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Killing for Love: Thriller (German Edition)

Killing for Love: Thriller (German Edition)

Titel: Killing for Love: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Barton
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Leibwachen zu stellen, wenn ich mir nicht einmal eine leisten kann.«
    Da sie beide für einen Moment verstummten, hörten sie, was der Nachrichtensprecher als Nächstes verkündete: »Wir schalten jetzt zu Joelle Piette aus unserem Senderbüro in Atlanta. Joelle spricht mit Calvin James, dem Sicherheitschef des Nachtclubs, in dem Shontee Thomas und ihr Bodyguard Tyrell Fuqua letzte Nacht ermordet wurden.«
    Die Kamera zoomte auf eine junge attraktive Schwarze mit auffallend grünen Augen, die sich mit ernster, sorgenvoller Miene an den Mann neben ihr wandte. Er war gute eins neunzig groß, hatte sehr breite Schultern und einen Stiernacken. Vor allem aber fiel auf, dass sein weißes Hemd unter dem dunklen Anzugjackett voller Blutflecken war.
    »Was können Sie uns über die Morde letzte Nacht im Rough Diamond erzählen?«, fragte Joelle.
    »Die Tat ereignete sich gegen Mitternacht«, antwortete Calvin, dessen Blick auf Joelle gerichtet war, nicht auf die Kamera. »Wir haben Überwachungskameras im ganzen Gebäude. Der Unbekannte wurde kurz vor Mitternacht mit Miss Thomas im obersten Stock vor den Privaträumen von Mr.Johnson gesehen.«
    »Mr.Johnson ist Anthony Trice Johnson, der Besitzer des Rough Diamond und mehrerer anderer Nachtclubs im Süden.« Joelle schaute in die Kamera, während sie sprach. »Shontee Thomas war seine Verlobte.«
    »Das ist richtig«, bestätigte Calvin, als wäre Joelles Bemerkung eine Frage gewesen. »Sobald ich von dem Eindringling erfuhr, bin ich mit zwei von meinen Männern zum Aufzug gegangen.« Er schüttelte den Kopf. Anscheinend konnte er immer noch nicht glauben, was er gesehen hatte. »Wir fanden Tyrell und eine rothaarige Frau in der Fahrstuhlkabine, beide tot.«
    »Und was haben Sie dann gemacht?«, wollte Joelle wissen.
    »Wir sind die Treppe in den zweiten Stock hinaufgelaufen.«
    »Haben Sie dort Miss Thomas’ Leiche gefunden?«
    Calvin nickte. »Sie lag da, hatte mehrere Schusswunden und war blutüberströmt.«
    Vier uniformierte Polizisten erschienen gleichsam aus dem Nichts. Zwei stellten sich neben Calvin, während ein dritter mit Joelle redete und der vierte dem Kameramann bedeutete, die Aufnahme zu beenden.
    »Sie haben kein Recht, mir zu verbieten, mit der Presse zu reden«, beschwerte Calvin sich bei den Polizisten. »Mr.Johnson will, dass die Leute wissen, was mit seiner Verlobten passiert ist. Er will dem Mörder eine Nachricht zukommen lassen.«
    Plötzlich verschwamm das Bild, alles wurde schwarz, und im nächsten Augenblick war der Nachrichtensprecher wieder da. »Wie es aussieht, wurde die Verbindung unterbrochen. Nach der Werbepause berichten wir weiter von den schrecklichen Morden in Atlanta.«

    Er stand ganz hinten in der Menge der Schaulustigen vor dem Rough Diamond und beobachtete, wie die Polizei Calvin James von der Nachrichtenfrau, Joelle Piette, wegführte. Niemand – nicht die Polizei, nicht das FBI, nicht die Presse und auch nicht Tony Johnsons Sicherheitsleute – ahnte, dass die Person, die erst vor wenigen Stunden drei Leute in dem Nachtclub ermordet hatte, sich nun den Medienrummel aus der Nähe ansah.
    Nachdem er Ebony O. gegen Mitternacht erledigt hatte, war er in sein Hotel zurückgekehrt. Er hatte ihr den tödlichen Kopfschuss verpasst, sie ausgezogen und ihr dann die Maske aufgesetzt, die er in einer Aktentasche im zweiten Stock versteckt hatte. Sobald sie maskiert gewesen war, hatte er ihre Sachen in die Aktentasche gesteckt und war den Flur zu einem Fenster hinuntergegangen, von dem aus eine Feuerleiter nach unten führte. Er war kaum in der Seitengasse hinter dem Club angekommen, da hörte er schon Rufe aus dem offenen Fenster oben. Er hätte sich die Zeit nehmen sollen, das Fenster wieder zu schließen, aber ihm war klar gewesen, dass jede Sekunde zählte. Die Aktentasche vor die Brust geklemmt, war er die Gasse entlang zwei Blocks weitergelaufen und hatte sein Hotel über den Hintereingang betreten.
    Dort hatte er sich sorgfältig den falschen Schnauzbart, Nase, Kinn und Haarteil abgenommen, die Theaterschminke abgewischt und geduscht. Wenige Stunden erholsamer Schlaf reichten ihm, um hinreichend erfrischt zu sein. Auf dem Weg zurück zum Rough Diamond hatte er in einem Fast-Food-Restaurant einen Kaffee getrunken und ein Gebäckstück gegessen. Eigentlich hatte er geplant, nur kurz vorbeizuschlendern, sich anzuschauen, was los war, und in sein Hotel zurückzukehren. Sein Rückflug ging um fünf vor zwölf. Als er jedoch die Menge

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