Killing for Love: Thriller (German Edition)
Mike mich an dich weitergegeben?«
»Er übertrug mir die Leitung in deinem Fall.«
»Prima! Ich wusste, dass er es vorhatte …« Lorie atmete einmal tief durch und überdachte ihre Entscheidung, ins Geschäft zu gehen. »Was meinst du, wie lange wir den Laden nicht mehr öffnen können?«
»Ich habe keine Ahnung«, gestand Jack. »Ein paar Tage, vielleicht länger. Je nachdem, ob noch mehr Artikel über dich in der Zeitung erscheinen.«
»Und wenn noch mehr folgen?«
»Dann wäre es das Beste, das Geschäft auf unbestimmte Zeit zu schließen.«
Maleah und Derek waren frühmorgens im Powell-Jet nach Knoxville zurückgeflogen und trafen zum Frühstück auf Griffins Rest ein. Obwohl Griff und Nic selbst im Mord an Kristi Arians ermittelten, hatten sie ein Meeting aller im Mitternachtsmörderfall ermittelnden Agenten anberaumt. Die Agency war bereits von den nächsten Angehörigen zweier Opfer engagiert worden, und sie rechneten damit, dass sich noch heute Anthony Johnson oder sein Anwalt bei ihnen melden würde. Außerdem vertraten sie Charlie Wongs Familie pro bono. Die Tatsache, dass Lorie Hammonds die beste Freundin von Maleahs Schwägerin war und Jared Williams zu Griffs engsten Bekannten zählte, machte den Fall für sie alle zur persönlichen Angelegenheit.
Die Zentrale der Powell Agency saß in der Innenstadt von Knoxville in einem renovierten Gebäude, das Griff vor einigen Jahren gekauft hatte. Zu Ehren des schwerreichen Eigentümers war es von der Stadt »Powell-Haus« getauft worden. Eine kleine Gruppe von Verwaltungsassistenten kümmerte sich hier unter Leitung eines Büromanagers um das Tagesgeschäft. Der Manager war direkt Griff und Nic unterstellt. Fünfzig Leute, einschließlich der Agenten im Außendienst, arbeiteten für die Powell Agency. Die Computerfachleute waren für mehrere Bereiche zuständig, hauptsächlich aber für die Recherche. Die Buchhalter regelten alle Finanzen, Steuern und Lohnabrechnungen. Darüber hinaus beschäftigte Griff den ehemaligen FBI-Profiler Derek Lawrence und Camden Hendrixes Anwaltskanzlei sowie einen Psychologen als feste Berater.
Nicht zu vergessen Dr.Yvette Meng und ihre Assistenten. Maleah hatte zwar keinen konkreten Beweis, vermutete jedoch, dass Griff erwog, Dr.Mengs spezielle Talente und jene ihrer kleinen Konklave auf Griffins Rest zu nutzen, um gewisse Fälle zu lösen, in denen sie nicht weiterkamen. Auch wenn Maleah nicht viel von solchem Hokuspokus hielt, bemühte sie sich, für alles offen zu sein. Eines jedenfalls wusste sie mit Sicherheit, nämlich, dass Dr.Meng eine außergewöhnliche Wahrnehmung besaß. Ob Griffs alte Freundin und ihre Schüler tatsächlich über hellseherische Fähigkeiten verfügten, konnte sie allerdings nicht sagen.
Griff arbeitete die meiste Zeit von seinem Anwesen aus und hatte sich im letzten Jahr selten in der Zentrale aufgehalten. Das eigentliche Zentrum des Unternehmens bildete ein riesiges, hochmodernes Heimbüro in Griffs und Nics Wohnhaus. Es war in drei Bereiche unterteilt, von denen einer einen Konferenzraum mit zwei Plasmafernsehern, DVD- und CD-Playern und einer Wand voller Bücher und Zeitschriften bildete. In der Mitte stand ein großer eckiger Tisch, der von weichen Lederstühlen umgeben war.
Maleah und Nic hatten nach dem Frühstück ein paar Minuten allein reden können. Bis sie in den Konferenzraum kamen, saß Griff schon vorn am Tisch. Die übrigen Agenten standen noch in Grüppchen im Raum verteilt. Derek hatte sich einen Platz nahe bei Griff gewählt, und die beiden waren ins Gespräch vertieft.
»Keine Sorge, sie reden nicht über den Mitternachtsmörder«, sagte Nic zu Maleah. »Griff wollte mit Derek über den Mord an Kristi sprechen. Wir warten immer noch auf einen Bericht mit den Einzelheiten vom Knoxville PD, aber sie behandeln den Tathergang topsecret.«
Maleah nickte. Sie hatte Griffs Methoden, an die Informationen zu gelangen, die er brauchte, noch nie in Frage gestellt. Nur sehr selten stießen sie auf eine rare Spezies: einen Mann oder eine Frau, die sich nicht kaufen ließen – egal, zu welchem Preis. Und Maleah fragte sich, wenn es hart auf hart käme, welches wohl ihr Preis wäre, denn sie wusste nur zu gut, dass es sich dabei nicht immer um Geld drehte.
Nic begrüßte jeden Agenten einzeln, ehe sie sich an das Tischende Griff gegenübersetzte. Maleah schaute sich um. Nic, Griff und Derek hatten bereits am Tisch Platz genommen. Holt Keinan, der in dem Mord an Hilary Finch
Weitere Kostenlose Bücher