Killing for Love: Thriller (German Edition)
Film.
»Du hast also auch Briefe erhalten?«, fragte Lorie.
»Ja, vier Stück. Mein Verlobter hatte sie versteckt und mir erst gestern gezeigt. Das war auch gut so, denn sonst hätte ich heute bei dem Anruf gar nicht gewusst, wovon die Leute reden. Sie haben gesagt, dass sie jeden kontaktieren, der mit Mitternachtsmaskerade zu tun hatte.«
»Haben sie dir auch erzählt, dass ich sie engagiert habe, genau wie Deans Bruder und Hilarys Mann auch? Wir haben sie alle drei unabhängig voneinander beauftragt, herauszufinden, wer die Briefe geschickt und Dean, Hilary und Charlie ermordet hat.«
»Ja, das ist mit ein Grund, wieso ich dich anrufe. Tony, mein Verlobter, will, dass wir uns bei euch mit einklinken. Er sagt, wir müssen unbedingt wissen, was weiter vor sich geht.«
»Da gebe ich deinem Tony recht. Je mehr wir alle wissen, umso besser. Für Dean, Hilary und Charlie kommt jede Hilfe zu spät, aber wir übrigen sollten uns zusammentun und gegenseitig helfen. Die Powell Agency müsste für uns alle arbeiten.«
»Hast du einen Bodyguard?«, wollte Shontee wissen.
»Ja, auf mich passt rund um die Uhr jemand von Powell auf. Sicher können sie dir auch eine Leibwache stellen.«
»Nicht nötig, darum hat Tony sich schon gekümmert. Er beschäftigt sowieso mehrere Leibwächter, weil ihm eine Reihe von Nachtclubs gehört, und reiche Männer wie er brauchen Schutz. Ach, Lorie, wenn du meinen Tony kennenlernen würdest! Er ist ein phantastischer Mann, und ich bin ganz verrückt nach ihm!«
»Wie es klingt, hat dein Leben sich zum Guten gewendet. Ich bin froh, dass du jemanden gefunden hast. Du verdienst es, glücklich zu sein.«
»Genau wie du. Was ist eigentlich aus deiner Jugendliebe geworden? Seid ihr zwei wieder zusammengekommen? Ich schätze, du bist inzwischen verheiratet und hast ein paar Kinder.«
»Nein, das hat sich nicht ergeben«, erwiderte Lorie. »Ich bin immer noch Single.«
»Was ist mit dem Typen?«
»Er hat jemand anders geheiratet.«
»Oh, was für ein Jammer!«
»Shontee, sei vorsichtig, ja? Der Briefschreiber hat schon drei Leute umgebracht. Wahrscheinlich schaltet das FBI sich in den Fall ein. Für sie ist der Kerl ein Serienmörder.«
»Ja, ich passe auf mich auf – und du auf dich, hörst du? Wenn das alles vorbei ist und der Mistkerl hinter Gittern sitzt, bekommst du eine Hochzeitseinladung. Wir wohnen in Atlanta, also gar nicht weit weg von dir, höchstens fünf Stunden Fahrt.«
»Ich komme ganz sicher«, versprach Lorie. »Nichts kann mich davon abhalten.«
Nachdem sie das Telefonat beendet hatte, wandte Lorie sich wieder zu Shelley. »Hast du irgendetwas von Maleah und Derek gehört? Maleah wollte mich auf dem Laufenden halten, hat sich aber bisher nicht gemeldet.«
»Direkt von ihr habe ich nicht gehört, was ich auch nicht erwarte. Sie gibt neue Informationen zuerst an Mr. oder Mrs.Powell.«
»Wusstest du, dass die Agency alle kontaktiert, die mit Mitternachtsmaskerade in Verbindung stehen? Das eben war Shontee Thomas. Sie bekam heute Morgen einen Anruf.«
»Gefahr erkannt, Gefahr gebannt«, gab Shelley zurück. »Ja, ich wusste, dass sie versuchen, alle zu erreichen, die mit dem Film zu tun hatten. Soweit ich weiß, fangen sie mit den Schauspielern an, weil bisher nur Schauspieler ermordet wurden.«
»Dann denken sie, alle Schauspieler könnten solche Drohbriefe erhalten haben und in Gefahr sein?«
»Das müssen wir herausfinden.«
»Warum warnt der Mörder uns? Das ergibt überhaupt keinen Sinn.«
»Ein Mörder, der seine Opfer vorher warnt, ist entweder unvorstellbar blöd oder sehr von sich eingenommen – möglicherweise beides.«
Plötzlich fiel Lorie ein, weshalb der Mörder es tat. »Er will uns Angst einjagen, stimmt’s?«
»Sicher. Vermutlich genießt er es, dass nun alle seine Drohungen ernst nehmen.«
»In diesem Jahr hat er einmal pro Monat gemordet, im Januar, Februar, März. Inzwischen ist April, also wird er bald wieder töten.«
»Sofern wir ihn nicht vorher ausfindig machen, wird er das.«
Maleah und Derek überquerten die Grenze nach Mexiko am frühen Mittwochnachmittag. Sie waren bis Laredo geflogen, hatten eine Kleinigkeit gegessen und sich einen Jeep gemietet. Eine Stunde später erreichten sie die Stadt San Pedro, kaum mehr als ein größeres Dorf aus der Kolonialzeit. Der Marktplatz bestand aus einem Springbrunnen und einer Statue, die einen Mönch in Kapuzenkutte darstellte. In einer Querstraße der von Ost nach West verlaufenden
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