Killing for Love: Thriller (German Edition)
unser erstes Kind. Ich habe meine Vergangenheit hinter mir gelassen. Und ich habe keinen Grund, irgendjemandem aus meiner Zeit als Kameramann etwas anzutun.«
»Ich würde Ihnen gern glauben«, äußerte Maleah. »Können Sie uns sagen, wo Sie sich seit Jahresanfang aufgehalten haben? Sind Sie zwischendurch über die Grenze gefahren, nach Tennessee oder Arizona zum Beispiel?«
Luisa begann, sehr schnell auf Spanisch zu sprechen, worauf Richey sie an sich drückte und ihr leise zuflüsterte. Sofort verstummte sie und lächelte zu ihm auf.
»Ich habe Mexiko schon über ein Jahr nicht mehr verlassen. Das letzte Mal, das ich überhaupt aus San Pedro weg war, war vor Weihnachten, als ich mit Luisa ihre Familie in Mexico City besucht habe.«
»Sagen wir also, wir glauben Ihnen.« Derek sah Richey an. »Wir können Sie als Verdächtigen streichen, aber nicht zwangsläufig als potenzielles Opfer. Haben Sie in letzter Zeit Drohbriefe erhalten?«
»Drohbriefe?«, wiederholte Richey verwundert.
»Unsere drei Opfer bekamen alle Drohbriefe, in denen ihnen der Tod angekündigt wurde«, erklärte Maleah, »wie auch anderen Schauspielern aus Mitternachtsmaskerade. «
»Ist ja unglaublich! Nein, ich habe keine Drohbriefe gekriegt. Vielleicht hat der Mörder es nur auf die Schauspieler abgesehen.«
»Kann sein«, stimmte Derek zu. »Fällt Ihnen zufällig jemand aus der Zeit ein, der einen Grund haben könnte, ausgerechnet die Schauspieler dieses Films umzubringen?«
Richey schüttelte den Kopf. »Eigentlich nicht – es sei denn natürlich, Travis Dillard hätte seine Drohungen von damals wahr gemacht.«
»Was für Drohungen?«, erkundigte Maleah sich.
Achselzuckend antwortete Richey: »Das ist schon Jahre her, aber es hieß, als Hilary aus dem Geschäft ausstieg, hätte Dillard sie bedroht. Sie war sein größter Star, und alle wussten, dass er in sie verschossen war. Er hätte sie vom Fleck weg geheiratet, wenn sie gewollt hätte. Könnte also sein, dass er sich jetzt doch noch an ihr gerächt hat und die anderen beiden umbrachte, damit es aussieht, als wäre Hilary nur eines von mehreren Opfern.«
»Interessante Theorie!«, meinte Derek. »Wissen Sie, dass Dillard stirbt? Er hat Bauchspeicheldrüsenkrebs im Endstadium.«
»Tja, ich kann nicht behaupten, dass mir das leidtut. Irgendwann kriegt man für alles die Quittung, nicht? Zu mir war Dillard ganz okay, aber dieser Mann war ein echtes Schwein.«
Dem stimmte Maleah voll und ganz zu. Dillard war ein Mistkerl. Allerdings war er noch nie wegen Gewalttätigkeit aufgefallen, Kyle Richey hingegen schon. Er hatte seine Ex-Frau Charlene Strickland, ebenfalls Darstellerin in Mitternachtsmaskerade, beinahe totgeprügelt. Konnte es sein, dass seine Theorie, die Morde sollten das eigentliche Motiv eines bestimmten Mordes verschleiern, seine Idee und Charlene sein eigentliches Ziel war?
Mike hätte einen seiner Deputys zu Lorie schicken können, um sie zu benachrichtigen, dass Hicks Wainwright seinen Vorgesetzten empfahl, umgehend eine FBI-Sondereinheit einzusetzen. Wahrscheinlich wusste die Powell Agency ohnedies schon Bescheid und hatte Shelley Gilbert informiert.
Als er draußen vor »Treasures of the Past« stand, versuchte er, sich einen triftigen Grund zurechtzulegen, weshalb er hier war. Er tat seine Pflicht als der County Sheriff. Jack und Cathy wären dankbar, dass er sich persönlich um Lories Fall kümmerte.
Ja, klar, rede dir ruhig lauter Quatsch ein!
Als er gerade die Tür öffnen wollte, kam eine Kundin heraus, die er erkannte, deren Name ihm jedoch nicht einfallen wollte. Sie blieb stehen und lächelte. »Guten Tag, Sheriff.«
»Guten Tag«, erwiderte er, konnte sich aber immer noch nicht erinnern, wer die Frau in mittleren Jahren war.
Als er in den Laden blickte, sah er, dass Shelley die Porzellan- und Glaswaren in den Vitrinen hinten links mit einem Federmopp abstaubte. Von dem kleinen Podest dort konnte sie das gesamte Geschäft überblicken, einschließlich des Kassentresens. Derjenige, der durchsickern ließ, dass Lorie unter Personenschutz stand, hatte wahrscheinlich nicht geahnt, was er damit auslöste. Mindestens die Hälfte der Leute, die sich in dem Laden umschauten, dürften aus Neugier hier sein, nicht um etwas zu kaufen. In dieser Gegend sprach sich alles schnell herum; es war nur eine Frage der Zeit, bis die ganze Stadt Bescheid wusste. Und falls – oder vielmehr: wenn – Ryan Bonner seinen Boss bei der Huntsville Times überredete, die
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