Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Killing Game

Killing Game

Titel: Killing Game Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
sind«, sagte er und stellte seine Krücke an den üblichen Platz in der Ecke. »Ich bin vor ein paar Minuten fertig geworden und habe mir einen Kaffee geholt. Sie haben doch nicht lange gewartet?«
    Sara schüttelte den Kopf. »Wir sind gerade erst angekommen.«
    Er trat zu der Leiche unter dem Laken. Die beiden Kriminalisten standen auf der anderen Seite, und ihre Augen wanderten automatisch zu dem Opfer, als Robbins das Laken zurückschlug und Kopf und Hals der Frau bloßlegte. Grace Salfers kurz geschnittenes weißes Haar und der Lippenstift sahen beinahe perfekt aus, so als könnte ihr nicht einmal der Tod die Würde rauben. Das Lächeln, das sie im Bett aufgesetzt hatte, war nun fort, und ihre Lippen bildeten eine schmale Linie.
    »Ihr Opfer wurde stranguliert«, begann der Leichenbeschauer. »Definitiv Mord. Punktuelle Blutungen in den Bindehäuten.«
    Auch wenn schon ein kräftiges Niesen Einblutungen hervorrufen konnte, galten punktuelle Blutungen auf der Bindehaut – die Schleimhaut auf der Innenseite der Augenlider – als eindeutiges Anzeichen für eine Strangulation.
    »Erwürgt oder erdrosselt?«, fragte Sara.
    »Keine Anzeichen für Erwürgen«, sagte Robbins. »Keine Handabdrücke, keine Quetschungen am Kehlkopf, nichts dergleichen. Meine Vermutung lautet, dass sie mit einem weichen Hilfsmittel erdrosselt wurde, vielleicht mit so etwas wie einem Bettlaken.« Er hielt die Ecke des Lakens hoch, mit dem die Leiche abgedeckt worden war, um seine Worte zu unterstreichen. »Ich habe Baumwollfasern in ihrem Rachen und ihrer Nase gefunden. Ich habe sie schon ins Labor geschickt.«
    »Was ist mit den Leichenflecken?«, erkundigte sich Sara.
    »Sie hat auf dem Bauch gelegen, als sie gestorben ist, und sie ist noch eine Weile in dieser Position geblieben«, sagte Robbins.
    »Wir haben sie auf dem Rücken liegend gefunden.«
    »Gestellt«, gab er zurück. »Greg hat mir vorhin erzählt, die ganze Szenerie hätte irgendwie ›falsch‹ gewirkt.«
    Sara sah Greg an, worauf der mit den Schultern zuckte.
    »Worauf wollen Sie hinaus?«, fragte sie Robbins.
    »Ich denke, Ihr Mörder hatte einen Haufen Zeit, um alles in Szene zu setzen, als sein Opfer erst einmal tot war.«
     
    Das Bürogebäude von Home Sure befand sich an einer Nebenstraße der Desert Lane, die vom Charleston Boulevard abzweigte. An dem lang gezogenen, niedrigen Putzgebäude im Schatten der 1-15, vor dem sich ein halb voller Parkplatz für dreißig Fahrzeuge befand, hing ein bescheidenes Firmenschild. Die Doppelflügelglastür in der Mitte der Putzfassade wurde von einem Logo geschmückt.
    Sie stiegen aus dem Taurus, und Brass umrundete den Wagen, um gemeinsam mit dem C.S.I.-Schichtleiter über den kurzen Gehweg zum Eingang zu gehen. Grissom bemühte sich, ein Gähnen zu unterdrücken.
    »Ich wollte Sie nicht langweilen«, scherzte Brass. Er wusste, dass Grissom nie der Treibstoff auszugehen schien. Doch der Leiter der Nachtschicht verlangte einfach zu viel von sich selbst, seit Ecklie ihn so rüde seines ehemaligen Postens beraubt hatte.
    »Sie sind wie immer ein höchst unterhaltsamer Begleiter«, gab Grissom mit einem schwachen Lächeln zurück. »Aber die Woche war lang, Jim.«
    »Wie wäre es, wenn Sie von dem Sechzehn-Stunden-Tag zu Ihrem normalen Zwölf-Stunden-Tag zurückkehren würden«, fragte Brass, als sie die Tür erreicht hatten. »Und vielleicht sollten Sie ab und zu auch mal einen Tag freinehmen? Überraschen Sie sich und alle anderen mal.«
    Grissom schüttelte den Kopf. »Zu viel zu tun.«
    Brass gab einen schweren Seufzer von sich. »Sie sind ein guter Vorgesetzter, Gil. Ich habe gesehen, wie Sie gewachsen sind … in einem Job, der mal mir gehört hat, falls Sie sich erinnern. Hören Sie auf jemanden, der das schon hinter sich hat – lassen Sie nicht zu, dass die Politiker Sie von der Bühne fegen.«
    Grissom presste die Lippen zu einem gezwungenen Lächeln zusammen und nickte. Die stille Eloquenz seiner Geste bedeutete Brass mehr als ein verbales Dankeschön.
    Der Kriminalist öffnete die Tür, und Brass betrat das Gebäude zuerst. Durch den bescheidenen Eingang gelangten sie in ein hell erleuchtetes Zimmer, das eher an einen Ausstellungsraum erinnerte als an das Büro eines Sicherheitsdienstes.
    Hoch oben an den cremefarbenen Wänden hingen posterartige gerahmte Farbbilder von uniformierten Home-Sure -Wachleuten, die Schlösser überprüften, böse Buben in Handschellen abführten, Schulkindern halfen und sich an Home-Sure-

Weitere Kostenlose Bücher