Killing God
eigentlich?«, frag ich ihn.
»Wie bitte?«
»Gott … ich meine, was
tut
er eigentlich?«
»Nun«, antwortet der Pfarrer langsam (das »Nun« ist so ein Lieblingswort von ihm), »es ist nicht so sehr die Frage, was Gott
tut
–«
»Für mich schon.«
»Nun, es tut mir leid, aber so einfach ist es nicht.« Dann schaut er mich an und ich seh, wie die Rädchen in seinem Kopf arbeiten, und weiß, dass er gleich anfangen wird, eine
Predigt
zu halten … und das will ich jetzt wirklich nicht.
»Ich glaub, ich geh jetzt mal besser«, sag ich und steh auf.
Er sieht mich an und nickt langsam. »Nun … wenn du je noch mal mit mir über irgendwas reden willst, was auch immer es sein mag …« Er macht eine Pause und in seinem Blick liegt aufrichtige Sorge. »Ich kann dir zwar keine Antworten versprechen, aber manchmal hilft es, einfach zu reden.«
»Okay.«
»Egal woran du glaubst oder nicht glaubst.«
»Ja … gut, danke. Ich werd’s mir merken.«
Er lächelt. »Gut.«
»Dann bis bald«, sag ich.
»Hoffentlich.«
Danach verschwind ich.
shimmer
Frage:
Wie bringt man etwas um, das nicht existiert?
Antwort:
Kommt drauf an.
Frage:
Worauf?
Antwort:
Darauf, wer oder was das Nicht-Existierende ist.
Zum Beispiel darauf, ob das Nicht-Existierende, das du versuchst umzubringen:
(1) Superman ist –
dann musst du ihm nur ein bisschen Kryptonit zuwerfen. Aber wenn das Nicht-Existierende, das du versuchst umzubringen:
(2) ein Vampir ist –
dann kannst du alles Mögliche ausprobieren, z. B.:
ihm mit einem einzigen Schlag einen Pflock aus Espen-, Eschen- oder Weißdornholz durchs Herz treiben,
ihm eine Silberkugel ins Herz schießen, die vorher von einem Priester geweiht wurde,
kochendes Wasser, kochendes Öl oder Weihwasser in sein Grab gießen,
ihm eine Münze in den Mund legen,
ihn mit einem Beil enthaupten,
ihn an einer Kreuzung begraben,
ihn mit wilden Rosen an sein Grab ketten,
seinen Kopf in Essig kochen,
seinen Kopf abschneiden und verbrennen,
einen Nagel durch seinen Bauchnabel treiben,
Mohnsamen in sein Grab legen,
sein Herz entfernen und in zwei Hälften schneiden,
ihm die Zehen abschneiden und ihm einen Nagel durch den Hals hämmern oder
ihm eine Zitrone in den Mund stecken.
Wenn aber das nicht Existierende, das du versuchst umzubringen:
(3) ein Werwolf (oder irgendeine andere Wer-Bestie/ein anderer Gestaltwandler) ist –
dann eignen sich besser folgende Möglichkeiten:
ihn mit einer Silberkugel erschießen,
sein Herz rausschneiden und verbrennen,
ihm den Schädel zertrümmern und danach den Kopf entfernen und zerstören,
ihn in die Luft sprengen (vielleicht indem du ihn verführst, ein bisschen Sprengstoff zu fressen) oder
ihn in einen riesigen Fleischwolf werfen.
Okay, das heißt, wenn Gott eine Art Super-Wer-Vampir wär und ich ihn umbringen wollte, dann würde ich wahrscheinlich (in Anbetracht seiner
super
-übernatürlichen Resistenz gegen den Tod) alles Obenstehende versuchen, und das würde bedeuten, ich muss jede Menge Sachen beschaffen.
Brauchen würde ich:
ein bisschen Kryptonit
einen Pflock aus Espen-, Eschen- oder Weißdornholz
eine Silberkugel
einen Priester, um die Kugel zu weihen
eine Waffe, um die Silberkugel abzuschießen (wenn sie nicht zufällig in die Pistole passt, die Dad dagelassen hat; in dem Fall könnt ich – vermutlich – sie nehmen
kochendes Wasser, heißes Öl oder Weihwasser
eine Münze
ein Beil
eine Schaufel (oder einen Spaten) zum Beerdigen
eine Kreuzung (als Beerdigungsort)
eine Kette
ein paar wilde Rosen
Essig
zwei Nägel (jeweils lang genug für Bauchnabel und Hals)
einen Hammer zum Nageln
Mohnsamen
eine Zitrone
Sprengstoff
einen riesigen Fleischwolf
Das heißt, ich komme (wenn man das kochende Wasser, kochende Öl und das Weihwasser als drei eigene Dinge nimmt und die zwei Nägel als eins) auf insgesamt einundzwanzig Positionen. Davon, würde ich sagen, sind vierzehn relativ leicht zu beschaffen, drei schwierig, aber möglich, drei praktisch unmöglich und einer absolut unmöglich.
Weitere Unmöglichkeiten ergeben sich
beim Lokalisieren von Gottes Grab
beim Lokalisieren von Gottes Bauchnabel, Hals, Kopf, Herz, Mund, Zehen usw.
beim Lokalisieren von allem, was mit ihm zu tun hat, basta.
Frage:
Wie bringt man etwas um, das sich nicht lokalisieren lässt (weil es nicht existiert)?
Antwort:
Du guckst da nach,
wo
es existiert.
Frage:
Wo existiert Gott?
Antwort:
Auf den Seiten eines Buchs und in den Köpfen von Milliarden Menschen.
Frage:
Und wohin führt
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