Killing for Love: Thriller (German Edition)
Perdue an dem Fall eines möglichen weiteren Opfers arbeitet.«
Holt grinste. »Perdue? Rasselt ihr zwei nicht gern mal aneinander?«
Hierauf lachte Derek. »O ja, und inzwischen dürfte sie jedermann erzählt haben, dass ich Hörner sowie einen Schwanz besitze, einen Dreizack schwinge, Feuer spucke und lebende Klapperschlangen frühstücke.«
Holt verschluckte sich fast an seinem Bier, so dass er sich rasch eine Serviette vor den Mund halten musste. »Mann, warn mich nächstes Mal vorher, ja? Was immer du ihr getan hast, es muss sie verflucht sauer gemacht haben, denn solange ich Maleah kenne, habe ich noch nie erlebt, dass sie auf jemanden so allergisch reagiert hat wie auf dich.«
»Vielleicht erinnere ich sie an jemanden«, überlegte Derek. »Soweit ich weiß, habe ich der Dame jedenfalls nie irgendetwas getan. Trotzdem hält Perdue sich möglichst sehr weit von mir fern.«
»Hmm, wer weiß? Sie ist eine Frau, und es ist müßig, ergründen zu wollen, was in den weiblichen Köpfen vor sich geht. Aber du könntest die Spannung zwischen euch eventuell entkrampfen, indem du anfängst, sie Maleah statt Perdue zu nennen.«
»O nein! Ich spreche sie weiterhin mit Perdue an und sie mich mit selbstverliebter, neunmalkluger Macho.«
»Wow! Hat sie dich echt so genannt? Von Angesicht zu Angesicht?«
Derek nahm noch einen Schluck von seinem Guinness. »Nicht auf den Kopf zu, aber zufällig hörte ich, wie sie es vor ein paar Monaten sagte, als sie mit Nic Powell über mich sprach.«
Der Pieper, den Holt auf die Bar gelegt hatte, blinkte und vibrierte los. »Das sind wir. Unser Tisch ist frei.«
Eine Stunde später hatten Derek und Holt Steaks, Ofenkartoffeln und ein halbes Dutzend Brötchen vertilgt und gingen ihre Notizen beim Kaffee durch. Die laut wummernde Musik und der Geräuschpegel durch die anderen Gäste sorgten dafür, dass niemand mithören konnte, was sie redeten. Dennoch vermieden beide es, an einem solch öffentlichen Ort Namen zu erwähnen.
»Die Morde sind zu ähnlich, als dass es bloßer Zufall sein könnte«, stellte Derek fest. »Wüssten wir mit Bestimmtheit, dass das Opfer in der Berghütte vorher Drohbriefe bekommen hat, wären meine letzten Zweifel ausgeräumt. Die Tatsache, dass die Leichen nackt waren und mehrmals auf sie geschossen wurde, stellt allein noch keine Verbindung dar, aber die Masken, die sie aufgesetzt bekamen, sind etwas anderes.«
»Die Nacktheit und die Masken gehören zur Handschrift des Täters, stimmt’s?«
Derek grinste. »Du hast wohl den Fortbildungskurs in Quantico mitgemacht, was?«
»Genau, als ich beim Birmingham PD war.«
»Dann weißt du auch, dass man bei zwei Morden noch nicht von einem Serientäter spricht«, fuhr Derek fort. »Aber dass der unbekannte Verdächtige eine dritte Person bedroht, die darüber hinaus zumindest früher in Verbindung zu den anderen beiden Opfern stand, weist darauf hin, dass dieser Kerl das Potenzial dazu hat. Und wenn er nicht aufgehalten wird, mordet er weiter.«
»Jedenfalls steht er auf frühere Pornostars. Entschuldige, das sollte kein blödes Wortspiel werden«, fügte Holt schmunzelnd hinzu.
»Ja, scheint so. Aber mein Gefühl sagt mir, dass da noch mehr ist.«
»Zum Beispiel?«
»Das weiß ich noch nicht.«
»Diese Frau in Dunmore ist eine enge Freundin von Maleahs neuer Schwägerin. Also wird der Fall persönlich, zumindest für Maleah.«
Derek nickte. »An Sanders’ Stelle würde ich Maleah von dem Fall abziehen und einen unparteiischen Agenten einsetzen. Andererseits bin ich für alles offen und will gewiss keinen Stress machen, indem ich die Befehle von oben in Frage stelle.«
»Ich kenne Sanders«, sagte Holt. »Sowie er auch nur den Verdacht hat, Maleah sei die Falsche für den Job, tauscht er sie aus.«
»Kannst du ihn vielleicht überreden, das zu machen, bevor ich morgen in Dunmore ankomme? Mir bliebe ein Haufen Ärger erspart, wenn ich nicht mit ihr zu tun hätte.«
Holt lachte. »Ich würde meinen, wenn es überhaupt einen Mann gibt, der Maleah Perdue zu nehmen weiß, dann du.«
Mike küsste Hannah auf die Stirn, wünschte ihr gute Nacht und schloss die Zimmertür. Dann ging er nach nebenan, lugte durch die Tür und lächelte, als er sah, dass M. J. schon tief und fest schlief. Seine langen Beine lagen weit ausgestreckt auf der zerwühlten Bettdecke. Lautlos ging Mike hinein und hob M. J. gerade weit genug hoch, dass er die Decke unter seinem Sohn hervorziehen und ihn damit zudecken
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