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Killing for Love: Thriller (German Edition)

Killing for Love: Thriller (German Edition)

Titel: Killing for Love: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Barton
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stieg aus, verriegelte den Wagen und streckte seine langen Arme über den Kopf. Heute Morgen war er in Memphis losgefahren und dreieinhalb Stunden unterwegs gewesen. Ohne Zwischenstopp war er einmal quer durch Mississippi gebraust. Je weiter er nach Osten kam, umso hügeliger wurde die Landschaft, denn er bewegte sich vom Flachland durch den Magnolienstaat bis hin zu den Ausläufern der Appalachen, die sich über den Norden und Osten von Alabama erstreckten. Nachdem er sein Gepäck aus dem Kofferraum geholt hatte, sah er sich um. Das schöne, frisch renovierte viktorianische Haus lag in einer ruhigen Straße. Große alte Bäume zu beiden Seiten der Straße zeigten erstes Frühlingsgrün. Dunmore war eine alte Stadt, durchwirkt von einer Südstaatentradition, die sie fest in der Vergangenheit verankerte. Und dennoch hatte er, als er im letzten Jahr längere Zeit hier gewesen war, erste Anzeichen eines Wandels bemerkt. Einige Leute hier blickten sehr wohl in die Zukunft.
    Die Powell Agency hatte ihn letzten Sommer hergeschickt. Da lernte er Perdues älteren Bruder Jack kennen, den Deputy im hiesigen Sheriff-Büro. Er hatte Jack auf Anhieb gemocht – und seine Schwester auf Anhieb nicht gemocht. Die Schwingungen, die man von anderen aufnahm, waren schon seltsam. Jack war eine Mischung aus hartgesottenem Soldaten und Charmeur, ein echter Kumpel und ein Frauenschwarm. Seine wilden Tage mit Zechgelagen und Flirts waren allerdings vorbei. Vor nicht einmal einer Woche war Derek auf Jacks und Cathys Hochzeit gewesen. Am nächsten Morgen hatte er sein Motelzimmer verlassen und war geradewegs nach Nashville gefahren, zur Geburtstagsfeier seiner Mutter.
    Nun war er also wieder hier in Dunmore, dazu verdammt, mit Perdue an einem neuen und ziemlich faszinierenden Fall zu arbeiten. Was ihre prekäre Beziehung anging, sollte er die Frau am besten gar nicht ernst nehmen. Sie war hoffnungslos verklemmt, jedenfalls in seiner Gegenwart. Er hatte ihr mehr als ein Mal gesagt, dass sie dringend lockerer werden müsste und ein guter Ansatz wäre, loszuziehen und sich flachlegen zu lassen. Diesen Vorschlag hatte sie nicht so aufgenommen, wie er gemeint war, nämlich wohlwollend – versteht sich.
    Leise vor sich hin lachend, ging Derek den Weg zur Vorderveranda hinauf. Jede Wette, dass Perdue es gar nicht erwarten konnte, ihn wiederzusehen!
    Als er läutete, rechnete er jedoch nicht damit, dass ihm ein schlaksiger Teenager öffnen und ihn hereinbitten würde.
    »Tante Maleah telefoniert gerade«, erklärte Seth Cantrell ihm. »Sie redet mit irgendjemandem von der Powell Agency, der ihr etwas zu dem Fall erzählt, an dem ihr beide dran seid. Sie kommt gleich zu Ihnen.«
    Seth war Jacks und Cathys Sohn, obwohl Jack und Seth sich erstmals im letzten Jahr begegnet waren. Jack war früher Army Ranger und in den frühen Neunzigern während des Golfkriegs nach einem Einsatz vermisst gemeldet worden. Die schwangere Cathy hatte einen anderen Mann geheiratet, der Seth wie seinen eigenen Sohn aufzog. Als Jack im letzten Jahr nach Dunmore zurückkam, hatte er nicht bloß entdeckt, dass seine erste große Liebe verwitwet war, sondern auch, dass er einen sechzehnjährigen Sohn hatte.
    Als Seth Derek von der Diele den Flur hinunterführte, fragte er: »Haben Sie schon gefrühstückt?«
    »Nein, bis jetzt noch nicht«, antwortete Derek.
    »Wir haben ein paar Reste, Pancakes und Würstchen. Und ich kann Ihnen frischen Kaffee aufsetzen.«
    »Klingt gut. Ich nehme alles, angefangen mit dem Kaffee.«
    Bis Maleah sich gut zehn Minuten später zu ihnen gesellte, hatte Derek die Pancakes- und Würstchenreste gegessen und trank seine zweite Tasse Kaffee. Seth hatte ihm erzählt, dass er während der Flitterwochen seiner Eltern bei seinen Großeltern wohnte, heute aber zum Frühstück zu seiner Tante gekommen war, weil er nur einen halben Tag Schule hatte.
    »Wie ich sehe, hast du dich hier schon häuslich eingerichtet«, begrüßte Maleah ihn, die auf seinen leeren Teller und von dort zu seinem Koffer neben dem Tisch sah. »Du hast doch nicht vor, hier zu wohnen?«
    »Eigentlich …«
    »Es gibt zwei vollkommen akzeptable Motels in Dunmore. Such dir eines aus!«
    »Ach, Perdue, komm runter! In diesem großen alten Haus ist mehr als genug Platz, um mich unterzubringen.«
    »Da hat er recht«, kommentierte Seth.
    Perdue bedachte ihren Neffen mit einem vernichtenden Blick.
    Derek lachte. »Betrachte es als Abenteuer! Wir beide arbeiten Seite an Seite, leben unter

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