Killing for Love: Thriller (German Edition)
um sich Jean zu holen.«
»Ist das eine Drohung, alter Mann?«
Travis lachte. »Rede keinen Schwachsinn! Warum sollte ich Jean etwas antun wollen? Sie war einer meiner besten Ficks. Ich hab’s immer genossen, wie sie schrie, wenn ich sie zum Kommen brachte.«
Jeff biss die Zähne zusammen. Er würde den Köder nicht schnappen. »Ich passe auf Jean auf. Und falls ich herausfinde, dass du hinter den Morden steckst und meine Frau bedroht hast, sorge ich höchstpersönlich dafür, dass du in der Hölle verrottest!«
Jeff legte auf, ehe Travis etwas erwidern konnte.
Nachdem er sein Handy eingesteckt hatte, ging er aus dem Schlafzimmer und nach unten. Auf einmal hatte er das dringende Bedürfnis, Jean zu sehen, sich zu vergewissern, dass es ihr gutging. Als er am Wohnzimmer vorbeikam, nickte er und winkte dem einen ihrer beiden Sicherheitsmänner zu, der Solitaire spielte. Der zweite Mann war draußen postiert. Die beiden wechselten sich tagsüber stündlich ab. Und alle acht Stunden kamen zwei ausgeruhte Ersatzleute, um die nächste Schicht zu übernehmen.
Jeff ging in den dunklen schalldichten Raum, in dem Jean ihre Internetvideos aufnahm. Seine nackte Frau lag auf einer breiten roten Polsterliege und berührte sich. Ihre eine Hand lag auf ihrem Busen und streichelte den Nippel, die andere befand sich zwischen ihren Beinen, wo sie ihre Klitoris rieb.
Er beobachtete, wie sie sich zum Orgasmus brachte, dass ihr ganzer Leib in Schüben erbebte und sie leise und verführerisch stöhnte.
»Hat es dir genauso viel Spaß gemacht wie mir?«, fragte sie atemlos.
Jeff lachte. »Beinahe.«
»Hast du nicht gesagt, du brauchst mich vorläufig nicht?«
»Travis Dillard hat angerufen.«
Sie stand auf, zog sich einen knielangen Satinmorgenmantel über und stellte die Kamera ab, die auf einem Stativ vor der Liege aufgebaut war. »Was wollte er?«
»Shontee ist tot.«
Jean schloss für einen Moment die Augen. »O nein!«
Sofort war Jeff bei ihr und nahm sie in seine Arme. Tröstend strich er ihr über den Rücken. »Dir passiert nichts, versprochen! Ich schwöre dir, dass ich für deine Sicherheit sorge.«
Sie lehnte ihren Kopf an seine Schulter und schlang die Arme um seine Taille. »Das weiß ich doch.«
Als hätte er ihre Gedanken hören können, korrigierte er ihre Worte von »Das weiß ich doch« in »Ich weiß, dass du es versuchst«.
In seiner Funktion als leitender Ermittler rief Special Agent Wainwright Mike an und lud ihn ein, an einer Besprechung im FBI-Büro in Birmingham teilzunehmen. Da Mike kein offizielles Mitglied der Sondereinheit war, handelte es sich um eine reine Gefälligkeitsgeste. Nach Wainwrights erstem Besuch in Dunmore, wo er Lorie befragte, hatte Mike den FBI-Agenten überprüft und in etwa gefunden, was er bereits vermutet hatte: Mit neununddreißig Jahren war Wainwright ein erfahrener Ermittler. Er besaß den Ehrgeiz, das Durchhaltevermögen und die Erfahrung, um eine solche Untersuchung zu führen. Binnen Tagen hatte Wainwright ein Computerdaten-Filtersystem einrichten lassen, in dem sämtliche Hinweise und Spuren in dem Fall verarbeitet wurden. Unter normalen Umständen hätte Mike einen seiner Deputys für die Koordination mit dem FBI abgestellt, aber dies hier war nicht irgendein Fall. Lories Leben wurde bedroht, und solange der Mörder nicht gefasst und aufgehalten wurde, blieb sie in größter Gefahr.
Je ein Vertreter der Bundesstaaten, in denen der Mitternachtsmörder zuerst zugeschlagen hatte – Tennessee und Arizona –, war in die Sondereinheit aufgenommen worden, die gegenwärtig aus nur fünf Leuten bestand. Eine kleine Gruppe erfahrener Mordermittler konnte weit effizienter sein als eine größere Crew unerfahrener Polizisten. Wainwright hatte sich einen Bundeskollegen sowie einen Agenten aus Alabama dazugeholt.
Bei seiner Ankunft in Birmingham wurde Mike zu Wainwrights Büro gebracht und von FBI Special Agent Luther Armstrong vorgestellt, der als Co-Ermittler fungierte. Mike schüttelte den beiden Bundesstaatenrepräsentanten die Hand. Der eine war ein Mordermittler vom Knoxville PD, der andere ein langjähriger Cop aus Blythe in Arizona. Special Agent Karla Ross vom FBI in Alabama kam auf ihn zu, und Mike erkannte sie sofort wieder.
»Schön, Sie wiederzusehen, Special Agent Ross.«
»Ganz meinerseits, Sheriff«, gab sie zurück. »Wir haben sicher beide nicht gedacht, dass wir je wieder zusammen einem Serienmörder hinterherjagen.«
»Nein, gewiss nicht«,
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