Killing for Love: Thriller (German Edition)
schließlich ein Multimillionär, ein Kerl, der in einer Sozialsiedlung aufgewachsen war und etwas aus sich gemacht hatte. Heute gehörte ihm eine Kette von Nachtclubs in sechs Großstädten: Atlanta, Nashville, Memphis, Louisville, Birmingham und Tallahassee. Und die kleine Shontee Rachelle Thomas aus Greenville in South Carolina, das uneheliche Kind einer Vierzehnjährigen, die von ihrem eigenen Cousin vergewaltigt worden war, sollte Mrs.Wichtig werden!
Ist wurscht, woher du kommst oder wer deine Mama war oder wie du geboren wurdest. Wichtig ist nur, wer du heute bist. Tony Johnsons Verlobte, bald seine Frau und die Mutter seiner Kinder.
Wie von selbst wanderte Shontees Hand zu ihrem Bauch, als sie daran dachte, Tony eines Tages einen Sohn zu schenken. Gott sei Dank hatten die beiden Abtreibungen vor zehn Jahren und der fiese Tripper keine bleibenden Schäden hinterlassen. Gleich nach Tonys Antrag hatte sie mit ihrem Arzt gesprochen, weil sie sichergehen wollte, dass ihr Körper so funktionierte, wie er sollte, dass es keinen Grund gab, weshalb sie nicht schwanger werden konnte.
Ich danke dir, Jesus. Vielleicht habe ich so viel Glück nicht verdient, aber deshalb danke ich dir umso mehr dafür!
Lorie wusste in dem Moment, als Maleah den Laden betrat, dass etwas nicht stimmte. Sie sollte Derek erst in einer guten Stunde ablösen.
Dennoch gab sie ihr Bestes, um sich auf Mrs.Hightowers Bestellung zu konzentrieren, und versuchte, den Gedanken zu verdrängen, dass es einen weiteren Mord gegeben haben könnte. »Möchten Sie sonst noch etwas? Sie wissen, dass wir alle Osterartikel dieses Wochenende mit zwanzig Prozent Rabatt verkaufen.«
»Nein, für heute wäre das alles. Aber ich komme nächstes Wochenende wieder, wenn Sie die Ostersachen noch weiter reduziert haben.«
Lorie rang sich ein Lächeln ab. Eloise Hightower war eine ihrer besten Kundinnen, die es liebte, ihr Haus zu schmücken und zu sammeln. Also senkte Lorie ihre Stimme zu einem Flüstern. »Nächstes Wochenende gehen wir sogar auf fünfundzwanzig Prozent, aber tiefer wird es vor Ostern nicht mehr. Danach gibt es fünfzig Prozent auf alle Osterartikel.«
Eloise strahlte, als hätte sie eben einen Preis verliehen bekommen, und flüsterte: »Ich verrate es keinem.«
Rasch wickelte Lorie alle zerbrechlichen Sachen in Papier und steckte sie in einzelne kleine Plastiktüten, die sie anschließend zusammen in eine größere mit Tragegriffen packte.
Währenddessen blickte sie zu Maleah hinüber, die sich dem Büro näherte. Dort saß Derek am Schreibtisch und löste ein Kreuzworträtsel in einem Rätselbuch, das er sich mitgebracht hatte. Lories Herz spielte verrückt.
Schlechte Neuigkeiten – keine Frage!
Sobald sie Eloise ihre Tüte gegeben und sich bei ihr für den Einkauf bedankt hatte, trat Lorie hinter dem Tresen hervor. Die Türglocke bimmelte, als Eloise ging, und keine Minute später läutete sie wieder. Auf halbem Weg nach hinten blieb Lorie stehen, drehte sich um und sah zur Tür. Mike Birkett trug Jeans, Turnschuhe und ein verwaschenes Roll-Tide-Sweatshirt, und er schaute ihr direkt in die Augen.
Schmetterlinge tanzten in ihrem Bauch.
Würde jemals der Tag kommen, an dem sie ihn ansehen könnte, ohne sich gleich in seine Arme stürzen zu wollen?
Mike hatte schon immer gut ausgesehen. Er war einsachtzig groß, breitschultrig und hatte eine breite Brust. Sein Haar war so schwarz, dass es im Licht bläulich schimmerte, und lang genug, um sich über dem Kragen zu kräuseln. Vor allem aber seine Augen hatten es Lorie angetan. Aus größerer Entfernung wirkten sie fast schwarz, doch aus der Nähe leuchteten sie dunkelblau.
Mikes Blick wanderte von ihr durch das Geschäft, bis er Maleah und Derek entdeckte und auf die beiden zuging. Lorie wollte ihn einholen, wurde jedoch von einer Kundin aufgehalten.
»Haben Sie noch welche von diesen Lichterketten in Pastelltönen, die ich für meinen Ostereierbaum nehmen könnte?«, fragte Carol Greene. »Letztes Jahr hatte ich sie bei Ihnen gekauft, aber dieses Jahr kann ich nirgends welche finden.«
»Sie sind leider ausverkauft«, antwortete Lorie. »Aber ich bekomme noch eine Lieferung, die bis Mittwoch hier sein müsste.«
»Ah, sehr schön! Können Sie mir dann bitte gleich zwei zurücklegen?«
»Ja, das mache ich gern. Kann ich sonst noch etwas für Sie tun?«
»Nein, das wäre schon alles. Meine Kinder wären nur so furchtbar enttäuscht, wenn ich die kleine Trauerweide im Vorgarten nicht
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