Killing Game
gedauert, bis sie aus dieser Gegend fortgezogen sind. Jim ist ein bisschen arrogant geworden, aber Grace überhaupt nicht – und sie und ich haben den Kontakt aufrechterhalten.«
»Wissen Sie, ob es irgendjemanden gab, der etwas gegen sie hatte?«
Sie schüttelte den Kopf. »Nein, tut mir Leid. Nicht ein Mensch.«
Greg hatte den Eindruck, sie hätte etwas zu schnell geantwortet, also bat er: »Können Sie vielleicht noch einmal darüber nachdenken? Jemand muss …«
»Junger Mann, das ist das Einzige, worüber ich nachgedacht habe, seit ich von dieser Tragödie erfahren habe. Die Vorstellung, jemand …jemand ermordet eine Person wie Grace … ich kann mir nicht einen Menschen denken, der Grace nicht gemocht hätte, geschweige denn jemanden, der im Stande wäre, so etwas … so etwas sinnlos Grausames zu tun.«
»Ja, Ma’am. Kannten Sie ihre Haushälterin? Angela Dearborn?«
»Angie? Oh, aber ja. Sie war Graces Schutzengel, nachdem Jim gestorben ist. Sie kam und hat sich ihrer angenommen, ist ihre Freundin geworden. Für Grace war sie wie eine Tochter – sie haben sich immer zusammengesetzt und sich gegenseitig von ihren Problemen erzählt, Meinungen ausgetauscht … ich fühle mich furchtbar!«
»Warum?«
»Ich hätte daran denken müssen, Angie anzurufen. Und ihr mein Beileid auszudrücken – Grace und das Mädchen waren wie eine kleine Familie. Armes Ding, sie muss am Boden zerstört sein.«
Die unbeabsichtigte und doch schaurige Ironie dieser Worte verschlug Greg die Sprache, und so war es an Grissom zu sagen: »Es tut mir Leid, Ihnen das sagen zu müssen, Mrs Parker … aber Angela Dearborn ist ebenfalls tot.«
Die Hand der Frau schoss an ihre Lippen, und Tränen sammelten sich in ihren Augen, rannen über die Lider, und das Taschentuch kam noch doch zum Einsatz.
»Sagen Sie mir nicht, sie … Angie … sie war doch nicht im Haus, als dieses …«
»Nein, Ma’am«, sagte Greg, der sich wieder gefangen hatte. »Sie ist ebenfalls einem Mord zum Opfer gefallen, aber es passierte in ihrer eigenen Wohnung. Wir versuchen, herauszufinden, ob es eine Verbindung …«
Grissom fiel ihm ins Wort: »Wissen Sie zufällig etwas über Mrs Salfers Vermögensverhältnisse?«
Mrs Parker schluckte, nahm wieder Haltung an und zuckte mit den Schultern.
»Grace war wohlhabend – Jim hat eine Menge verdient und sein Geld gut angelegt. Ich glaube, das hatte ich bereits deutlich gemacht.«
»Was ist mit ihrem Testament?«
»Ihrem … Testament?«
»Ja, Ma’am.«
Mrs Parker rutschte unbehaglich auf ihrem Sessel herum, und Greg und Grissom wechselten einen knappen Blick – das Wort hatte offensichtlich einen Nerv getroffen.
»Ich sollte nicht über derartige Dinge sprechen«, sagte Mrs Parker affektiert. »Das geht mich nichts an.«
»Ich verstehe, was Sie meinen«, sagte Grissom. »Aber das könnte etwas mit dem Mord zu tun haben.«
Das Wort »Mord« quittierte sie mit einem Schaudern, und sie fing an, den Kopf zu schütteln und sich in ein unsichtbares Schneckenhaus zurückzuziehen.
Greg zwang die Frau, seinem Blick zu begegnen. »Bitte, Mrs Parker – Sie haben vielleicht Informationen, die uns helfen könnten, den Mörder zu fassen.«
Mrs Parker starrte ihn an wie ein Reh im Scheinwerferlicht, aber sie dachte offensichtlich über seine Worte nach.
Er drang weiter in sie. »Der Mörder könnte auch für Angies Tod verantwortlich sein. Wenn er zweimal getötet hat …«
Grissoms Gesichtsausdruck deutete an, dass der junge Kriminalist genug gesagt hätte.
Inzwischen saß Mrs Parker still da. Und grübelte. Und sie überließen sie ihren Gedanken.
Endlich, die Augen mit dem Taschentuch abtupfend, fällte sie ihre Entscheidung. »Sie hat ein Testament aufgesetzt, weil sie Angie den Großteil ihres Vermögens vermachen wollte. Sie war so ein Gottesgeschenk für Grace.«
»Was ist mit ihrem Neffen – David?«, fragte Greg.
»Nun … David hat im Testament gestanden …«
»Was?«
»Sie hatten … Sie würden es wohl einen Streit nennen. Eine gewisse Meinungsverschiedenheit in Bezug auf … wirklich, das geht mich überhaupt nichts an. Ich fühle mich unbehaglich, wenn ich …«
»Mrs Parker«, sagte Grissom mit einer unverkennbaren Strenge in seiner sanften Stimme. »Sie müssen uns erzählen, was Sie wissen. Anstand ist hier fehl am Platz.«
Sie nickte und seufzte. »Ich verstehe … Grace und David konnten sich über einen bestimmten Punkt in Davids Lebensweise nicht einigen. Grace hielt sein
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