-Stunden-Schicht arbeitete.
Das Timing war entscheidend. Er wusste, dass er nicht mehr als zehn Minuten hatte, um hineinzugehen, sie umzubringen und wieder herauszukommen. Und alles musste in der Zeit passieren, in der ein Wachmann um zehn seinen Posten verließ und bevor der andere es sich in seinem Sessel am Eingang der Luxuszimmer bequem machte. Offiziell musste ununterbrochen jemand da sein, aber er wusste, dass bei Schichtwechsel der ankommende Wachmann für gewöhnlich eine Weile brauchte, um seine Sachen im Spind zu verstauen, zur Toilette zu gehen und mit den Schwestern zu plaudern, bevor er sich einen Kaffee oder eine Cola aus dem Automaten in der Eingangshalle holte.
Terris Tod musste vollkommen anders aussehen als die Morde an den anderen Schauspielern aus Mitternachtsmaskerade. Er durfte nicht riskieren, dass sie eine Verbindung herstellten und ihn überführten – vor allem nicht, ehe er die übrigen drei umgebracht
Weitere Kostenlose Bücher