Killing for Love: Thriller (German Edition)
Hauptstraße verkauften Straßenhändler Hüte und Andenken, und Jungen boten ihre Dienste als Schuhputzer an.
»In so einer kleinen Stadt dürfte es nicht schwer werden, das Hotel zu finden, in dem Kyle Richey arbeitet«, dachte Maleah laut, die in eine Seitenstraße einbog.
»Stimmt. Das da vorn müsste es sein, das gelbe Haus rechts.«
Ein großes ausgeblichenes Schild hing über dem Eingang, auf dem HOTEL GARCIA stand. Der Kolonialbau war in einem freundlichen Sonnengelb gestrichen und sah einladend aus. Zwei Jungen, nicht älter als zwölf, kamen herausgelaufen, sowie Maleah den Jeep vor dem Hotel parkte. Beide plapperten wild drauflos, zu schnell, als dass Maleah viel von dem verstand, was sie sagten. Ihr Spanisch war bestenfalls mittelmäßig, und sprachen die Leute auch noch einen Dialekt, war sie gänzlich aufgeschmissen.
Derek stieg aus, zog zwei Fünf-Dollar-Scheine aus seiner Tasche und reichte sie den beiden Jungen. Wie Maleah verstand, beauftragte er die zwei, ein Auge auf den Wagen zu haben. Vor allem wollte er wohl, dass die beiden Kinder sie in Ruhe ließen.
Das Interieur des Hotels überraschte Maleah. Die Eingangshalle war mit farbigen Terrakottafliesen ausgelegt, und die breite Holztreppe nach oben war von einem aufwendig geschnitzten Geländer verziert. Hinter dem Tresen erhob sich eine hochschwangere Empfangsdame von ihrem Stuhl, die in einer Zeitschrift geblättert hatte, und lächelte sie strahlend an.
»Willkommen im Hotel Garcia!«, grüßte die Frau auf Englisch mit einem starken Akzent.
»Wir sind auf der Suche nach einem Mann, der bei Ihnen arbeitet«, erklärte Maleah. »Kyle Richey.«
»Ist er da?«, fragte Derek.
» Si, si. Kyle ist hier.« Sie drehte sich zu der verschlossenen Tür gleich hinter ihr um. »In seine Büro.«
Maleah und Derek sahen sich an. »Sagen Sie Mr.Richey bitte, dass wir ihn sprechen möchten.«
Sie nickte. »Si.« Dann klopfte sie an, rief »Kyle« und öffnete.
Ein großer schlanker Mann mit schulterlangem Haar, das zu einem Pferdeschwanz gebunden war, erhob sich hinter einem alten Holzschreibtisch und sprach auf Spanisch mit der Frau. Sie unterhielten sich kurz, bevor der Mann, den Maleah von alten Fotos wiedererkannte, in die Halle hinauskam.
»Ich bin Kyle Richey«, stellte er sich vor. »Ich leite das Hotel Garcia. Wie kann ich Ihnen helfen?«
»Mr.Richey, ich bin Maleah Perdue, und dies«, sie nickte zu Derek, »ist mein Partner, Derek Lawrence. Wir arbeiten für die Powell Private Security and Investigation Agency in Knoxville, Tennessee.«
Richey runzelte die Stirn. »Hat eine meiner Ex-Frauen Sie angeheuert, mich aufzuspüren?«
»Nein, Sir«, antwortete Maleah. »Wir sind wegen der Morde an drei Schauspielern hier, mit denen Sie als Kameramann für Starlight Productions zusammengearbeitet haben.«
Richeys Stirnrunzeln wurde tiefer. »Wer wurde ermordet? Darf ich hoffen, dass es der Mistkerl Sonny Deguzman war?«
»Mr.Deguzman zählt nicht zu den Opfern«, entgegnete Derek, »aber angesichts Ihrer gemeinsamen Vergangenheit verstehe ich, warum Sie dem Mann nicht nachtrauern würden.«
»Ja, ich würde sicher keine Träne vergießen, wenn jemand ihn abknallt.«
»Die Opfer waren Dean Wilson, Hilary Finch und Charles Wong.« Maleah beobachtete genau, wie er reagierte.
»Verdammt! Wilson war okay, würde ich sagen, auch wenn er genauso eine Primadonna war wie Hilary. Die zwei hatten sich echt gesucht und gefunden.« Er lachte. »Aber Charlie, den mochte jeder. Was zur Hölle ist mit ihnen passiert?«
»Wie ich Ihnen bereits sagte, wurden sie ermordet«, antwortete Maleah.
»Von wem?«
»Das wissen wir nicht. Wir hatten gehofft, dass Sie uns bei den Ermittlungen helfen können.«
»Moment mal, Sie verdächtigen mich doch nicht, oder? Der Einzige, gegen den ich etwas hatte, war Sonny, und der ist nicht tot, richtig?«
»Was ist mit Ihrer Ex-Frau, Charlene Strickland? Angesichts der Tatsache, dass Sie sie fast umgebracht hätten, als sie ihre Affäre mit Sonny entdeckten, und mehrere Jahre wegen Körperverletzung im Gefängnis waren, könnte ich mir vorstellen, dass Sie ihr nach wie vor nicht wohlgesinnt sind.«
Richey wurde rot und blickte zu der Empfangsdame, die zu ihm kam und einen Arm um ihn legte.
»Luisa weiß über alles Bescheid.« Richey strich ihr liebevoll über den runden Bauch. »Nach meiner Entlassung vor vier Jahren habe ich mir ein neues Leben aufgebaut. Luisa und ich haben geheiratet und erwarten in drei Wochen
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