Killing for Love: Thriller (German Edition)
hinten. Seine Augen weiteten sich vor Schreck, als er die seltsame Maske sah, die der Mann plötzlich vor dem Gesicht hatte. Seine Gedanken überschlugen sich vor lauter Fragen. Er erkannte die Maske im selben Augenblick, in dem er die Waffe in der Hand seines Besuchers bemerkte.
»Was soll das?«, brachte Charlie noch heraus, bevor der Kerl zielte und feuerte.
Die Kugel traf Charlies linkes Bein, knapp unterhalb des Knies.
Er starrte ungläubig zu dem Schützen, während er zu Boden ging und beide Hände auf sein blutendes Bein presste.
»Wer bist du? Was ist hier los?«
Der Mann feuerte noch einmal. Die zweite Kugel durchschlug Charlies Schulter. Dieser Kerl brachte ihn um! Er hatte einem Irren die Tür aufgemacht. Gott sei Dank waren Lily und die Mädchen nicht hier!
»Tu’s nicht!«, keuchte Charlie, als der Mann sich über ihn beugte.
Er zielte direkt auf Charlies Kopf und sagte: »Tot um Mitternacht.«
Dann gab er den tödlichen Schuss ab.
8
M aleah und Derek hatten vereinbart, sich die Leibwache für Lorie am Tag zu teilen, obwohl Derek kein offizieller Powell-Agent war. Gegenwärtig glaubten sie beide nicht, dass Lorie tagsüber in ernster Gefahr schwebte, weil die zwei anderen bekannten Opfer nachts ermordet worden waren, wahrscheinlich um Mitternacht. Derek war morgens mit Lorie zu »Treasures« gefahren und hatte versprochen, sich, so gut es ging, im Hintergrund zu halten, um die Neugier der Kunden nicht zu wecken.
»In Kleinstädten gehört Tratschen zu den beliebtesten Freizeitaktivitäten«, hatte Lorie sie aufgeklärt. »Und seit dem Tag, als ich wieder nach Dunmore kam, stehe ich ganz oben auf der Liste der Klatschthemen. Ich möchte den Tratschtanten kein Futter für wilde Spekulationen liefern, vor allem nicht dem Frauenverein für christliche Moral. Und alle werden reden, wenn du den ganzen Morgen in meinem Geschäft bist.«
Es war noch nicht ganz ein Uhr, und sie sollte Derek erst um zwei ablösen, aber Maleah holte sich trotzdem schon ihr Schulterhalfter, die Brieftasche, die Powell-Marke und die Wagenschlüssel von ihrer Schlafzimmerkommode. Der Plan hatte sich geändert.
Nachdem sie wieder ins Erdgeschoss gelaufen war, aktivierte sie die Alarmanlage, ging zur Hintertür hinaus und verschloss sie. Sobald sie in ihrem GMC Yukon Denali saß und in die Stadt Richtung Main Street fuhr, steckte sie sich den Bluetooth-Ohrstöpsel ins Ohr und tippte Mike Birketts Nummer an. Er meldete sich beim vierten Klingeln.
»Maleah?«
»Ja, ich bin’s.«
»Was gibt’s? Alles okay mit Lorie?«
»Lorie geht es gut, und ich möchte, dass es so bleibt.«
»Es ist etwas passiert.«
»O ja, das kann man wohl sagen!« Sie blickte starr durch die Windschutzscheibe. Viel zu viele Unfälle ereigneten sich, weil Leute sich ablenken ließen, indem sie telefonierten. Und sie wollte nicht in einer der Statistiken auftauchen. »Ich habe gerade mit Sanders gesprochen, Griff Powells erstem Mann. Die Agency überprüft alle, die mit dem einen und einzigen Erwachsenenfilm zu tun hatten, in dem Lorie auftrat. Und wie es aussieht, ist noch einer von der Besetzungsliste ermordet worden.«
»Weiß Lorie davon?«
»Ich bin unterwegs zu ihrem Geschäft, um ihr die schlechte Nachricht zu überbringen. Sanders hat die Information vor ungefähr fünfzehn Minuten hereinbekommen und mich sofort angerufen. Ein Mann namens Charles Wong wurde mit mehreren Schusswunden gefunden – die letzte, tödliche im Kopf. Sanders hat bereits den Polizeichef von Blythe in Arizona kontaktiert, einer kleinen Grenzstadt, in der Wong lebte, und es geschafft, ihm einige Informationen zu entlocken, die nicht an die Presse gegeben wurden. Sie sagten ihm, dass Wong nackt und mit einer Maske gefunden wurde.«
»Mistkerl! Es muss derselbe Täter sein. Die Vorgehensweise ist gleich.«
»Ja, würde ich auch sagen. Das macht drei Opfer, von denen wir wissen, drei Schauspieler, die in Mitternachtsmaskerade mitgewirkt haben, und bisher wurde einer pro Monat ermordet. Sanders will Nicole Powells alten Freund, Special Agent Josh Freidman beim FBI einschalten und ihm alles geben, was wir bisher haben. Wir scheinen es definitiv mit einem Serienmörder zu tun zu haben, und das heißt, dass wir alle Hilfe brauchen, die wir kriegen können, um ihn aufzuhalten, ehe er wieder mordet.«
»Ehe er an Lorie herankommt«, konkretisierte Mike.
»Ja, ehe er an Lorie herankommt.«
»Ist Derek bei dir?«, fragte Mike.
»Er ist im ›Treasures‹ bei
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