Killing time
er wusch ihren Körper und ihr Haar, bevor er sie mitten in der Pampa ablegte.«
»Dann ist er kein Durchschnittsirrer.« Bernie verschränkte die Arme vor der Brust und winkelte den linken Ellbogen an, um das Kinn in die linke Hand zu stützen.
»Das stimmt. Er ist irre und eindeutig kein Durchschnitt«, pflichtete Charlie ihr bei. »Wer immer er sein mag, er hat eine Vorliebe für brutalen Sex, lässt sein Opfer gern leiden und ist klug genug, um alle Indizien an der Leiche zu beseitigen.«
»Was ist mit Spuren vom Fundort der Leiche?«, fragte Hensley.
Charlie schüttelte den Kopf. »Nichts, zumindest bis jetzt.«
»Und ungefähr so viel haben wir«, sagte Jim. »Nichts. Die drei naheliegendsten Verdächtigen konnten wir ausschließen – den Ehemann und zwei frühere Liebhaber.«
»Ja, ihre Alibis sind alle überprüft«, ergänzte Hensley. »Damit wären wir also wieder bei null.«
»Wenn doch nur an dem Abend, als Stephanie verschwand, jemand etwas gesehen hätte.« Bernie strich sich mit dem Daumen über die Lippen. »Zuletzt wurde sie gesehen, wie sie aus dem Gebäude ging und zu ihrem Auto wollte. Was ist zwischen dem College und ihrem Wagen passiert? Es gibt keine Hinweise darauf, dass sie bis zu ihrem Wagen kam, aber auch keine, dass sie es nicht so weit schaffte.«
»Sie haben aber nichts von ihr auf dem Parkplatz gefunden, oder? Da lagen kein Notebook, verstreutes Papier, ihre Handtasche oder Ähnliches?«
»Nein, nichts«, sagte Bernie. »Und ihre Handtasche und die Bücher waren auch nicht in ihrem Wagen, was wohl heißt, dass sie alle ihre Sachen bei sich hatte, als sie entführt wurde.«
»Es sei denn, ihr Entführer hat alles eingesammelt, nachdem er sie verschleppt hatte.« Jim trommelte mit den Fingern auf dem Schreibtisch, während er überlegte. »Wenn sie die Sachen bei sich hatte, stellt sich mir eine Frage. Warum hält sie ihre Handtasche und ihre Bücher fest, statt alles fallen zu lassen und den Kerl abzuwehren, der sie angreift?«
»Sie meinen also, sie hat sich gar nicht gegen ihn gewehrt?« Bernie ballte die linke Hand zur Faust und atmete langsam aus, während sie Jims Theorie nachvollzog. »Verdammt, sie kannte ihn. Und aus irgendeinem Grund ging sie bereitwillig mit ihm mit.« Bernie sah Jim an. »Das ist es doch, was Sie vermuten, stimmt’s?«
Jim nickte. »Wo ist ihr Wagen?«
»Wir haben ihn hierherschleppen lassen«, antwortete Hensley. »Und nachdem wir ihn vollständig durchkämmt und nichts Ungewöhnliches gefunden haben, schickten wir ihn zu Taylor’s Wrecker Service. Das Letzte, was ich hörte, war, dass niemand aus der Familie ihn bisher abgeholt hat.«
»Hat ein Mechaniker den Wagen überprüft?«, fragte Jim.
Hensley warf ihm einen fragenden Blick zu. »Warum sollte ein Mechaniker ihn sich ansehen? Das Auto hatte nichts mit Stephanies Verschwinden zu tun.«
»Rufen Sie bei Taylor’s Wrecker Service an«, sagte Jim. »Sie sollen nachsehen, ob der Wagen anspringt, und wenn nicht, warum nicht.«
»O verflixt«, fluchte Bernie leise vor sich hin.
»Was ist los, Sheriff?«, fragte Charlie, dessen Mundwinkel sich zu einem angedeuteten Lächeln krümmten.
»Sie wissen ganz genau, was los ist.« Sie blickte wütend von Charlie zu Jim. »Warum fährt die Frau nicht ihren eigenen Wagen? Warum lässt sie sich von jemand anderem mitnehmen? Weil ihr Wagen nicht anspringt.«
»Richtig.« Charlie grinste nun breit.
»Unser Täter hat Stephanies Wagen absichtlich lahmgelegt und dann gewartet, bis er den guten Samariter spielen durfte, als ihr Auto nicht ansprang.« Bernie biss die Zähne zusammen und stöhnte. »Oh, verflucht, sie kannte ihn! Wer immer es ist, Stephanie kannte ihn und vertraute ihm genug, um sich von ihm mitnehmen zu lassen.«
»Damit reduziert sich die Zahl der Verdächtigen auf ungefähr ein Viertel aller Männer in Adams und Jackson County«, sagte Hensley.
»Mag sein, aber es bedeutet auch, dass unser Täter wahrscheinlich noch in der Gegend ist. Er muss in Adams County oder in einem der benachbarten Bezirke wohnen. Und es ist gut möglich, dass er schon immer hier gelebt hat.« Jim trommelte wieder mit den Fingern auf der Schreibtischplatte herum. »Und falls ihm das Spaß machte, was er Stephanie angetan hat, dann ist es nur eine Frage der Zeit, bis er sich sein zweites Opfer sucht.«
»Das sehe ich genauso«, sagte Charlie. »Aber ich würde nicht vorschnell davon ausgehen, dass Stephanie Preston sein erstes Opfer war.«
»Sind wir jetzt
Weitere Kostenlose Bücher